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Albaufstieg: Noch 16 Trassen im Spiel

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Von: Katharina Scholz

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Infoabend zur Präsentation der Vorschläge für den Albaufstieg in Unterkochen.
Infoabend zur Präsentation der Vorschläge für den Albaufstieg in Unterkochen. © Oliver Giers

Am Montagabend wurden in Unterkochen die Bewertungen für die einzelnen Varianten vorgestellt. Welche Trasse die meisten Punkte bekommen hat und wie es jetzt weitergeht.

Aalen

Es gibt eine Gewinner-Trasse. Die Variante, die in der Bewertung am meisten Punkte erhalten hat. Trotzdem sind noch 16 Trassen in der engeren Wahl. Das ist ein vorläufiges Ergebnis des zweiten Informationsabends zum Albaufstieg am Montag in der Sporthalle Unterkochen. Im System von Prof. Dr. Frank Gericke vom Büro Modus Consult trägt die am besten bewertete Variante die Nummer 19.2.

Die Trasse beginnt am südlichen Ortsrand Unterkochens an der B19, etwas südlich der Firma Rud. Kurz darauf verschwindet sie in einem Tunnel. Der Tunnel führt zunächst nördlich am FFH-Schutzgebiet vorbei, biegt dann nach Süden ab und führt in einer Kurve um Maria Eich herum Richtung Ebnat. Die andere Tunnelöffnung liegt kurz vor Ebnat. Dort schließt sie an die Nordumfahrung an. Dass die Variante 19.2 mit 632 von maximal 760 Punkten am besten bewertet wurde, heißt noch nicht, dass das die Aalener Vorzugstrasse wird, für die man in Stuttgart und Berlin kämpfen will. Nein. Noch sind insgesamt 16 Varianten in der engeren Wahl.

Was sich die Unterkochener wünschen

Gesucht wird eine Trasse, die die B 19 im Tal bei Unterkochen mit der A 7 auf dem Härtsfeld bei Ebnat verbindet. Seit 45 Jahren wird darum diskutiert. Bisher fahren viele Autos und Lastwagen auf ihrem Weg zur Autobahn durch Unterkochen und über die Ebnater Steige. In Unterkochen wünscht man sich daher Entlastung. Einen alternativen Albaufstieg, der um den Ort herum führt.

Auf Anregung von OB Frederick Brütting hat der Gemeinderat die Diskussion zurück auf null gesetzt. Bürgerinnen und Bürger waren bis zum Herbst vergangenen Jahres aufgerufen, Trassenvorschläge einzubringen. 115 Vorschläge sind eingegangen. Gericke, den der Gemeinderat beauftragt hat, hat sie zu 27 sogenannten Clustern zusammengefasst. Die Trassen im Cluster haben jeweils den gleichen (oder ähnlichen) Anfangs- und Endpunkt. Das hat Gericke bereits beim vergangenen Informationsabend im November in der Festhalle Unterkochen vorgestellt.

Inzwischen haben mehrere Expertenrunden mit der Beteiligung von Bürgerinnen und Bürgern Kriterien erarbeitet, um die verschiedenen Vorschläge zu bewerten. Gericke stellte die Kriterien am Montag vor.

Einer verlässt wütend die Sporthalle

Darunter auch K.O-Kriterien. Ist die Trasse nicht für Lastwagen geeignet, stellt sie keine Verbindung zwischen B 19 oder A 7 her oder führt sie offen, also nicht als Tunnel, durch ein FFH-Schutzgebiet, oder ist sie zu steil, scheidet die Variante aus. Wichtig sei den Expertenrunden außerdem gewesen, dass die Ortsdurchfahrt von Unterkochen entlastet wird, der Eingriff in Natur und Landschaft möglichst gering bleibt oder dass der technische Aufwand, eine Trasse zu bauen, nicht zu hoch ist.

Gericke zeigte anschließend das Ergebnis der Bewertung in mehreren Tabellen auf der Leinwand. Dagegen regte sich Unmut aus dem Publikum. „Kann man die Bilder nicht ein bisschen größer machen?“, rief ein Teilnehmer. „Ich kann das nicht lesen.“ Gericke verwies darauf, dass die Präsentationen ab Dienstag online auf der Homepage der Stadt Aalen abzurufen sind, da könne er alles noch einmal in Ruhe anschauen. „Auf Wiedersehen!“, rief der Mann daraufhin und verließ den Saal.

