- VonJürgen Eschenhornschließen
250 Gäste bei der Maikundgebung am Tag der Arbeit auf dem Marktplatz. Das sind die Themen.
Aalen. „GeMAInsam Zukunft gestalten“. So hieß das Motto der DGB-Kundgebung zum 1. Mai vorm Rathaus. Und eine sozial gerechte, klimaneutrale, und solidarische Zukunft war wesentliches Thema – dazu der Angriffskrieg Russlands in der Ukraine. Rund 250 Zuhörer waren gekommen, viele aus verschiedenen Gewerkschaften mit entsprechenden Schals, Fahnen und einige mit Transparenten.
Der DGB-Kreisvorsitzende Josef Mischko begrüßte unter anderem Landrat Dr. Joachim Bläse, OB Frederick Brütting und weitere Gäste. Er verwies in seiner Rede auf die Geschichte und die wichtige Rolle der Gewerkschaften in der industriellen Entwicklung, auf viele Verdienste und weitere Aufgaben.
„Immer noch werden viele Menschen hier bei uns viel zu schlecht für ihre Arbeit bezahlt, in vielen Entwicklungsländern von Konzernen geradezu ausgebeutet, das muss sich ändern“, sagte er. Starke Gewerkschaften seien wichtig für die Stabilität in der Gesellschaft, für sozialen Frieden und Gerechtigkeit.
Danach sprach er über den Krieg in der Ukraine. Er lobte die gelebte Solidarität von Behörden, Kirchen, Institutionen und aller Menschen, mit den Flüchtlingen und der Ukraine selbst.
Regional müssten die Gewerkschaften zu Themen wie Neugestaltung der ärztlichen Versorgung und der Krankenhäuser gehört werden. „Eine gute Gesundheitsversorgung ist für alle Arbeitenden wichtig und muss erschwinglich bleiben“, ergänzte er. Zum guten Leben gehöre auch ein attraktiver Einzelhandel – und vor allem das Geld, um dort einkaufen zu können.
Hauptrednerin war DGB-Regionalgeschäftsführerin Bärbel Mauch. Auch sie verwies auf die vielfältige Unterstützung für Geflüchtete aus der Ukraine, und auf die Rolle der Gewerkschaften, bei deren Integration, bei Hilfe für sie in allen Lebensbereichen. Wichtig sei, zu verhindern dass die Geflüchteten von Firmen ausgebeutet werden oder Frauen zu Prostitution gezwungen würden. Man müsse aber auch verhandlungsbereit mit Russland und den Menschen dort sein, dürfe nicht nur auf Aufrüstung setzen. „Die 100 Milliarden für die Bundeswehr fehlen uns woanders“, sagte sie.
Wichtig für Gewerkschaften müsse auch der Kampf gegen soziale Missstände, für gerechte Bezahlung und Arbeitsbedingungen beispielsweise in Pflege, Erziehung sein, die gerechte Transformation der Wirtschaft, aber auch die Gleichstellung der Frauen in der Arbeitswelt. Hier forderte sie, unter viel Beifall, die Politik auf, mehr Einfluss auf Arbeitgeber zu nehmen.
Umrahmt wurde die DGB-mai-Kundgebung musikalisch vom „Unterbrecher-Syndikat“ mit Rolf Siedler, Norbert Botschek, Markus Braun und Mathias Kehrle.
Immer noch werden viele Menschen hier bei uns viel zu schlecht für ihre Arbeit bezahlt.“