1. Startseite
  2. Ostalb
  3. Aalen
  4. Stadt Aalen

Das Leben für Ärmere wird noch härter - „Advent der guten Tat“ hilft

Erstellt: Aktualisiert:

Von: Ulrike Wilpert

Kommentare

Die VR-Bank Ostalb unterstützt die SchwäPo-Hilfsaktion mit 2000 Euro. „Wir stärken Advent der guten Tat traditionell sehr gerne den Rücken, weil durch diese Aktion die Armutsbetroffenheit hier bei uns ein Stück weit gelindert werden kann“, sagt Vorstandsvorsitzender Kurt Abele (l.). Gemeinsam mit den weiteren Vorstandsmitgliedern Olaf Hepfer (r.) und Ralf Baumbusch überreichte er den Spendenscheck an SchwäPo-Redakteurin Ulrike Wilpert.
Die VR-Bank Ostalb unterstützt die SchwäPo-Hilfsaktion mit 2000 Euro. „Wir stärken Advent der guten Tat traditionell sehr gerne den Rücken, weil durch diese Aktion die Armutsbetroffenheit hier bei uns ein Stück weit gelindert werden kann“, sagt Vorstandsvorsitzender Kurt Abele (l.). Gemeinsam mit den weiteren Vorstandsmitgliedern Olaf Hepfer (r.) und Ralf Baumbusch überreichte er den Spendenscheck an SchwäPo-Redakteurin Ulrike Wilpert. Foto: opo © Oliver Giers

Advent der guten Tat hilft da, wo's brennt. Manchmal braucht es eine ganze Löscheinheit. Manchmal hilft schon ein Kanister voll Wasser.

Aalen

Armut trotz Arbeit. Auch solche Fälle gibt es hier in Aalen. Am 1. Oktober dieses Jahres wurde der gesetzliche Mindestlohn in Deutschland auf 12 Euro brutto pro Stunde angehoben. Trotzdem leben viele Menschen weiterhin in Armut.

Zum Verständnis: Laut Statistischem Bundesamt gilt man in Deutschland als armutsgefährdet, wenn einer Einzelperson weniger als 1251 Euro im Monat zur Verfügung stehen. Eine Familie mit zwei Erwachsenen und zwei Kindern unter 14 Jahren gilt mit einem Nettoeinkommen von 2627 Euro im Monat als armutsgefährdet.

Warum schreiben wir das? Advent der guten Tat hat vor wenigen Tagen den Fall einer fünfköpfigen Familie beschrieben: Das Ehepaar Heinz und Karin G. (Name geändert) hat drei Kinder im Alter von 4, 9 und 13 Jahren. Vater Heinz ist als Hilfsarbeiter über eine Zeitarbeitsfirma beschäftigt und bezieht ein Gehalt von monatlich 2000 Euro netto. Seine Frau verdient über einen Minijob monatlich knapp 200 Euro, dazu kommt Kindergeld in Höhe von 663 Euro. Nach Abzug der Gesamtausgaben von knapp 1800 Euro bleiben der fünfköpfigen Familie etwa 1000 Euro.

Die Gesamtausgaben der Familie setzen sich wie folgt zusammen: Monatsmiete (1200 Euro), Nebenkosten für Strom, Gas, Wasser (140 Euro), 18,60 Euro Rundfunkgebühren, 84 Euro Kindergartenbeiträge. Dazu kommen 300 Euro Benzingeld, weil der Familienvater, der über eine Zeitarbeitsfirma als Hilfsarbeiter angestellt ist, täglich eine weite Strecke zur Arbeit zurücklegen muss. Weitere 80 Euro gehen für verschiedene Versicherungsbeiträge weg.

Leben für Ärmere noch härter

Jetzt kann man freilich trefflich darüber streiten, ob 1000 Euro im Monat für eine fünfköpfige Familie ausreichen, um nötige Alltags-Ausgaben für Lebensmittel, Schulmaterial für die Kinder, Bekleidung und gegebenenfalls medizinische Zusatzkosten und mehr zu bestreiten.

Klar ist: Das monatliche Budget der Familie ist auf Kante genäht. Die Explosion der Lebensmittelpreise macht das Leben für Ärmere noch härter. Die Preise für das tägliche Brot, für Gemüse, frisches Obst und nötige Hygieneartikel wie Toilettenpapier sind innerhalb weniger Monate in die Höhe katapultiert.

Dennoch gibt Menschen, die sich darüber entsetzen, dass Advent der guten Tat diese Familie darin unterstützen will, die drei Kinder mit warmen Winterjacken auszustatten. Dabei geht es um einen Rechnungsbetrag von insgesamt 200 Euro.

„So etwas geht einfach nicht“, schreibt uns ein Leser. „Es gibt Millionen Familien mit weniger Nettoeinkommen, die genauso über die Runden kommen müssen.“ Das Traurige ist: Mit seiner zweiten Feststellung mag der Leser sicher Recht haben.

Seien Sie versichert, liebe Leserinnen und Leser: Wir prüfen jeden einzelnen Antrag eingehend und mit Hilfe der sozialen Fachkompetenz von Diakonie und Caritas. Aber wir spielen nicht einen Fall gegen den anderen aus. Wir vergleichen nicht. Unsere Bewilligungen sind individuell auf jeden einzelnen Fall, auf jede Lebenssituation zugeschnitten. Wir helfen, wenn's brennt. Es gibt Szenarien, da braucht es eine ganze Löscheinheit. Aber es gibt eben auch Stichflammen, bei denen schon ein kleiner Kanister voller Wasser viel hilft. Wie bei Familie G.

In diesem Sinne: Bitte bleiben Sie Advent der guten Tat gewogen und helfen Sie mit, unsere kleine Welt hier in Aalen ein bisschen besser zu machen.

Bitte spenden Sie: Stichwort: „Advent der guten Tat“: Konto KSK Ostalb, IBAN: DE 41614500500110050500; oder Konto VR-Bank Ostalb, IBAN: DE 05614901500101010001.

Auch interessant

Kommentare