- VonKatharina Scholzschließen
Knapp 200 Menschen aus allen Generationen haben am Freitag in Aalen fürs Klima gestreikt. Die Ortsgruppe von „Fridays for Future“ hatte dazu aufgerufen.
Aalen
Auf den Transparenten steht: „Wir sind jung und brauchen die Welt“, „Kohle stoppen“, „Atomkraft? Nein danke“, „Klima retten“ oder „Make love not CO2“. Knapp 200 Menschen aus allen Generationen sind am Freitag in Aalen dem Aufruf zum Klimastreik gefolgt.
Leni Klöcker von „Fridays for Future“ Aalen steht auf der Bühne vor dem Rathaus und zählt auf, warum an diesem Tag demonstriert wird: aus Solidarität mit den Mitarbeitenden im öffentlichen Nahverkehr, gegen die katastrophale Verkehrspolitik, gegen die weitere Verschleppung der Energiewende und gegen die Dreistigkeit. Dreist ist für sie, Klimaaktivisten als Klimaterroristen zu bezeichnen. Dreist findet sie es, wenn Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) das 9-Euro-Ticket in Verbindung mit Gratismentalität bringt. „Kohle“, ruft sie übers Mikrofon auf den Platz. „Stopp!“, schallt es ihr vielstimmig entgegen. Anne Klöcker vom Klimaentscheid Aalen sagt: „Die Klimakrise stellt alles infrage.“ Solange nichts unternommen werde, nütze den Kindern eine sichere Rente bis 2070 nichts.
Antonia Giewekemeyer sagt, der notwendige Wandel sei immer wieder vertagt worden. Sie macht die Lobbyarbeit klimaschädlicher Unternehmen verantwortlich. Die Demonstrierenden fordert sie auf: „Macht Lobby fürs Klima, wo ihr nur könnt!“ Auch Margarete Rödter ist gegen Verschieben. „Wir müssen jetzt beginnen“, sagt sie. „Wer, wenn nicht wir?“, fragt sie.
Die Band „Drown out the drilling machine“ spielt passende Lieder. Zum Beispiel „Abschied“ von den Ärzten. „Los komm, wir sterben endlich aus, denn das ist besser für die Welt“, heißt es darin. Nach dem ersten Teil der Kundgebung setzen sich die Streikenden in Bewegung und ziehen durch die Innenstadt. Vom Rathaus geht es an der Stadtkirche vorbei zum Spritzenhausplatz und über die Mittelbachstraße wieder zurück zum Rathaus, wo es weitergeht mit der Kundgebung.
Kim Hettler trägt eine Geschichte vor, die das Ende der Welt thematisiert. Am Ende fasst sie zusammen: „Wir dürfen den Konzernen nicht die Macht geben!“ Matteo Konrad will es nicht gelten lassen, wenn ältere Menschen die jüngeren nicht ernst nehmen, weil sie noch nicht so viel Lebenserfahrung gesammelt hätten. „Was bringt Lebenserfahrung, wenn man auf den Abgrund zurast?“, fragt er. Das 1,5-Grad-Ziel ist für ihn nicht verhandelbar.
Die Band spielt zum Abschluss „We are the world“, dann bedankt sich Leni Klöcker und Winfried Tobias vom Klimaentscheid erklärt die Versammlung für beendet. Er war es, der sie angemeldet hat, denn sie Mitglieder von „Fridays for Future“ sind noch zu jung dafür.