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Hensoldt feiert Spatenstich - 100-Millionen-Euro-Projekt offiziell gestartet

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Von: Robert Schwarz

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Spatenstich des Neubaus der Hensoldt Optronics GmbH auf dem Märzenbuckel in Oberkochen.
Spatenstich des Neubaus der Hensoldt Optronics GmbH auf dem Märzenbuckel in Oberkochen. © Oliver Giers

Mit dem Neubau will das Unternehmen einen wichtigen Meilenstein setzen – dafür wird ein dreistelliger Millionenbetrag investiert.

Oberkochen. Die Baugenehmigung liegt schon seit Wochen vor, die Bagger rollen, die Kräne drehen sich auf einer weiteren riesigen Baustelle nördlich des Südwerks von Zeiss direkt an der B19. Rund 1400 Tonnen Stahl, 14 000 Kubikmeter Beton und 400 Betonfertigteile werden verbaut sein, bis der Sensorlösungsanbieter Hensoldt im Jahr 2025 seinen neuen Standort im Oberkochener Märzenbuckel bezieht. An diesem Dienstag war Spatenstich für ein Projekt, das von allen Seiten als „Leuchtturm der Region“ gelobt wurde. Rund 100 Millionen Euro wird Hensoldt investieren.

„Es ist ein sehr bedeutender Tag für unser gesamtes Unternehmen“, erklärt Hensoldt-Vorstandschef Thomas Müller, der für den Spatenstich aus der Konzernzentrale des Rüstungskonzerns in Taufkirchen bei München nach Oberkochen gekommen war. Der Neubau sei ein Schritt zum Ausbau der Kapazitäten und zentral, um ein noch bedeutenderer Akteur in der High-Tech-Verteidigungsindustrie zu werden. „Wir haben der Bundesregierung versprochen, in Vorleistung zu gehen, damit die Bundeswehr unser Land operativ verteidigen kann.“ Dieses Versprechen erfülle Hensoldt mit enormem Aufwand und einer Investition in dreistelliger Millionenhöhe.

Hensoldt-Vorstandschef Thomas Müller.
Hensoldt-Vorstandschef Thomas Müller. © Oliver Giers

„Der russische Angriff auf die Ukraine bedeutet eine Zäsur“, betont der CEO. „Unsere Sicherheits- und Verteidigungspolitik muss sich verändern, um unsere Werte zu schützen“, erklärt der Vorstandschef. „Wir werden unseren Beitrag dazu leisten.“ Mit dem Neubau könne sich Hensoldt Optronics zudem kosteneffizienter und wettbewerbsfähiger aufstellen. „Dies ist der Beginn eines neuen Kapitels für unser Unternehmen. Der Neubau wird auch dazu beitragen, dass wir den Stolz, den wir als Hensoldtianer auf uns, unsere Arbeit und unseren Dienst für die Bundesrepublik Deutschland haben, noch besser nach außen tragen können.“

Landrat Dr. Joachim Bläse.
Landrat Dr. Joachim Bläse. © Oliver Giers

Landrat Dr. Joachim Bläse freut sich „über das Bekenntnis der Hensoldtianer zur Region“ und dankt dem Unternehmen dafür „im Namen der gesamten kommunalen Familie.“ Der Spatenstich sei „ein historischer Moment“, mit dem sich das Unternehmen zukunftssicher aufstelle. „Der neue Standort wird eine Strahlkraft über die Region und das Land hinaus haben“, so der Landrat. „Die Lehren aus der jüngsten Geschichte zeigen uns, dass Entwicklungen für sicherheitstechnische, zivile und auch militärische Anwendungen gleichermaßen vorangetrieben werden müssen. Der Neubau ist hierfür ein Meilenstein.“

Zahlen, Daten und Fakten präsentierte Andreas Hülle, Geschäftsführer der Hensoldt Optronics zum Projekt. Derzeit werden auf der Baustelle Bohrlöcher mit einer Tiefe von 20 Metern gebohrt. Allein für das Fundament sind rund 1400 Tonnen Stahl nötig. Mit dem Rohbau will das Unternehmen noch in diesem Jahr fertig werden, im kommenden Jahr folgt der Innenausbau, ehe das Unternehmen 2025 seinen bisherigen Standort auf dem Zeiss-Gelände aufgeben und in den Neubau ziehen wird. „Dann haben wir nicht nur ein neues Zuhause, sondern einen Leuchtturm, der über die Kreisgrenzen strahlen wird“, so Hülle. Auch habe Hensoldt die Nachhaltigkeit im Blick. „Wir sind uns unserer Verantwortung bewusst.“  

Andreas Hülle, Geschäftsführer Hensoldt Optronics.
Andreas Hülle, Geschäftsführer Hensoldt Optronics. © Oliver Giers

Der im neuen Werk benötigte Strom soll zu Beginn zu 70 Prozent aus eigenen, regenerativen Quellen gedeckt werden. Dieser Anteil soll langfristig auf 100 Prozent steigen. Der Gesamtenergiebedarf für Wärme, Kälte und Strom werde aus regenerativen Quellen, vor allem aber mit als Wärmepumpe arbeitenden Erdsonden und Photovoltaik-Anlagen gedeckt. Mit dem Energiekonzept strebe Hensoldt die Nachhaltigkeitszertifizierung eines namhaften Instituts an, so Hülle weiter, der in wenigen Tagen die Geschäftsführung an Tanya Altmann abgeben und in einigen Monaten in den Ruhestand gehen wird. „Dieser Spatenstich ist eine meiner letzten Aufgaben als Geschäftsführer – dafür ist sie die schönste.“

Spatenstich des Neubaus der Hensoldt Optronics GmbH auf dem Märzenbuckel in Oberkochen.
Spatenstich des Neubaus der Hensoldt Optronics GmbH auf dem Märzenbuckel in Oberkochen. © Oliver Giers

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