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E-Mails löschen fürs Klima

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Wäre das Internet ein Land, würde es an sechster Stelle im CO2-Ausstoß-Ranking stehen - über diese und weitere Klimafakten klären die Mitglieder der Klimaentscheidgruppe im neuen Blogartikel auf.
Wäre das Internet ein Land, würde es an sechster Stelle im CO2-Ausstoß-Ranking stehen - über diese und weitere Klimafakten klären die Mitglieder der Klimaentscheidgruppe im neuen Blogartikel auf. © rico

Die Mitglieder der "Klimaentscheid Aalen"-Gruppe bloggen an dieser Stelle über Klimathemen, klären auf und stoßen Diskussionen an. Dieses Mal geht’s unter anderem um den CO2-Verbrauch von Bitcoins.

Aalen. Weniger Fleisch essen, vom Auto auf Bus und Bahn umsteigen, regional und saisonal einkaufen - diese Beiträge zum Klimaschutz sind den meisten wohl bekannt. Doch wussten Sie, dass Sie mit nur wenigen Klicks Ihren CO2-Verbrauch mindern können? In diesem Blogartikel erfahren Sie, wie das geht.

E-Mails - die Masse macht’s

Da das Senden einer E-Mail etwa 50 Prozent weniger CO2-Emissionen verbraucht als das Versenden eines Briefs, gilt sie als umweltfreundliche Alternative - zumindest auf den ersten Blick. 320 Milliarden E-Mails werden täglich versendet oder empfangen. Das sind etwa 40 E-Mails pro Erdenbewohner*in. Täglich. Die Masse macht’s.

Das Problem mit den Mails: Das Senden, Empfangen und Speichern benötigt Energie, vor allem, wenn große Datenmenge versendet werden. Alle diese Mails werden auf Servern gespeichert. Diese laufen rund um die Uhr, verbrauchen Strom und müssen gekühlt werden. Tatsächlich spart es also CO2, alte Mails zu löschen. Insbesondere solche, die viel Speicherplatz verbrauchen.

Würden alle Menschen in Deutschland 80 Mails löschen, also das, was durchschnittlich in zwei Tagen zusammenkommt, würde das immerhin schon so viel CO2 einsparen, wie 1234 Menschen in Deutschland durchschnittlich im Jahr verbrauchen. Wie gesagt: Die Masse macht’s.

Bitcoin-Netzwerk: Stromverbrauch wie Norwegen

E-Mails sind aber nun wirklich ein sehr kleiner Teil der Datenmengen, die im Internet umherschwirren. Wie sieht es in anderen Bereichen aus? Ich musste mich mehrmals vergewissern, als ich den CO2-Verbrauch einer Bitcoin-Transaktion las: mehr als 300 Kilogramm CO2-Äquivalente. Und das, obwohl die Kryptowährung nur virtuell existiert. Der Besitz eines Bitcoins über ein Jahr hinweg benötigt knapp zwei Tonnen CO2-Äquivalente.

Das Bitcoin-Netzwerk besteht aus sehr vielen Rechnern und Servern, die wiederum sehr viel Energie verbrauchen. Der jährliche Strombedarf des Bitcoin-Netzwerks liegt bei dem des Landes Norwegen.

Was, wenn das Internet ein Land wäre?

Wäre das Internet ein Land, stünde es an sechster Stelle im CO2-Ausstoß-Ranking. Zusätzlich zur eigentlichen Nutzung wird aber auch bei der Herstellung und durch den Stromverbrauch der digitalen Geräte CO2 freigesetzt, was unseren digitalen CO2-Fußabdruck auf rund 0,75 Tonnen im Jahr ansteigen lässt - mehr als eine Tonne CO2-Verbrauch im Jahr pro Person sind aber schon nicht mehr klimaverträglich.

Es ist also schlicht so, dass auch unsere digitale Nutzung CO2 verbraucht. Im Vergleich zu anderen Aktivitäten zwar vergleichsweise wenig, aber wir nutzen unsere digitalen Geräte täglich und meistens mehrere Stunden.

Netflix, das durch den hohen Datenverbrauch beim Videostreaming allein 15 Prozent des Datenverkehrs im Internet ausmacht, möchte nach eigenen Angaben bis Ende 2022 klimaneutral sein. Google hat Klimaneutralität bis 2030 angekündigt. Mindestens bis dahin hilft es also, bewusster im Umgang mit digitalen Geräten zu sein.

Mehr Infos gibt’s unter www.klimaentscheid-aalen.de

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