1. Startseite
  2. Ostalb
  3. Aalen
  4. Stadt Aalen

Die Gefahr lauert im toten Winkel

Erstellt:

Von: Jürgen Eschenhorn

Kommentare

Innerhalb der markierten Zonen, dem Toten Winkel, um den Lkw, kann der Fahrer Fußgänger, Radfahrer und sogar kleine Autos nicht sehen.
Innerhalb der markierten Zonen, dem Toten Winkel, um den Lkw, kann der Fahrer Fußgänger, Radfahrer und sogar kleine Autos nicht sehen. © Oliver Giers

Zum 20. Mal wird die Aktion „Achtung! Toter Winkel“ von Polizei und mehreren Partnern veranstaltet. Warum es zu Unfällen kommt und wie man sich davor schützen kann.

Aalen

Das Polizeipräsidium Aalen präsentiert an diesem Dienstag und Mittwoch mit der Dekra, dem ADFC, dem Bund deutscher Berufskraftfahrer, OVA und Verkehrswacht Aalen die Aktion „Toten Winkel“ auf dem Greutplatz in Aalen. Nach einem tödlichen Unfall hatte sich 2003 ein Arbeitskreis gebildet, der besonders Schülern die Gefahren der Kollisionen zwischen Lkw und Radfahrern verdeutlichen soll. Organisiert haben die Aktion EPHMz Klaus Häußler und mehrere Kollegen sowie die Verkehrswacht.

Bei der Verkehrssicherheitsaktion auf dem Greutplatz wurde den Kindern an sieben Stationen vor Augen geführt, wie gefährlich der tote Winkel ist. Zum Beispiel, indem sie in der Führerkabine eines der fünf bereit stehenden Lastwagen sitzen und selbst erleben, dass ein Auto im toten Winkel des Lkw vom Steuer aus nicht mehr zu sehen ist. Oder wenn selbst bei zusätzlichen Spiegeln nicht alle Stellen um Führerhaus und Lkw vom Fahrersitz einsehbar sind. Und als ein Unfall zwischen einem Radfahrer und einem fahrenden Lastwagen inszeniert wird, bei dem nur noch ein verbeultes und kaputtes Fahrrad übrig bleibt, ist das für viele Kinder ein wirklich beeindruckendes Erlebnis.

Acht Polizistinnen und Polizisten, zwei Mitarbeiter der Dekra und einige Lkw-Fahrer  von Speditionen und Straßenmeisterei des Kreises erklären den rund 680 angemeldeten Schülerinnen und Schülern aus den 6. Klassen der Aalener Schulen, was passieren kann. Und vor allem, wie man Schaden vermeidet. Die Lkw-Fahrer hatten übrigens extra einen Tag Urlaub genommen.

„Auch uns ist es sehr wichtig, dass wir Unfälle solcher Art vermeiden, denn auch wenn wir eher nicht zu Schaden kommen, ist so etwas hinterher eine extreme psychische Belastung“, sagt Timo Greiner. Man wolle den Kindern zeigen, dass sie sich im Verkehr auch in die Situation des anderen hinein versetzen muss,  betont Rainer Klotzbücher vom Polizeirevier.

„Ihr müsst immer darauf achten, dass ihr den Fahrer seht im Spiegel oder durch die Scheiben, dann sieht er euch auch“, heißt es mehrfach. Und: Lieber einmal öfter zurücktreten auch an Ampel und Zebrastreifen, wird ergänzt.

Zudem sollten Kinder bei großen Fahrzeugen an der rechten Seite vorsichtig vorbeilaufen. Susanne Bareiß vom ADFC erläutert wichtige Regeln für Kinder, die mit dem Fahrrad unterwegs sind. Sie sollten immer auf der rechten Seite der Straße fahren, „da rechnet ein Autofahrer mit euch“, betont sie. Wenn es keinen Radweg gebe, lieber auf der Straße fahren und immer mit ausreichend Abstand an stehenden Autos vorbei – wegen plötzlich geöffneter Türen.  

Radfahrer sollten am rechten Fahrbahnrand auch nicht bis ganz nach vorne neben einen Lastwagen oder Bus fahren, rät sie. Denn wenn der Lastwagen abbiegt, passiere es schnell, dass der Fahrer den Radfahrer nicht sieht und überfährt. Auch hinter den Fahrzeugen sei es gefährlich. Und ganz wichtig: Immer einen Helm aufsetzen.  Für die Nachbereitung im Unterricht können die Schüler an einem Quiz teilnehmen, bei dem attraktive Preise zu gewinnen waren.

Der ADFC gab Tipps zum richtigen Verhalten im Straßenverkehr.
Der ADFC gab Tipps zum richtigen Verhalten im Straßenverkehr. © Oliver Giers
Was unter den Reifen eines Lkw kommt, hat kaum eine Chance, heil zu bleiben.
Was unter den Reifen eines Lkw kommt, hat kaum eine Chance, heil zu bleiben. © Oliver Giers
Kinder, die in der rot markierten Fläche stehen, werden vom Busfahrer nicht gesehen.
Kinder, die in der rot markierten Fläche stehen, werden vom Busfahrer nicht gesehen. © Oliver Giers

Auch interessant

Kommentare