Aalener Friedensbündnis: Bernhard Richter will vermitteln

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Friedensgebet vor der Stadtkirche in Aalen im Februar 2022.
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Aalener Pfarrer möchte die Mitglieder an einen Tisch bringen und den Streit im Bündnis schlichten.

Aalen. Es gibt eine neue Entwicklung beim Aalener Friedensbündnis. Pfarrer Bernhard Richter möchte vermitteln. Hintergrund: Im Aalener Friedensbündnis rumort es, nachdem auf der gemeinsamen Internetseite des Bündnisses sehr scharfe Kritik am Aalener CDU-Bundestagsabgeordneten Roderich Kiesewetter veröffentlicht worden war. Der CDU-Außenpolitiker ist wegen des Ukraine-Krieges derzeit gefragter Gesprächspartner vieler Medien bundesweit und bekannt dafür, sich klar für eine Unterstützung der Ukraine auszusprechen und Putins Russland deutlich als Täter zu bezeichnen.

Die Vorwürfe an Kiesewetter

In einem mittlerweile gelöschten Beitrag auf der Internetseite des Friedensbündnisses hatte es geheißen, Kiesewetter sei „ein gefährlicher Militärfreund und Kriegshetzer“. Kiesewetters Politik führe „in Richtung 3. Weltkrieg“. Deshalb müsse Kiesewetter gestoppt werden. Verbunden ist das mit dem Appell, Kiesewetter nicht mehr einzuladen, nicht mehr zu wählen, ihn zu meiden und ihm die Unterstützung zu entziehen. Die Evangelische Kirchengemeinde - Mitglied im Friedensbündnis - hatte sich davon distanziert und die Aussagen als „diffamierend“ bezeichnet.

Gar nicht Mitglied

Zudem haben sich zwei Organisationen gemeldet, die auf der Internetseite als Mitglieder des Bündnisses geführt werden, dies aber nicht seien: Das Theater der Stadt Aalen ist nach Angaben des Intendanten Tonio Kleinknechts im vergangenen Jahr aus dem Bündnis ausgetreten, die regionale Arbeitsgruppe „Gegen Vergessen - für Demokratie“ war nach Angaben der Sprecher Herma Geiß und Rüdiger Walter nie Mitglied im Bündnis, wird aber auf der Internetseite des Bündnisses als Mitglied geführt. Vom Bündnis selbst und den Personen, die die Homepage betreuen, gibt es bislang keine Reaktionen auf die Vorwürfe.

Vermittelndes Gespräch

Pfarrer  Richter hat nun angesichts der verfahrenen Situation die Initiative ergriffen und alle Bündnismitglieder für Montag, 3. April, 18.30 Uhr in das evangelische Gemeindehaus nach Aalen zu einem Gespräch eingeladen - und zwar - passend - im Anschluss an das Friedensgebet, das um 18.10 Uhr am Turm der Stadtkirche  stattfindet.

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