Ausbau der Ebnater Steige keine Alternative

Applaus dagegen erhielt Gericke, als er auf die Ebnater Steige zu sprechen kam. „Die Bestandstrasse auszubauen ist mit Problemen verbunden. Sie steht als Alternative gar nicht so richtig zur Verfügung.“ Denn würde man sie ausbauen, so Gericke, müsste man heute darauf achten, dass sie nicht zu steil wird. Aktuell gelten ihm zufolge 5,5 Prozent Steigung für offene Trassen und drei Prozent für Tunnel. An der steilsten Stelle sei das auf der Ebnater Steige nur aufwendig zu realisieren. Darauf ging Unterkochens Ortsvorsteherin Martina Lechner später ein. „Ich bin erleichtert, dass der Ausbau der Bestandstrasse so gut wie unmöglich ist“, sagte sie.

So sieht es auch der OB. „Aus meiner Sicht es die wichtigste Erkenntnis des Abends, dass man den halben Berg abtragen oder einen vier Kilometer langen Tunnel bauen müsste, um die Bestandstrasse auszubauen“, sagte Brütting. Damit ziehe auch das wirtschaftliche Argument für einen Ausbau der Ebnater Steige nicht mehr. Schon vor der Veranstaltung hatten im Foyer Mitglieder der Bürgerinitiativen mit einem Transparent gegen den Ausbau der Ebnater Steige protestiert. In der Diskussion meldeten sich mehrere Vertreter der Bürgerinitiativen, unter anderem Karl Maier und Julia Kümmel, zu Wort, die sich ebenfalls gegen den Ausbau der Ebnater Steige aussprachen.

Ausbau der Bestandstrasse wird trotzdem betrachtet

Trotzdem empfiehlt Gericke, den Ausbau der Ebnater Steige in der Betrachtung zu lassen. Sinngemäß sagte er, dass das zu Vergleichszwecken sinnvoll sei, um den Beweis führen zu können, dass alternative Varianten besser sind. 15 Varianten erhielten bessere Bewertungen als der Ausbau der Bestandstrasse. Gericke empfiehlt, diese 15 plus den Ausbau der Ebnater Steige noch näher zu betrachten und in der engeren Wahl zu lassen. Die meisten dieser Varianten sind sich recht ähnlich, beginnen südlich von Unterkochen und enden an der Ebnater Steige, am Anschluss zur Nordumfahrung oder schon vorher.

Der Liveticker zum Nachlesen: Infoveranstaltung zum Albaufstieg am Montagabend in Unterkochen 

So geht es weiter in der Diskussion

Weitere Expertenrunden kündigte OB Frederick Brütting zum Albaufstieg an. Am 15. Februar soll der Radverkehr im Fokus stehen. Am 27. Februar sollen die Trassen noch einmal genauer beleuchtet werden. Ausdrücklich sind die Bürgerinitiativen dazu eingeladen. A, 2. März steht der Umweltschutz im Fokus.

Bis April oder Mai sollen dann Vorschläge an den Gemeinderat gemacht werden. Das Gremium soll sich letztendlich für eine Aalener Vorzugstrasse entscheiden. Ob sie tatsächlich gebaut wird, entscheidet aber der Bund. Der OB zeigte sich aber optimistisch, dass die Verantwortlichen auf die Aalener Argumente hören.

