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Freie Fahrt für den Kreisel in Unterkochen

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Von: Bea Wiese

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Blick auf die Aalener Straße in Unterkochen, an dieser Stelle sollen der Kreisverkehr und das neue Gerätehaus der Feuerwehr Unterkochen gebaut werden.
Blick auf die Aalener Straße in Unterkochen, an dieser Stelle sollen der Kreisverkehr und das neue Gerätehaus der Feuerwehr Unterkochen gebaut werden. © Oliver Giers

Gemeinderatsausschuss stimmt einmütig zu. Aber: kritische Stimmen zu Wegen für Radfahrer und Sorge wegen Staus in der Bauzeit.

Aalen. Erst der Ortschaftsrat Unterkochen, jetzt der Gemeinderatsausschuss für Technik, Umwelt und Stadtentwicklung: Einstimmig gab es grünes Licht für den geplanten Kreisel in Unterkochen. Nicht ganz so glücklich mit der künftigen Verkehrssituation für Radfahrer sind die Grünen.

Das sagen die Fraktionen: Für die CDU und die Unterkochener lobte Hans Peter Stütz (CDU) erst einmal: „Wir schlagen zwei Fliegen mit einer Klappe: Wir kriegen ein Feuerwehrgerätehaus und der Verkehr wird ordentlich geführt.“ 

Dann aber widmete er sich ausführlich, wie schon zuvor im Ortschaftsrat, den Verkehrsbehinderungen während der Bauzeit: Er befürchtet erhebliche Staus, immerhin seien dort fast 12.000 Fahrzeuge am Tag unterwegs. Ob es möglich sei, während der Bauzeit eine provisorische Entlastungsstraße parallel zu den Bahngleisen zu führen? Stefan Pommerenke, Chef des Tiefbauamtes, antwortete direkt: Das Gelände neben den Gleisen sei Eigentum der Bahn, das dürfe die Stadt nicht nutzen. Für die Bauarbeiten werde abschnittsweise gesperrt, und es werde eine großräumige Umleitung über die B19 geben, doch „ganz ohne Beeinträchtigung wird es nicht gehen“. OB Brütting sprang ihm bei: Mit Behinderungen sei zu rechnen, „das müssen wir den Leuten ganz offen sagen. Das wird erst mal zäh an der Stelle und dann wird es gut.“

Auch die SPD wolle den Weg frei machen für den Kreisel, sagte Timo Lorenz. An der Straßenbreite „können wir nichts ändern, aber die Stadtverwaltung hat die Umgebung planerisch bestmöglich angepasst“. Jürgen Opferkuch (Freie Wähler) sah das ähnlich: „Es ist ein vertretbarer Kompromiss gefunden.“

Alexander Asbrock (Grüne) nennt den künftigen Kreisel „einen Gewinn“ für Unterkochen. Die Planung sei „zeitgemäß“, die Verwaltung habe die komplexe Verkehrssituation an der Stelle planerisch „gut aufgegleist“. Für Radfahrer dagegen sieht er noch Gefahren. Unter anderem für diejenigen, die aus Richtung Kocherstraße kommen und in Richtung Aalen wollen. Die müssten entweder auf dem Fußweg radeln oder durch den Kreisel hindurch, um auf den kombinierten Geh- und Radweg auf der anderen Straßenseite zu gelangen. Einen Konflikt zwischen Auto- und Radverkehr sieht er auch am Bahnübergang. Asbrock: „Die Zahl der Rechtsabbieger wird stark zunehmen.“ Radfahrer seien dann im „Toten Winkel“ und damit gefährdet. Tiefbauamtschef Stefan Pommerenke räumt ein: „Am Bahnübergang gibt es deutlichen Verbesserungsbedarf.“ Doch die Einflussmöglichkeiten der Stadt seien begrenzt. Geplant wird jetzt eine Rot-Markierung für Radfahrer auf der Fahrbahn, in Abstimmung mit dem ADFC.

Was den Weg für aus der Kocherstraße einbiegende Radfahrer in Richtung Aalen betrifft, verweist der Tiefbauamtschef auf die Querungshilfe mit Aufstellmöglichkeit für Radfahrer vor dem Kreisel an der Aalener Straße. Trotzdem: „ein ganz schwieriges Manöver“, befand Grünen-Chef Michael Fleischer. Seine Anregung: die Radfahrer weiterführen auf einem kombinierten Geh- und Radweg bis Langäckerweg. OB Brütting versprach: „Das schauen wir uns nochmal an.“

Daten, Zahlen, Fakten zum Kreisel Unterkochen

Der insgesamt 1,8 Millionen Euro teure Kreisel mit einem Durchmesser von 38 Metern soll an der Kreuzung Kocherstraße-Aalener Straße entstehen. Das „Auge“ des Kreisels wird für den Schwerlastverkehr überfahrbar sein. Aus Richtung Bahnhof ist Linksabbiegen in die Wöhrstraße dann verboten, aus Richtung Aalen entsteht eine Rechtsabbiegespur. Für Fußgänger sind Überwege am Kreisel geplant, auch Radwege werden neu angelegt. Stimmt der Gemeinderat am 23. März zu, könnten die Arbeiten noch vor der Sommerpause vergeben werden. Die Fertigstellung ist Ende 2024 geplant. Der Gemeinderat muss am 23. März noch zustimmen.

Aalener Straße in Unterkochen: An dieser Stelle soll ein Kreisel entstehen und das neue Gerätehaus der Feuerwehr gebaut werden.
Aalener Straße in Unterkochen: An dieser Stelle soll ein Kreisel entstehen und das neue Gerätehaus der Feuerwehr gebaut werden. © Oliver Giers
Planung des künftigen Kreisels in Unterkochen, an der Kreuzung Aalener Straße - Kocherstraße. Stand: März 2023.
Planung des künftigen Kreisels in Unterkochen, an der Kreuzung Aalener Straße - Kocherstraße. Stand: März 2023. © Quelle: Stadt Aalen/Tiefbauamt

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