1. Startseite
  2. Ostalb
  3. Aalen
  4. Stadt Aalen

BUND ist alarmiert wegen Trasse

Erstellt:

Kommentare

Oben flattern die Fledermäuse und unten gehen Fußgänger und fahren Radfahrer. So oder ähnlich stellte sich das Architekturbüro H2S die Teilöffnung des Schätteretunnels vor.
Oben flattern die Fledermäuse und unten gehen Fußgänger und fahren Radfahrer. So oder ähnlich stellte sich das Architekturbüro H2S die Teilöffnung des Schätteretunnels vor. © Visualisierung: H2S/

Welchen Appell die Naturschützer an die Stadtverwaltung und den Gemeinderat Aalen richten.

Aalen

Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) zeigt sich in einer Pressemitteilung alarmiert von der Weiterführung der Planungen zum Ausbau der Schättere-Trasse für den Fahrradverkehr und der diskutierten Öffnung des 90 Meter langen, gesperrten Eisenbahntunnels. Dieser sei ein regional bedeutendes Winterquartier für Fledermäuse, so der BUND. Das Thema wird aktuell im Zusammenhang mit dem Albauf-stieg von verschiedenen Aalener Gremien beraten.Vor 14 Tagen wandten sich die Naturschützer deshalb an die Aalener Stadtverwaltung und die Gemeinderatsfraktionen und Vertreterinnen und Vertreter der Gruppierungen mit der Bitte, das Vorhaben aufzugeben. Lediglich die Gruppe der Linken und der fraktionslose Thomas Rühl hätten sich zurückgemeldet und dabei der Position des BUND zugestimmt, schreiben die Naturschützer in der Pressemitteilung.

Schättere-Verlauf unter Schutz

In dem Schreiben, das der Redaktion vorliegt, beklagt der BUND mit Bezug auf die Berichterstattung der SchwäPo über den Gemeinderatsausschuss zum Albaufstieg, dass die Schättere-Thematik von Mitgliedern verschiedener Fraktionen aufgenommen wurde und die alte Schätteretrasse östlich des Wanderparkplatzes nun nach den Vorstellungen einiger Politiker als Radverkehrsstraße ausgebaut und letztlich auch der bereits als flächenhaftes Naturdenkmal unter Schutz stehende Härtsfeldtunnel durch ein zu beauftragendes Gutachten geöffnet werden soll. Der BUND weist darauf hin, dass nicht nur der Tunnel und dessen Umgebung bereits unter Schutz stünden, sondern auch nahezu der ganze Verlauf der Schättere durch ein unter Schutz stehendes FFH-Gebiet plus teilweise Vogelschutzgebiet verlaufe. Dort gelte nach Ansicht des BUND nach den Bestimmungen zu NATURA2000 ein „Verschlechterungsverbot“ insbesondere für prioritäre Arten wie Fledermäuse. Dieses könne nach geltendem Naturschutzrecht nach den Paragrafen 34 und 45, Absatz 7 nur dann im Sinne einer Ausnahmeregelung ausgesetzt werden, wenn „zwingenden Gründe des überwiegenden öffentlichen Interesses…“ bestehen und „zumutbare Alternativen….nicht gegeben sind“, so der BUND weiter.

Alternativen zur Öffnung

Beide Bedingungen seien im Falle der Schättere nicht ansatzweise gegeben, heißt es in dem Appell der Naturschützer weiter. Alternativen seien benannt in Form der Waldhäuser Steige oder auch die Option eines Radfahr-Lifts im Bereich der Glassteige zur Anbindung an den Teilort Ebnat. Eine alternative Strecke mit geringerer Steigung sei von Aalen aus die Ziegelstraße entlang der Landesstraße 1080 nach Waldhausen, also die Himmlinger Steige.Der BUND Ortsverband Aalen und der BUND Regionalverband Ostwürttemberg appellieren an die Verwaltung und den Gemeinderat Aalen, geltendes Naturschutzrecht zu berücksichtigen und nicht noch weiter Geld für Gutachten auszugeben, „in der Hoffnung, dass eine „Ausnahmeregelung“ die Zerstörung eines Naturdenkmals und nachhaltige Schädigung eines FFH-Gebiets legalisieren könnte“.

Auch interessant

Kommentare