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Hochschule Aalen ernennt und würdigt den vielfach engagierten Geschäftsführer der Maschinenfabrik Alfing Kessler.
Aalen
Konrad Grimm ist neuer Ehrensenator der Hochschule Aalen. Der 52-jährige Geschäftsführer der Maschinenfabrik Alfing Kessler in Wasseralfingen setzt sich seit vielen Jahren in verschiedenen Funktionen für die Bildungsstätte ein. Hochschulrektor Prof. Dr. Harald Riegel und die weiteren Ehrensenatoren gratulierten Grimm zur Ernennung. Dieser bezeichnete sich selbst als "Kind der Hochschule".
Riegel skizzierte bei einer Feierstunde Grimms Werdegang, der 1987 eine Ausbildung bei Alfing begann, die Hochschulreife erlangte und von 1991 bis 1995 Fertigungstechnik mit Schwerpunkt auf Automatisierung und Produktionsinformatik an der Hochschule Aalen studierte. Bleibenden Eindruck hinterließ Grimm bei Professoren und Mitstudierenden als Teil des Forscherteams, das den Astronauten Ulf Merbold bei seiner Spacelab-Forschungsmission vom Boden aus begleitete. Der Raumfahrer erprobte einen eigens entwickelten Roboterarm, der Teile einfangen und identifizieren konnte. Der Aalener Hochschulprofessor Dietmar Schmid und seine Studierenden – darunter auch Grimm – werteten die Daten aus.
Den Mitgliedsantrag für den Förderverein der Hochschule Aalen, der ihm bei der Zeugnisübergabe in die Hand gedrückt wurde, habe er zunächst weggeworfen, gestand Grimm in seiner Dankesrede. Später wurde er aber dann doch noch Mitglied. Seit 2011 ist er sogar Vorsitzender dieses Vereins. "Unter seiner Leitung haben sich die Jahreseinnahmen des Fördervereins von 18 000 auf 40 000 Euro erhöht", lobte Rektor Riegel. Seit 2011 ist Grimm zudem Gesellschafter beim Graduate Campus Hochschule Aalen sowie der Graduate School Ostwürttemberg. Seit 2019 gehört er dem Kuratorium der Hochschule an: "Dieser Impuls aus der Industrie bringt uns als Hochschule wirklich voran", betonte Riegel über Grimms Rolle.
Federführend ist Grimm, der seit 2008 Geschäftsführer der Maschinenfabrik Alfing Kessler ist, beim Karl-Kessler-Preis. Dieser wird seit 1980 an besonders engagierte Absolventinnen und Absolventen der Hochschule Aalen verliehen. Als Vorsitzender der Karl-und-Auguste-Kessler-Bürgerstiftung setzt er sich für das Wissens- und Experimentierzentrum Exporhino für Kinder und Jugendliche ein.
2016 absolvierte Grimm nach Aalen nochmals ein Studium: An den Universitäten Stanford, Harvard und Duke ließ er sich zum "Master Executive" ausbilden - mit der Befähigung, Unternehmen ab 50.000 Mitarbeitern Größe zu leiten. "Wir sind gespannt, wie es mit Alfing weitergeht", so Riegel augenzwinkernd. Derzeit beschäftigt das Wasseralfinger Kurbelwellen-Hersteller allerdings – noch – 1150 Menschen.
"Es war eine prägende und lehrreiche Zeit", resümierte Grimm selbst über sein Studium an der Hochschule Aalen. Er erinnerte sich an Merbolds 300 Spacelab-Versuche, an die täglichen Mensabesuche seiner späteren Ehefrau Andrea, aber auch an seinen strengen Werkstoffkunde-Professor, der sagte: "Schaut euch euren Sitznachbarn an, wer weiß, wie lange er noch da ist." Grimm blieb bis heute an der Hochschule Aalen und sagt: "Es ist toll, wenn man die Nähe zur Hochschule genießen darf."