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Feierliche Chorklänge zu Ostern in Aalener Kirchen

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Von: Ulrike Schneider

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Dirigent Ralph Häcker probt mit dem Chor der Marienkirche im Gemeindesaal von St. Maria. Die Chormitglieder haben die Messe op. 4 von Camille Saint-Saëns neu einstudiert und folgen dem Dirigat Häckers konzentriert und exakt.
Dirigent Ralph Häcker probt mit dem Chor der Marienkirche im Gemeindesaal von St. Maria. Die Chormitglieder haben die Messe op. 4 von Camille Saint-Saëns neu einstudiert und folgen dem Dirigat Häckers konzentriert und exakt. Foto: hag © hag

Was die Aalener Kirchenchöre zur Auferstehung Christi singen, wie in St. Maria geprobt wird und was Sie sonst noch über die musikalische Ausgestaltung der Gottesdienste wissen sollten.

Aalen

Es gibt immer noch große Werke berühmter Komponisten, die noch nie in Aalen und Umgebung aufgeführt wurden. Auch in diesem Jahr wird zu Ostern diese Tradition hochgehalten. Sowohl in der Ostermesse in der Marienkirche wie auch in Salvator.

An diesem Abend proben die Mitglieder des Marienchors die festliche Messe op. 4 für Soli, Chor, Orchester und Orgel von Camille Saint-Saëns (1835-1921). Der Chor studiert das Werk des französischen Komponisten neu ein und setzt damit die Reihe der Aalener Erstaufführungen bedeutender Orchestermessen fort. „Die Premiere findet im Rahmen des Festgottesdienstes am Ostersonntag um 10.30 Uhr in der Marienkirche statt“, sagt Chordirektor Ralph Häcker im Gespräch. Die Saint-Saëns-Messe erklinge in der originalen Orchesterfassung mit Flöten, Englischhörnern, Trompeten, Po-saunen, Harfe und Streichern, also mit 21 Musikerinnen und Musiker, so Häcker. Den anspruchsvollen Orgelpart übernehme Hans-Roman Kitterer.

Messe Saint-Saëns in St. Maria

An diesem Abend gibt Häcker am Klavier den Ton an. Der Chordirektor ordnet das Werk ein. „Abgesehen von Camille Saint-Saëns Requiem opus 54 handelt es sich dabei um die einzige Messe von Saint-Saëns.“ Die habe dieser 1856 im Alter von 21 Jahren für die Kirche Saint-Merri in Paris komponierte, an der er damals Organist gewesen sei.

Vielfältiges Werk

„Die Messe op. 4 ist stilistisch sehr vielfältig und passt gerade deshalb gut in unsere Zeit“, urteilt der Dirigent. Als überzeugter Anhänger des Historismus im Zuge der kirchenmusikalischen Reformbewegung in Frankreich habe Saint-Saëns romantisches Stilempfinden mit tradierten Satztechniken verbunden. „So finden sich Elemente der klassischen Vokalpolyphonie und des Barock, ja sogar Anklänge an die Gregorianik, aber auch Klangschichtungen, die wie Weihrauch aufsteigen“, erläutert Häcker das Werk weiter.

„Halleluja“ aus dem „Messias“

Auf dem Programm des Festgottesdienstes in St. Maria stehen übrigens auch das „Panis angelicus“ für Sopran, Violoncello, Harfe und Orgel von César Franck und das „Halleluja“ aus dem „Messias“ von Händel. Unter der Leitung von Chordirektor Ralph Häcker musizieren Andrea Cox (Sopran), Susanne Simonsen (Alt), Martin Edelmann (Cello), Magdalene Haller (Harfe), Hans-Roman Kitterer (Orgel) sowie Chor und Orchester der Marienkirche; Konzertmeisterin ist Monika Böhm.

