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Eine verklärte Illusion?

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Zu den Ostermärschen:

Es hat ja auf den ersten Blick etwas Hehres, in Deutschland im Rahmen der Ostermärsche auf die Straße zu gehen, um gegen den Krieg in der Ukraine und für das Ende dessen zu demonstrieren, ein Wunsch, den hierzulande niemand nicht unterschreiben würde. Aber ist diese Forderung nicht eine nostalgisch-verklärte Illusion? Ostermärsche in den 1980ern, das waren der Ausdruck einer realen Furcht vor einem Nuklearkrieg zwischen den USA und der Sowjetunion mit Pershing-Raketen direkt vor der Haustür und SS20, die jenseits des Eisernen Vorhanges bereitstanden.

Heute haben wir es mit einem Aggressor Putin zu tun, der in einer Medienblase lebt und der über etwaige Forderung nach Verhandlungen nur müde lächelt, sich weiter seinen postsowjetischen Großmachtvorstellungen widmend und bereit, diese mit brutalster militärischer Gewalt durchzusetzen. Zwei Fragen an alle Ostermarschiererinnen und -marschierer, die sich gegen Waffenlieferungen an die Ukraine aussprechen: 1. Glaubt Ihr, dass Ihr heute hättet überhaupt demonstrieren können, wenn die Soldaten Adolf Hitlers nicht mit Waffen anderer Nationen gestoppt worden wären? 2. Würdet Ihr in der Position der Ukrainer westliche, gegen Russland einzusetzende Waffen ablehnen, wenn Eure Familien getötet, Eure Frauen vergewaltigt, Eure Häuser zusammengebombt, Eure Freunde gefoltert und Eure Kinder nach Russland verschleppt würden?

Stefan Weber

Aalen

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