Infoabend zur Präsentation der Vorschläge für den Albaufstieg in Unterkochen.
Infoabend zur Präsentation der Vorschläge für den Albaufstieg in Unterkochen. © Oliver Giers
Infoabend zur Präsentation der Vorschläge für den Albaufstieg in Unterkochen.
Infoabend zur Präsentation der Vorschläge für den Albaufstieg in Unterkochen. © Oliver Giers
Vor der Veranstaltung halten zwei Bürgerinnen im Foyer ein Plakat hoch, um gegen den Ausbau der Ebnater Steige zu demonstrieren.
Vor der Veranstaltung halten zwei Bürgerinnen im Foyer ein Plakat hoch, um gegen den Ausbau der Ebnater Steige zu demonstrieren. © Oliver Giers
Infoabend zur Präsentation der Vorschläge für den Albaufstieg in Unterkochen.
Infoabend zur Präsentation der Vorschläge für den Albaufstieg in Unterkochen. © Oliver Giers
Infoabend zur Präsentation der Vorschläge für den Albaufstieg in Unterkochen.
Infoabend zur Präsentation der Vorschläge für den Albaufstieg in Unterkochen. © Oliver Giers
Infoabend zur Präsentation der Vorschläge für den Albaufstieg in Unterkochen.
Infoabend zur Präsentation der Vorschläge für den Albaufstieg in Unterkochen. © Oliver Giers
Infoabend zur Präsentation der Vorschläge für den Albaufstieg in Unterkochen.
Infoabend zur Präsentation der Vorschläge für den Albaufstieg in Unterkochen. © Oliver Giers
Infoabend zur Präsentation der Vorschläge für den Albaufstieg in Unterkochen.
Infoabend zur Präsentation der Vorschläge für den Albaufstieg in Unterkochen. © Oliver Giers
Infoabend zur Präsentation der Vorschläge für den Albaufstieg in Unterkochen.
Infoabend zur Präsentation der Vorschläge für den Albaufstieg in Unterkochen. © Oliver Giers
Infoabend zur Präsentation der Vorschläge für den Albaufstieg in Unterkochen.
Infoabend zur Präsentation der Vorschläge für den Albaufstieg in Unterkochen. © Oliver Giers
Infoabend zur Präsentation der Vorschläge für den Albaufstieg in Unterkochen.
Infoabend zur Präsentation der Vorschläge für den Albaufstieg in Unterkochen. © Oliver Giers
Infoabend zur Präsentation der Vorschläge für den Albaufstieg in Unterkochen.
Infoabend zur Präsentation der Vorschläge für den Albaufstieg in Unterkochen. © Oliver Giers
Infoabend zur Präsentation der Vorschläge für den Albaufstieg in Unterkochen.
Infoabend zur Präsentation der Vorschläge für den Albaufstieg in Unterkochen. © Oliver Giers
Infoabend zur Präsentation der Vorschläge für den Albaufstieg in Unterkochen.
Infoabend zur Präsentation der Vorschläge für den Albaufstieg in Unterkochen. © Oliver Giers
Infoabend zur Präsentation der Vorschläge für den Albaufstieg in Unterkochen.
Infoabend zur Präsentation der Vorschläge für den Albaufstieg in Unterkochen. © Oliver Giers
Infoabend zur Präsentation der Vorschläge für den Albaufstieg in Unterkochen.
Infoabend zur Präsentation der Vorschläge für den Albaufstieg in Unterkochen. © Oliver Giers
Infoabend zur Präsentation der Vorschläge für den Albaufstieg in Unterkochen.
Infoabend zur Präsentation der Vorschläge für den Albaufstieg in Unterkochen. © Oliver Giers
500 Stühle stehen in der Sporthalle in Unterkochen für die Interessierten bereit. Gekommen sind rund 250 Bürgerinnen und Bürger. Präsentiert wird, wie die einzelnen Trassenvorschläge bewertet werden.
500 Stühle stehen in der Sporthalle in Unterkochen für die Interessierten bereit. Gekommen sind rund 250 Bürgerinnen und Bürger. Präsentiert wird, wie die einzelnen Trassenvorschläge bewertet werden. Fotos: Oliver Giers © Oliver Giers
Infoabend zur Präsentation der Vorschläge für den Albaufstieg in Unterkochen.
Infoabend zur Präsentation der Vorschläge für den Albaufstieg in Unterkochen. © Oliver Giers
Infoabend zur Präsentation der Vorschläge für den Albaufstieg in Unterkochen.
Infoabend zur Präsentation der Vorschläge für den Albaufstieg in Unterkochen. © Oliver Giers
Diese Karte zeigt die Variante 19.2, die am besten bewertet worden ist. Sie liegt in der Mitte zwischen den anderen Varianten aus dem Cluster 19, ist mit der Nummer 2 gekenntzeichnet, ist zunächst pink eingezeichnet und verläuft dann deckungsgleich mit der gelben Variante.
Diese Karte zeigt die Variante 19.2, die am besten bewertet worden ist. Sie liegt in der Mitte zwischen den anderen Varianten aus dem Cluster 19, ist mit der Nummer 2 gekenntzeichnet, ist zunächst pink eingezeichnet und verläuft dann deckungsgleich mit der gelben Variante. © Modus Consult

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