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Aalens Stadtverwaltung und Pate: "Wir sind nur Kunde"

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Von: Bea Wiese

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Kinderbetreuung
Kinderbetreuung © Jevgeni Salihhov

Die Insolvenz des Kindertagespflegevereins ist auch Thema Gemeinderat.

Aalen. Sieht die Stadt Aalen Möglichkeiten, dem insolventen Kindertagespflegeverein Pate aus seiner schwierigen Lage zu helfen? Mit dieser Frage wandte sich Bernhard Ritter (Freie Wähler) in der Gemeinderatssitzung an die Verwaltung. Er findet: „Es handelt sich um einen sehr wichtigen Verein.“ Roland Hamm (Die Linke) sprang ihm bei: Schließlich habe es schon vor einem halben Jahr einen Brief der Pate-Verantwortlichen an die Verwaltung und den Gemeinderat gegeben, in dem auf die Problematik hingewiesen worden sei. Wieso es da nicht zeitnah ein Gespräch gegeben habe? Beispielsweise darüber, wie Pate andere Aufgaben abdecken könne? Denn schließlich, so Hamm, sei die Stadt Aalen und auch der Gemeinderat nicht ganz unschuldig an der Situation von Pate, nachdem man beschlossen habe, mit TigeR – der Tagespflege in geeigneten Räumen“ - zu kooperieren.

Bürgermeister Ehrmann wies eine Verantwortung der Stadt Aalen ganz klar zurück: „Hauptansprechpartner ist der Landkreis“. Dessen Aufgabe sei es, hier aktiv zu werden, sagte er sinngemäß. In Richtung Roland Hamm erläuterte er: „Unseren Rathaus-TigeR betreiben wir mit Pate seit einigen Jahren.“ Dass die Initiatorinnen sich für eine selbstständige Tätigkeit entschieden hätten, sei aber nicht der Stadtverwaltung anzulasten. „Wir sind nur Kunde“, so Ehrmann.

Auf den „Brandbrief“ vor einem halben Jahr habe die Verwaltung geantwortet und eine Art Vermittlerrolle angeboten. Das sei am 24. November gewesen. Ehrmann: „Wir wurden nun davon überrascht, dass der Verein Insolvenz angemeldet hat.“

Eindeutig positionierte sich Ehrmann namens der Stadt Aalen für den Erhalt von „Pate“: Die Verwaltung sei für jegliche Möglichkeiten der Tagespflege im Stadtgebiet dankbar. Bei den Kinderbetreuungsplätzen „brennt der Kittel“, so Ehrmann. Deshalb sei man nicht daran interessiert, „Pate trockenzulegen oder auszuhungern“. Wenn gewünscht, werde man auch als Partner zur Verfügung stehen. Bea Wiese

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