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Frauen erwirtschaften am Kapitalmarkt mehr Rendite

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Die Finanzexpertinnen von Nowinta: Viktoria Beißwenger, Organisationsentwicklung, Evelyn Bogon, Immobilienspezialistin, Sandra Kauffer, Finanzberaterin, Katja Wottle, Portfolio-Managerin, Mirjana Bay, Finanzberaterin, Thuy Duong, Versicherungsfachfrau.
Die Finanzexpertinnen von Nowinta: Viktoria Beißwenger, Organisationsentwicklung, Evelyn Bogon, Immobilienspezialistin, Sandra Kauffer, Finanzberaterin, Katja Wottle, Portfolio-Managerin, Mirjana Bay, Finanzberaterin, Thuy Duong, Versicherungsfachfrau. © Nowinta

Finanzexpertin beleuchtet das spezielle Anlageverhalten von Frauen, zeigt aber auch Fehler und Irrtümer auf.

Aalen

Die Gleichstellung von Frauen beim Thema Finanzanlagen und die Notwendigkeit, dass Frauen die Verantwortung für ihre Finanzplanung selbst tragen: Das sind Themen der Kick-Off-Veranstaltung "Frauen und Finanzen" im Weinmarkt Grieser in Aalen mit rund 50 Teilnehmerinnen gewesen. Neben einem Vortrag zum Finanzverhalten von Frauen am Kapitalmarkt wurden in einer Feedbackrunde Wünsche und Erfahrungen ausgetauscht. 

„Ich bin überwältigt vom großen Interesse am Thema Female Finance“, so Viktoria Beißwenger, Prokuristin der Nowinta Investmentservice GmbH. „Dass sich mehr als 50 Unternehmerinnen, weibliche Führungskräfte, Mütter, Hausfrauen und Arbeitnehmerinnen angemeldet haben, zeigt, wie wichtig das Thema für allesei. Neue Wege zu gehen und dabei stets die ehrliche und transparente Beratung zu bewahren ist die DNA der Nowinta“, so Viktoria Beißwenger.

Mittlerweile gebe es viele Finanzberaterinnen, die sich vorwiegend online dem Thema Finanzen und Frauen widmen. Im Ostalbkreis gebe es diese spezialisierte Beratung in dieser Bandbreite noch nicht, so Viktoria Beißwenger. „Wir sind mit unseren sieben Spezialistinnen in unserer Zentrale in Aalen in allen Bereichen sehr gut aufgestellt. Nach wie vor sei persönliche Finanzberatung auf Augenhöhe in geschützter Atmosphäre unersetzbar“, führte sie aus.

Auf die Beratung speziell von Frauen ging Sandra Kauffer, Finanzexpertin, in ihrer Keynote ein. Laut Studien erwirtschaften Frauen im Schnitt 45 Prozent weniger Einkommen über das gesamte Erwerbsleben hinweg. Für ein Drittel aller Frauen "ist der Ehemann die Altersvorsorge" und 60 Prozent der Frauen geben die langfristige Finanzplanung an den Partner ab, obwohl 80 Prozent der Frauen irgendwann zwangläufig selbst dafür verantwortlich sind.

„Die Ursachen liegen dabei überwiegend in der Rollenverteilung und der Berufswahl, werden aberverstärkt durch eine schlechte Finanzanlagenberatung. Auch bei vermögenden Frauen sehen wir, dass sie ihr Geld häufig unrentabel, oft nicht einmal inflationsgeschützt angelegt haben. Denn die Finanzbranche ist nicht in der Lage, auf die Bedürfnisse von Frauen einzugehen, um das zu ändern“, sagte Sandra Kauffer und fügte hinzu: „Seit 30 Jahren reden wir überwiegend mit Männern über Geld: über ihr eigenes, das ihrer Töchter und das ihrer Ehefrauen. Mit Frauen reden wir oft erst nach einer Trennung über Geld, dann können wir oft nur noch Mangel verwalten. Oder wir müssen Frauen erklären, dass vergangene Fehlberatungen anderer nicht mehr korrigiert werden kann. Oder wir erteilen Witwen einen Crashkurs in Sachen Kapitalanlagen.“

Dies sei auf wissenschaftlich belegte Unterschiede zurückzuführen: Frauen gingen nur Risiken ein, wenn sie diese verstehen und kontrollieren können. Das sei auch richtig so,  betonte die Beraterin, „denn das unterscheidet eine Investorin von einem Spekulanten, und mit diesem Verhalten erwirtschaften Frauen am Kapitalmarkt durchschnittlich ein Prozent mehr Rendite pro Jahr.“

Zum anderen hielten Frauen Interesse an Wirtschafts- und Finanzthemen und hohe Mathematik für eine Voraussetzung, um am Kapitalmarkt zu investieren. „Das ist ein Irrglaube", so Kauffer. Zudem verlangten Frauen akribischere Infos und mehr Zeit für Entscheidungen. Dies sei jedoch nicht immer möglich. Darüber hinaus seien die Lebensphasen einer Frau "volatiler", was wiederum erfordere, dass Finanzprodukte flexibel sein sollten und eine fortlaufende Betreuung vorhanden ist. Auch, dass soziale und moralische Aspekte in einer Anlage berücksichtigt werden, sei Frauen wichtig.

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