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Eine Mini-Wildnis für Aalen?

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Von: Bea Wiese

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Aalens Grüne wollen einen Mini-Urwald in der Stadt schaffen.
Aalens Grüne wollen einen Mini-Urwald in der Stadt schaffen. © Symbolfoto: pixabay

Grüne wollen in der Stadt einen Tiny Forest einrichten. Was Sie über das Projekt wissen müssen.

Aalen Eine Wildnis im Miniaturformat für Aalen? Vielleicht sogar mitten in der Stadt? Die Fraktion von Bündnis 90/Die Grünen hat einen entsprechenden Antrag in den Gemeinderat eingebracht: Die Stadtverwaltung soll einen passenden Standort für einen solchen sogenannten Tiny Forest (zu Deutsch: Mini-Urwald) vorschlagen. Außerdem soll sie prüfen, welche Fördergelder aus Landes-, Bundes- und oder Europaprogrammen es dafür geben könnte und entsprechende Anträge stellen.

Hintergrund

Laut Umweltbundesamt werden Tiny Forests – kleine Wildniszonen mit hoher Artenvielfalt - als Klimaanpassungsmaßnahme eingesetzt. Sie sollen den Folgen von Hitzewellen, Trockenperioden und Starkregen in den Städten entgegenwirken. Nach den Vorstellungen der Grünen soll dazu eine etwa 100 Quadratmeter große Fläche mitten in Aalen ausgewählt werden. 

Bepflanzung

Die Setzlinge – möglichst einheimische Büsche und Bäume - werden sehr jung und extrem dicht in einen stark aufgelockerten Boden gepflanzt. Die Wurzeln sollen in kurzer Zeit einen stabilen und widerstandsfähigen Verbund entwickeln. Die Grünen möchten dies als Projekt umsetzen und Bürgerschaft, Schulen, Firmen oder andere lokale Akteurinnen und Akteure einbeziehen. Gemeinderätin Gabriele Ceferino (Grüne): „Wir würden auch gerne die Möglichkeit nutzen, dass sich Vereine, Schulen oder andere Institutionen aktiv am Pflanzprogramm beteiligen.“ Ein solcher Tiny Forest kann nach Informationen des Umweltbundesamtes ab dem Zeitpunkt seiner Pflanzung als Real-Labor dienen, in dem sich die Entwicklung eines Waldökosystems hautnah miterleben lässt.  

Standort

Laut Ceferino hat die Grünen-Fraktion bereits über mögliche Standorte diskutiert, dann aber entschieden, dies der Verwaltung zu überlassen. Wichtig sei, „dass möglichst Flächen genutzt werden, die hierdurch entsiegelt werden können“.

Kosten

Nach Angaben der Grünen gibt es unterschiedliche Schätzungen. Bei den Pflanzen gebe es einen Richtwert, der von knapp zehn Euro je Quadratmeter ausgeht. Vorgesehen sind drei bis vier Setzlinge je Quadratmeter.

Abgestimmt wurde über den Antrag noch nicht.

Das Konzept der Tiny Forests geht auf den japanischen Botaniker Akira Miyawaki zurück. Große Städte in den Niederlanden, Belgien und Frankreich setzen bereits auf die Wirksamkeit der Mini-Urwälder. In Deutschland wurde der erste Wald dieser Art 2020 in Eberswalde gepflanzt. Auch in Darmstadt gibt es bereits einen.

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