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Wie die 12-Stunden-Impfaktion des DRK-Verbundes Kocher-Rems am Samstag in der Stadthalle abgelaufen ist.
Impfen in der Stadthalle




Aalen. Das Ziel mit 1001 Impfung wurde nicht ganz erreicht, trotzdem war die 12-Stunden- Impfaktion des DRK-Verbundes Kocher-Rems in der Aalener Stadthalle „eine großartige Aktion“, wie Landrat Dr. Joachim Bläse sagte.
Letztlich waren es um 18 Uhr am Samstag 900 Impfungen, die durchgeführt wurden. Im Vorfeld waren 1000 Termine online gebucht worden. „Leider hatten wir nicht genügend Biontech-Impfstoff für die Unter-30-Jährigen zur Verfügung, außerdem waren eine größere Zahl Menschen vor der eigentlich möglichen Booster-Termin gekommen, die wir wieder wegschicken mussten“, zog DRK-Kreisgeschäftsführer Matthias Wagner beim Abbau Bilanz. Aber die Aktion habe sich gelohnt, sei gut gelaufen und habe allen Beteiligten Spaß gemacht.
Um 5 Uhr morgens kommen die ersten 45 Ehrenamtlichen
Bereits am Freitagabend hatte eine Gruppe vom DRK im Foyer und im ehemaligen Restaurant der Halle Tische und Stühle sowie Impfkabinen aufgebaut. Am Samstagmorgen um 5 Uhr, eine Stunde vor Beginn der Impfaktion, traf sich dann die erste Schicht von rund 45 Ehrenamtlichen vom DRK-Verbund Kocher-Rems, Mitarbeiterinnen der Arztpraxis Drs. Esber und der Hofherrnapotheke zu den letzten Vorbereitungen. Es wurden Computer und das Netzwerk eingerichtet, Anmeldezettel vorbereitet, Desinfektionsmittel verteilt, die ersten Impfdosen aufgezogen und vieles mehr. Die ehrenamtlichen Helfer kamen von der DRK-Bereitschaft Aalen, dem DRK Ortsverband Essingen, der Bergwacht und vom Rettungsdienst der Firma Carl Zeiss. „Es hat alles geklappt, um 6 Uhr konnten wir die ersten Impfwilligen einlassen“, sagt Lars Lächele, Vorsitzender des OV Essingen.
Warum Pia und Steffi vom DRK Aalen bei der Aktion helfen
Samstag 12.30 Uhr, keine Schlange vor der Tür der Stadthalle, wo erste DRK-Kräfte die Menschen empfangen. Bisher sind laut Wagner 563 Impfungen erfolgt. Ein Teil der Helfer hat gerade Schichtwechsel. Im Foyer sitzen Pia und Steffi vom DRK Aalen, kontrollieren, ob die Menschen einen Termin haben und verteilen die Anmeldebögen. „Wir wollen einfach helfen bei so einer Aktion“, sagen beide. Steffi ist bereits seit 5 Uhr vor Ort, Pia gerade zum Schichtwechsel gekommen. Zügig leiten sie die Menschen weiter zur nächsten Station, der Anmeldung. Dort, wo sich bei Veranstaltungen die Garderobe befindet, kontrollieren sechs Helfer die Unterlagen – Impfbuch, Aufklärungsbogen, Anamnese und Einwilligung – auf Vollständigkeit und die Boosterberechtigung der Impfbereiten. „Wir mussten auch schon einige wieder zurückschicken, bei denen die Frist nach der Zweitimpfung für das Boostern noch nicht ausreichte“, erläutert Steffi Scheuermann von der DRK-Bereitschaft Aalen. Sie hat um 5.30 Uhr angefangen und wechselt gerade mit Sandra Holz aus Essingen den Platz, die jetzt übernimmt. „Mir macht das Ehrenamt Spaß, ich möchte etwas für die Gemeinschaft tun“, sagt Steffi Scheuermann. „Wir möchten helfen, damit die Impferei vorankommt und wir bald wieder einigermaßen normal leben können“, ergänzt Sandra Holz. Bisher laufe alles ruhig ab, die Menschen seien freundlich und zufrieden mit der Organisation. Spricht es, und klebt dem Nächsten, der sich impfen lassen möchte, einen rosa Weihnachtsmann auf seine Unterlagen als Zeichen, dass sie vollständig sind.
Zwölf Stunden lang Impfdosen aufgezogen
Dann geht es weiter ins Obergeschoss. Dort registrieren Mitarbeiterinnen der Arztpraxis Esber aus Essingen die Versichertenkarten der Impfbereiten, auch bereits seit früh morgens. Im Bereich des ehemaligen Restaurants befinden sich die sechs Impfkabinen. Dort führen die Ärzte Dr. Sandra Esber-Schimmel und Dr. Siad Esber aus Essingen zunächst ein Aufklärungsgespräch durch, dann werden die Arme frei gemacht und es wird geimpft. Gegenüber ziehen Anna Leo (DRK Essingen) und Susann Nowak (Zeiss) unermüdlich Impfdosen auf. Und das letztlich 12 Stunden lang. „Jede Impfung hilft, das lohnt immer“, sagt Steffi, die hauptberuflich als Krankenschwester arbeitet, und weiß, wie es in den Kliniken zugeht. Im ehemaligen Veranstaltungszimmer können sich die Geimpften ausruhen und erhalten dann von Mitarbeiterinnen der Hofherrnapotheke um Chefin Andrea Benz ihr Impfzertifikat mit QR-Code. Die Apotheke hatte auch den Impfstoff beschafft.
Natürlich werden die Helfer verpflegt, die DRK-Küche hatte ein leckeres Mittagessen vorbereitet, ebenso kleinere Snacks und Getränke für zwischendurch. Landrat Dr. Joachim Bläse und Oberbürgermeister Frederick Brütting zeigten sich angetan von der Aktion. Zufrieden geht auch das Ehepaar Maurer nach der Impfung: „Alles perfekt organisiert, und alle Helfer waren sehr freundlich.“