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Aalen will für alle Menschen verständlich sein

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Von: Ulrike Wilpert

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Die Aalener Stadtverwaltung will künftig ihre Pressemitteilungen auch in einfacher Sprache veröffentlichen, damit so viele Menschen wie möglich den Inhalt verstehen.
Die Aalener Stadtverwaltung will künftig ihre Pressemitteilungen auch in einfacher Sprache veröffentlichen, damit so viele Menschen wie möglich den Inhalt verstehen. © pixabay

Wie die Stadtverwaltung Sprachbarrieren gegenüber Ausländern und Menschen mit kognitiver Beeinträchtigung abbauen möchte.

Aalen

Aalen will sich zu einer Stadt entwickeln, in der alle Menschen ganz selbstverständlich am gesellschaftlichen Leben gleichberechtigt und selbstbestimmt teilnehmen können. Die Stadt Aalen macht sich aktuell auf den Weg, um diesem Ziel näher zu kommen. Es ist die Vision einer inklusiven Stadt. Ein Grund ist sicher die insgesamt hohe Anzahl von Zuzügen aus dem Ausland. Laut Stadtverwaltung ist die Anzahl der Ausländer, die in Aalen leben, von 8000 auf inzwischen gut 10 500 Personen gestiegen. Eine andere Zielgruppe sind Menschen mit kognitiver Behinderung, denen man auf diese Weise den Zugang zu Informationen und Kommunikation vereinfachen will.

Wie die Stadtverwaltung mitteilt, hat die Stadt Aalen zu diesem Zweck eine Fachplanung mit Handlungsfeldern zur Umsetzung von Inklusion erstellt. „Damit können wir die verschiedenen Handlungsfelder und Bereiche unserer inklusiven Arbeit weiterentwickeln“, sagt die städtische Pressesprecherin Karin Haisch. Um von Anfang an sprachliche Barrieren bei diesem Thema zu vermeiden, wolle die Stadtverwaltung ab sofort alle Pressemitteilungen zu diesen Bereichen in einfacher Sprache schreiben.

Was ist einfache Sprache und was ist leichte Sprache? Lange Sätze, Fremdwörter, Fachbegriffe und Metaphern: Die Alltagssprache ist manchmal schwierig zu verstehen. Deshalb gibt es die einfache Sprache. In der einfachen Sprache sind die Sätze kürzer und der Satzbau einfacher als in der deutschen Standardsprache. Die einfache Sprache ist damit gut lesbar und verständlich für Menschen, die nicht so gut Deutsch können. Oder Menschen, die Deutsch lernen möchten, oder sich schnell über wichtige Themen informieren wollen.

Welche Regeln gibt es für die einfache Sprache? Dafür gibt es nur wenig feste Regeln. Die Wichtigsten: Fremdwörter soll man vermeiden oder erklären, die Sätze sollen kurz sein und der Text klar und sinnvoll untergliedert sein. Haisch: „Die einfache Sprache entspricht dem Sprachniveau von Stufe A2 bis B1, also vertieften Grundsprachkenntnissen bis zu guten Sprachkenntnissen.“

Die leichte Sprache: Wenn ein Text noch leichter verständlich sein soll, damit ihn noch mehr Menschen verstehen, spricht man von der leichten Sprache. Sie entspricht dem Sprachniveau von Stufe A1 und A2. Damit sollen etwa Menschen angesprochen werden, die gerade die ersten Grundsprachkenntnisse in Deutsch erworben haben bzw. bereits über vertiefte Grundsprachkenntnisse verfügen.

Welche Regeln gibt es für die leichte Sprache? „Man soll einfache Wörter verwenden, Fremdwörter ganz vermeiden oder erklären“, weiß die städtische Pressesprecherin. Dazu gehören auch kurze Sätze ohne Kommas. Damit auch die Optik beim Lesen und Verstehen hilft, beginnt jeder Satz mit einer neuen Zeile.

Bebilderte Texte: Die Texte in leichter Sprache enthalten auch Bilder. Eine Prüfergruppe überprüft, ob man die Texte gut verstehen kann. Die Prüfergruppe besteht aus Menschen mit Behinderung. „Immer mehr Übersetzungsbüros fertigen Übersetzungen in die leichte Sprache“, weiß Karin Haisch. Die meisten Übersetzungsbüros seien Mitglied im Netzwerk Leichte Sprache. Das bedeutet: Sie halten sich an die Regeln für die leichte Sprache.

Wen man mit der leichten Sprache ansprechen will: Laut Stadtverwaltung ist die leichte Sprache gut geeignet für Menschen mit Demenz, Menschen mit Behinderung, Menschen mit einer psychischen Erkrankung, Menschen mit Lernschwierigkeiten, mit einer anderen Muttersprache bzw, Menschen, die Deutsch lernen möchten.

Welche Einrichtungen in Aalen bereits die einfache Sprache verwenden: Wie die Stadtverwaltung berichtet, stellen immer mehr Einrichtungen Texte in leichter Sprache zur Verfügung. „Das ist ihre Pflicht und dafür gibt es sogar ein Gesetz“, teilt die Stadtsprecherin mit. Die Samariterstiftung Behindertenhilfe Ostalb und die Lebenshilfe Aalen bieten beide jeweils ein Übersetzungsbüro.

Weitere Anregungen gerne an die Stadtverwaltung

Sie haben eine Frageoder eine Anregung zur Inklusion? Dann melden Sie sich bei der Aalener Stadtverwaltung. Das ist die E-Mail-Adresse: inklusion@aalen.de.

Den Original-Text hat die Stadt Aalen, Amt für Soziales, Jugend und Familie in Zusammenarbeit mit der Samariterstiftung Behindertenhilfe Ostalb geschrieben.

Die Übersetzung in die einfache Sprache hat das Übersetzungsbüro für leichte und einfache Sprache der Samariterstiftung gemacht. Kontakt: Samariterstiftung · Jahnstr. 14, 73431 Aalen · Tel. (07361) 564 300; E-Mail: leichte-sprache@samariterstiftung.de · www.samariterstiftung.de

Bei diesem Text ist auch ein QR-Code dabei. Den QR-Code können Sie mit der Kamera von Ihrem Handy scannen. Dann bekommen Sie weitere Informationen. Zum Beispiel finden Sie hier den Text dieser Pressemitteilung in leichter Sprache.

Die Aalener Stadtverwaltung will künftig ihre Pressemitteilungen auch in einfacher Sprache veröffentlichen, damit so viele Menschen wie möglich den Inhalt verstehen.
Die Aalener Stadtverwaltung will künftig ihre Pressemitteilungen auch in einfacher Sprache veröffentlichen, damit so viele Menschen wie möglich den Inhalt verstehen. © privat

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