Daseinsvorsorge in ländlichen Räumen unter Druck
In einer Publikation der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung im Auftrag des Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz heißt es: „In vielen ländlichen Räumen zeigen sich die Probleme des demografischen Wandels in ihrer ganzen Härte. Geschlossene Einrichtungen, längere Wege, weniger Hände, die mithelfen können – all dies ist offensichtlicher und spürbarer außerhalb der Ballungsräume. Die Gefahr einer „Abwärtsspirale“, einer sich immer weiter zuspitzenden Lage, ist damit vielerorts besonders groß. Ländliche Räume zu stärken und sie nachhaltig und lebenswert zu gestalten, ist die zentrale Aufgabe der Daseinsvorsorge.“
Diese Abwärtsspirale hat nun Göggingen erfasst.
Der Aufsichtsrat und Vorstand der Volksbank hat beschlossen, die Gögginger Filiale zu schließen, obwohl bei der erfolgten Fusion der Gögginger Raiffeisenbank mit der Volksbank Schwäb. Gmünd den Mitgliedern die Zusicherung gegeben wurde, dass die dortige Bankfiliale dauerhaft erhalten bleibt.
Was bedeutet die vorgesehene Schließung nun für die Gögginger Einwohner, insbesondere für die älteren Menschen:
Bargeld abheben können dann die nicht motorisierten Einwohner nur über einen beschwerlichen Weg zur nächsten Filiale in einem anderen Ort, entweder mit dem Fahrrad durch das hügelige Leintal oder mit einem Taxi.
Dies ist unzumutbar und erfüllt nicht die staatliche Verantwortung für die Daseinsvorsorge im ländlichen Raum.
Der Kreisseniorenrat erwartet von der Leitung der Volksbank bei allem Verständnis für ihre Schwierigkeiten, ihren bisher treuen Kunden entgegenzukommen und zumindest für die Barabhebungen einen Geldautomaten zur Verfügung zu stellen.
Der Kreisseniorenrat hofft dabei auf die Unterstützung des Bürgermeisters.
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