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Gaulbad: Kocher am Rathaus soll wieder zugänglich sein

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Von: Katharina Scholz

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So stellt sich das Büro Bauchplan das neue Gaulbad und die Gestaltung der Stuttgarter Straße vor. In der Ausschusssitzung am Donnerstag wurde betont, dass es sich um einen Vorentwurf handelt.
So stellt sich das Büro Bauchplan das neue Gaulbad und die Gestaltung der Stuttgarter Straße vor. In der Ausschusssitzung am Donnerstag wurde betont, dass es sich um einen Vorentwurf handelt. © Visualisierung: Bauchplan/rico

Der Fluss soll renaturiert werden. Außerdem ist geplant, die Stuttgarter Straße neu zu gestalten und zu begrünen.

Aalen. Das Gaulbad soll wiedererstehen. Da, wo heute der Westparkplatz des Rathauses liegt, floss der Kocher einst offen. Baubürgermeister Wolfgang Steidle zeigte in der Gemeinderatsauschusssitzung am Donnerstag eine alte Postkarte. Das Bild darauf ist 1940 entstanden und sie zeigt die Wasserfläche, eine kleine Brücke und zwei große Kastanien. Später, so führte Steidle aus, ging es darum die Stadt autogerecht zu machen, das Gaulbad wurde zugeschüttet und der Kocher verdolt.

Heute denkt man wieder anders. Es geht darum, die Stadt klimagerecht zu machen, sie vor Überhitzung zu schützen, Räume zu öffnen, da, wo sie früher versiegelt wurden. Ein Vorentwurf des Büros Bauchplan zeigt Sitzstufen am renaturierten Kocher, eine Stelle zum Planschen und einen Spielplatz. Zum Projekt gehört auch die Begrünung der Stuttgarter Straße, Wege für Fußgänger und Radfahrer. Laut Maya Kohte, der Leiterin des Grünflächenamts soll Baubeginn im April 2024 sein. Steidle sagte: „Ich gehe davon aus, dass wir an Weihnachten unser Gaulbad haben.“ Bis Ende 2024 muss das Projekt fertig sein, sonst gehen die Fördergelder verloren. Die Stadt will drei Millionen investieren. Dazu gibt es 90 Prozent Zuschuss vom Bund, also 2,7 Millionen Euro.

Sorge um den Zeitplan

Dass ein solcher Sachstandsbericht zum Gaubad gegeben wird, hat die CDU-Fraktion beantragt. „Weil wir mit Sorge auf den Zeitplan schauen“, sagte Thomas Wagenblast. Er bezog sich vor allem auf die Bauzeit von April 2024 bis Ende 2024 im Vergleich zu einer ähnlichen Baustelle, der Renaturierung des Kochers im Quartier Aalen Süd. Freude drückte er darüber aus, dass das Projekt nun angegangen wird.

Auch Michael Fleischer (Grüne) sagte: „Das ist ein Gewaltakt, ein Kraftakt, das ist uns klar.“ Fleischer gehört zu denen, die sich an das ursprüngliche Gaulbad noch erinnern. Er begrüßte es, dass Flächen geöffnet und Autos herausgenommen werden. Die Mobilität aber müsse sich insgesamt verändern, sonst seien solche Projekte zum Scheitern verurteilt.

Karl-Heinz Vandrey (SPD) sprach von „wieder einem herausragenden Bauwerk“. Der Zeitplan sei die „maximale Herausforderung“. Er fragte, ob eine Bürgerbeteiligung geplant sei. Das bejahte Oberbürgermeister Frederick Brütting. Als Zeitraum sei Mai bis Juli dafür geeignet.

Claus Albrecht (Freie Wähler) ist über die Brücke am Gaulbad zur Schule gelaufen. Die „Altvorderen“ nahm er in Schutz.So wie sie damals würde man es heute nicht mehr machen, ganz falsch sei es aber auch nicht gewesen. Grundsätzlich begrüßte er das Projekt. Außerdem stünden die Freien Wähler hinter der Mobilitätswende „Aber der Wegfall von 45 Parkplätzen wird der Innenstadt wehtun“, sagte Albrecht.

Darauf antwortete der OB, dass das hauptsächlich Beschäftigte des Rathauses betreffe. Ihnen würden Alternativen unter der Hochbrücke angeboten. Außerdem habe der Finanzausschuss tags zuvor vorberaten, ob die Stadt Aalen ihren Beschäftigten das 49-Euro-Ticket bezahlt. Auch das sei eine Alternative. Albrecht regte außerdem an, jetzt schon auf den Bund zuzugehen und um Verlängerung der Frist für die Förderung zu bitten. Der OB sagte, das wolle man tun, wenn sich 2024 abzeichnen würde, dass der Zeitplan nicht einzuhalten sei. Es sei auch nicht unüblich, dass solche Fristen verlängert werden. „Jetzt wollen wir aber noch nicht die Flinte ins Korn werfen.“

Manfred Traub (Zählgemeinschaft Birkhold/Traub) regte an, auch an anderen Stellen den Kocher zu renaturieren, wenn sich die Gelegenheit ergibt. Christa Klink (die Linke) fragte nach einem Bach, der früher entlang der Friedrichstraße geflossen sei. Steidle antworte, dass das der Heuchelbach sei. Er münde inzwischen östlich der Baywa in die Aal.

Im Mai auf der Tagesordnung

Luis Prochaska sprach für den Jugendgemeinderat und sagte, dass das Gremium das Projekt begrüße. Eine attraktive Gestaltung für Jugendliche und junge Erwachsene solle aber mitbedacht werden. Eine Abstimmung gab es keine. Der Ausschuss nahm den Bericht zur Kenntnis. Im Mai ist laut OB geplant, dass das Thema wieder im Ausschuss und im Jugendgemeinderat auf der Tagesordnung steht.

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