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Armut droht im Pflegefall und im Alter

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Hilfesuchende überrennen derzeit den Sozialverband VdK. Leistungskürzungen machen vielen Angst.

Aalen. „Die weiterhin äußerst positive Mitgliederentwicklung unseres Sozialverbandes sehen wir als deutlichen Zuspruch für unser Engagement – insbesondere im Ehrenamt trotz der Corona-Krise“, das schreibt Ronald Weinschenk vom VdK-Kreisverband in einer Pressemitteilung. 2022 habe der VdK Landesverband Baden-Württemberg die noch vor 20 Jahren unvorstellbare Mitgliedermarke von 255 000 Personen überschritten. Im VdK Kreisverband Aalen sei mit 6620 Mitgliedern in den 20 Ortsverbänden ein neuer Höchststand erreicht worden. „Ein guter und gleichzeitig trauriger Rekord, denn viele Menschen kommen zum VdK auf der Suche nach Hilfe“, sagt Weinschenk.

Unter den 60 000 Ratsuchende, die jährlich in den 35 Geschäftsstellen in Baden-Württemberg ihre Sorgen und Nöte vorortragen, seien viele Rat- und Hilfesuchende, denen restriktive Leistungsgewährung und gesetzlich verordnete Sparmaßnahmen bei Behinderungen und chronischen Krankheiten Schwierigkeiten bereiten.

„2021 haben unsere Sozialrechtsreferenten landesweit rund 12 000 Verfahren vor Sozialgerichten sowie Widerspruchsverfahren abgeschlossen“, schreibt Weinschenk. Dabei seien für Mitglieder über 17 Millionen Euro an Nachzahlungen erstritten worden, „...viel Geld, das ohne VdK-Hilfe den Behinderten, Kranken, den Rentnern oder den armen Menschen vorenthalten worden wäre.“

Engagement leiste der Sozialverband VdK auch im politischen Bereich. Immer neue Belastungen kämen infolge der wirtschaftlichen Auswirkungen des Ukrainekrieges auf Bürger und Bürgerinnen zu. „Gegen das steigende Armutsrisiko, insbesondere im Alter, hat der Sozialverband VdK die Bundesregierung mit den Entlastungspaketen zum Handeln bewegt“, sagt der Kreisverbandsvorsitzende.

Derzeit läuft die Kampagne „Pflege macht arm!“, die einen Wiedereinstieg des Landes in die Förderung der Investitionskosten zur Entlastung der Pflegeheimbewohner fordert. „Der Ausgang ist noch offen, trotz der 100 000 Unterschriften, die wir beim diesjährigen VdK-Gesundheitstag in Stuttgart endlich an das Sozialministerium übergeben konnten“, schreibt Weinschenk.

Fünf Kernforderungen

Es seien fünf Kernforderungen, die das sozialpolitische Engagement und Handeln des VdK bestimmen:

1. Bekämpfung der Armut in allen Altersgruppen.

2. Stärkung der gesetzlichen Rente, um Altersarmut zu verhindern.

3. Gesundheit muss für alle bezahlbar sein.

4. Pflege darf nicht arm machen und muss menschenwürdig sein.

5. Behinderung darf niemanden ausgrenzen. Inklusion und Barrierefreiheit muss in Schule, Beruf und Alltag umgesetzt werden.

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