Die Feier vom Leiden und Sterben

Die Feier vom Leiden und Sterben Christi am Karfreitag um 15 Uhr wird vom Kirchenchor unter der Leitung von Ralph Häcker mitgestaltet. Die gesungene Johannespassion erklingt mit den Chorantworten von Lorenz Lauterbach. Um 19 Uhr ist Karmette mit der Frauenschola in St. Augustinus. Zur Feier der Osternacht am Karsamstag um 21 Uhr in der Marienkirche singt der Chor „Neue Töne“ unter der Leitung von Jürgen Nennemann. Die Ostervesper um 18 Uhr in St. Augustinus wird von der ND-Schola unter der Leitung von Johannes Müller mitgestaltet.

Orchestermesse in Salvator

Auch in der Salvatorkirche sind Werke zu hören, die eine Aalener Uraufführung sind: die „Missa Brixinensis“ – komponiert von Stefan Trenner (*1967) – sowie die „Bright Toccata“ von Mathias Nagel (*1958). Am Ostersonntag hören die Gäste im Festgottesdienst in der Salvatorkirche, der um 10.30 Uhr beginnt, vom Chor der Salvatorkirche die Aalener Erstaufführung „Missa Brixinensis“. Trenners Messe entstand im Dezember 2010 bis 2011 als Auftragswerk für den „Tag der Kirchenchöre“ in Brixen, Südtirol, wo sie auch 2011 uraufgeführt wurde. Diese festliche Messe ist mit Chor, Bläser, Orgel und Pauke sowie vier Solisten besetzt. Als Solisten wirken mit: Christine Mairle-Zirbs (Sopran), Monika Huber (Alt), Stefan Zieker (Tenor), Andreas Wieborg (Bass), Simon Koesling (Pauke), Konrad Bader (Orgel) sowie der Chor und das Bläserensemble der Salvatorkirche. Es dirigiert Chordirektor Hans-Peter Haas. Es wird die letzte Festmesse unter dessen Leitung sein, da im Sommer sein Dienstvertrag nach 34 Jahren mit dem Eintritt in den Ruhestand automatisch endet.

Zum Abschluss des Gottesdienstes hat Konrad Bader ein besonderes Werk für die Gottesdienstbesucher ausgewählt. Dieses Orgelwerk ist ebenfalls zum ersten Mal in Aalen zu hören. Die „Bright Toccata“ wurde von Mathias Nagel (*1958) im Jahre 2010 komponiert. Diese Komposition nimmt die Harmonien der Missa Brixinensis wieder auf und führt sie fort.

Kirchenmusik in St. Stephanus

Der Kirchenchor von Sankt Stephanus wird den Festgottesdienst am Ostersonntag, um 9 Uhr, feierlich mitgestalten. Aufgeführt wird die „Missa brevis in D“ für Soli, Chor, Orgel und Orchester von Wolfgang Amadeus Mozart (1756 -1791). Im Sommer 1774 schrieb Mozart die beliebte  Messe für die Liturgie im Salzburger Dom. Zudem ist dieses Werk bereits 1793 als erste aller Mozartmessen im Druck erschienen – Quelle: Carus Verlag.

Es musiziert ein Kammerorchester. Die Solopartien werden übernommen von: Magdalena Hug – Sopran, Susanne Lahres – Alt, Robin Neck – Tenor, Daniel Weiler – Bass. Die Orgel spielt Joachim Bilek. Es dirigiert Oliver Seitz.

Den Abschluss des Festtages bildet die Ostervesper um 18 Uhr in St. Stephanus, sie wird von der Schola feierlich mitgestaltet.

Chorprobe im Gemeindesaal der Marienkirche
Chorprobe im Gemeindesaal der Marienkirche © hag
Chorprobe im Gemeindesaal der Marienkirche
Chorprobe im Gemeindesaal der Marienkirche © hag
Chorprobe im Gemeindesaal der Marienkirche
Chorprobe im Gemeindesaal der Marienkirche © hag
Chorprobe im Gemeindesaal der Marienkirche
Chorprobe im Gemeindesaal der Marienkirche © hag

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