Gewerkschaft fordert mehr Bau-Kontrollen im Ostalbkreis
Yvonne Artico: „Wir brauchen eine stärkere Kontrolle durch die staatlichen Arbeitsschutzbehörden."
Aalen
Verstöße gegen den Arbeitsschutz sollen auf den Baustellen im Ostalbkreis möglichst keine Chance haben. Das fordert die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU).
„Wir brauchen eine stärkere Kontrolle durch die staatlichen Arbeitsschutzbehörden", so Yvonne Artico, stellvertretende Bezirksvorsitzende der IG BAU Nordwürttemberg. Sie fügt hinzu: " Wichtig ist, dass ‚schwarze Schafe‘ keine Chance bekommen, Betriebe also, die auf Kosten ihrer Mitarbeiter Sicherheitsbestimmungen missachten und den Gesundheitsschutz nicht ernst nehmen. Baustellen sind Unfall-Hotspots." Hoher Kosten- und Zeitdruck dürften nicht dazu führen, dass der Arbeitsschutz vernachlässigt werde. Vor diesem Hintergrund fordert sie einen höheren Kontrolldruck für die Betriebe, die es mit der Arbeitssicherheit nicht wirklich ernst nähmen. Notwendig sei eine effektive und flächendeckende Überwachung der Baustellen im Ostalbkreis. Die Arbeit auf dem Bau dürfe, so die IG BAU, für die Beschäftigten nicht zum Hochrisiko-Job werden, weil der Chef am Arbeitsschutz spare oder der Arbeitsdruck immer weiter steige. Yvonne Artico drängt in diesem Zusammenhang perspektivisch auf die Einrichtung einer staatlichen Arbeitsinspektion: „Wir brauchen eine übergeordnete Behörde, die Kontrollen bündelt. Sie muss die Einhaltung von Arbeitnehmerrechten und Sozialvorschriften sicherstellen. Dazu gehört die Kontrolle von Schwarzarbeit und von Verstößen gegen das Zahlen von Mindestlöhnen. Aber auch den Arbeitsschutz und das Einhalten des Arbeitszeitgesetzes müsste die Arbeitsinspektion fest im Blick haben“, fordert Yvonne Artico. Eine solche „Arbeitskontrolle aus einer Hand“ habe sich etwa in Frankreich und Spanien bewährt.