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Eine rettende Becker-Rolle?

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Von: Ulrike Schneider

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Ulrike Schneider
Ulrike Schneider © archiv

Ulrike Schneider über die Tücken eines elektrischen Rollladens an der Terrassentür

Rollläden sind lästig. Abends lässt man sie herunter, morgens zieht man sie hoch. Tag für Tag. Vor allem das große Wohnzimmerfenster und die breite Terrassentüre nerven. Deshalb hat die Familie beschlossen: Gurt und  Muskelkraft werden durch einen Schalter ersetzt. Obendrein gibt's noch eine Zeitschaltuhr, die alles steuert. Ein herrlicher Komfort, an den sich die Familie schnell gewöhnt. Nach einem viel zu langen und kalten Frühjahr nutzt die Familie mit ihren Gästen den ersten warmen Tag und macht, wie alle Jahre, die Terrasse zum zweiten Wohnzimmer. Bis in den Abend sitzen die sechs mit wärmenden Decken ausgestattet da und ratschen. Ein surrendes Geräusch stört sie nicht gleich. Man kennt es. Doch wie magisch angezogen geht der Blick des Hausherrn zur Terrassentür. Im Schreck entfährt ihm ein „der Rollladen!“. Der offene Spalt wird immer kleiner. Es gilt zu handeln, ehe sich die „rettende“ Lücke zum Wohnungsinneren schließt. Sonst sind sie ausgesperrt. Er sputet sich. Doch einen Hechtsprung à la Boris Becker wagen? Was soll's. Der Herr des Hauses erweist sich als mutig und vor allem sportlich. Bei weitem nicht so elegant wie Boris einst im Flug den Ball mit seinem Schläger über das Netz katapultiert hat. Er aber hechtet immerhin so effektiv unter der Rollladenkante hindurch. Ob es in Jahren wohl zum Mythos wird, er habe dabei auch noch den Hausschlüssel erwischt?

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