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Hochschule Aalen steckt seit 60 Jahren an

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Von: Bernhard Hampp

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Posiumsdiskussion beim Festakt zum 60. Jubiläum der Hochschule Aalen.
Posiumsdiskussion beim Festakt zum 60. Jubiläum der Hochschule Aalen. © Oliver Giers

1963 ging die Bildungs- und Forschungseinrichtung an den Start: Heute studieren 5000 junge Menschen hier die Themen der Zukunft. Warum Ministerin Petra Olschowski die Hochschule liebt.

Aalen

Mit 60 Jahren ist die Hochschule Aalen dynamisch, lebendig, vielseitig und zukunftsorientiert wie nie zuvor. Das wurde beim Jubiläumsfestakt am Freitag in der Aula deutlich, bei dem auch Baden-Württembergs Wissenschaftsministerin Petra Olschowski gratulierte: „Hier ist eine kreative und enorm kooperative Atmosphäre spürbar“, bemerkte die Grünen-Politikerin, die die Hochschule für angewandte Wissenschaften erstmals seit ihrem Amtsantritt Ende September besucht hat.

„Alle, die hier in sechs Jahrzehnten engagiert waren und sind, können mit Recht stolz auf ihre Hochschule sein, das Land ist es übrigens auch“, so Olschowski. Als Vertreterin des Hochschulträgers Baden-Württemberg pries sie in ihrer Festrede die „herausragende Zusammenarbeit mit der Wirtschaft“, die hohe Internationalität – die Hochschule unterhält mehr als 130 Kooperationen weltweit, Forschungs- und Gründungsinfrastruktur, Zukunftseinrichtungen wie die 2020 eröffneten Institute ZiMATE und ZTN sowie das Mitmach-Zentrum Explorhino. Letzteres begeistere Kinder und Jugendliche für Wissenschaft – in einer Zeit des Fachkräftemangels, in der gleichzeitig die Studierendenzahlen in MINT-Fächern rückläufig seien.

Baracken am Galgenberg – alle haben's überlebt

Der Hausherr, Hochschulrektor Prof. Dr. Harald Riegel, sprühte förmlich vor Begeisterung, die sich auf mehrere Hundert Festgäste übertrug. „1963 begann die Lehre in Baracken auf dem Galgenberg. Das hört sich martialisch an, aber alle haben es überlebt“, scherzte er. 1968 zog die Bildungseinrichtung in den Bau des Architekten Günter Behnisch am jetzigen Standort, mehrere Erweiterungen folgten. Der neueste Teil der Hochschule, der Waldcampus mit neuem Fakultätsgebäude und Kindertagesstätte, ist bald fertig: „Wir werden demnächst einziehen“, sagte Riegel, der schon Zukunftspläne bezüglich „Industrie auf dem Campus“ schmiedete. „Hier werden wir noch einiges bewegen“, prophezeite er.

Riegel skizzierte aber auch den Wandel im Lehr- und Forschungsangebot: Existierten beim Start 1963 lediglich die Fachbereiche Oberflächentechnik, Feinwerktechnik und Maschinenbau, kamen später wegweisende Disziplinen hinzu: etwa die Wirtschaftswissenschaften – ein Viertel der heute 5000 Studierenden ist in diesem Bereich eingeschrieben – oder die Optik, deren Etablierung als Start für den heute boomenden Schwerpunkt der Gesundheitswissenschaften gelten darf. Wiederholt als besonders forschungsstark ausgezeichnet, hat die Hochschule Aalen, die seit kurzem auch das Promotionsrecht besitzt, dieses Jahr schon die Allzeit-Rekordsumme von 15,5 Millionen Euro an Drittmitteln eingeworben.

„Die Hochschule stärkt die Attraktivität des Standorts auch für Familien, die sich überlegen, hierherzuziehen“, hob Zeiss-Chef und Hochschulratsvorsitzender Dr. Karl Lamprecht in der Podiumsdiskussion hervor. Aalens OB Frederick Brütting sowie Ostalb-Landrat Dr. Joachim Bläse schlossen sich an und versicherten der Hochschule als unschätzbarem Partner ihre ganze Unterstützung. „Das tut dem Geist hier gut“, sagt Brütting und merkte an: Gehe es um die Hochschule, dann treffe sogar der Aalener Gemeinderat einstimmige Entscheidungen.

Einblick in Forschung und Start-up-Ideen

In Kurzbeiträgen, sogenannten Pitches, stellten Forscherinnen sowie Gründerinnen und Gründer vor, was alles an der Hochschule Aalen ertüftelt wird. Prof. Dr. Dagmar Goll skizzierte Bemühungen, starke Magnete ohne die Zuhilfenahme seltener Erden, aber mit den richtigen Materialkombinationen zu erschaffen und damit die Energiewende voranzubringen. Prof. Dr. Iman Taha stellte Biokunstoffe vor, die Metall und Faserverbundstoffe mit extremer Festigkeit verbinden, aber gleichzeitig rückstandsfrei abbaubar sind. Wie die Grenzen zwischen Arbeit und Privatleben verschwimmen und wie Unternehmen und Beschäftigte darauf reagieren sollten, ist Forschungsinhalt von Prof. Dr. Regina Kempen. Prof. Dr. Doris Aschenbrenner forscht zu Robotik und künstlicher Intelligenz (KI) in der Produktion, allerdings mit einem klaren Schwerpunkt: Es soll sichergestellt sein, dass der Mensch bei aller Technologie die Kontrolle behält. Drei Gründerinnen und Gründer aus dem Umfeld der Hochschule Aalen präsentierten sich ebenfalls in Pitches: Max Metz mit „Scope Sorting“ und Müll der per KI für das Recycling getrennt wird, Sandra Jörg mit „Blackpin“ und der hochsicheren Kollaborations-App sowie Katja Schlichtung von „Q.big 3D“ und wirtschaftlichen, großen 3D-Druckern für die Industrie.

Katja Schlichting, Gründerin und CEO von Q. big 3D GmbH.
Katja Schlichting, Gründerin und CEO von Q. big 3D GmbH. © Oliver Giers
Wissenschaftsministerin Petra Olschowski und Prof. Dr. Harald Riegel (Rektor der Hochschule Aalen).
Wissenschaftsministerin Petra Olschowski und Prof. Dr. Harald Riegel (Rektor der Hochschule Aalen). © Oliver Giers
Prof. Dr. Regina Kempen.
Prof. Dr. Regina Kempen. © Oliver Giers
Prof. Dr. Doris Aschenbrenner.
Prof. Dr. Doris Aschenbrenner. © Oliver Giers
Ministerin Petra Olschowski.
Ministerin Petra Olschowski. © Oliver Giers
Prof. Dr. Dagmar Goll.
Prof. Dr. Dagmar Goll. © Oliver Giers
Max Metz, Gründer von Scope Sorting GmbH.
Max Metz, Gründer von Scope Sorting GmbH. © Oliver Giers
Ministerin Petra Olschowski.
Ministerin Petra Olschowski. © Oliver Giers
Moderiert wurde der Festakt von Fernsehmoderator Markus Brock.
Moderiert wurde der Festakt von Fernsehmoderator Markus Brock. © Oliver Giers
Freude und Stolz bei Prof. Dr. Harald Riegel, dem Rektor der Hochschule Aalen.
Freude und Stolz bei Prof. Dr. Harald Riegel, dem Rektor der Hochschule Aalen. © Oliver Giers
Sandra Jörg, Gründerin und CEO von Blackpin GmbH.
Sandra Jörg, Gründerin und CEO von Blackpin GmbH. © Oliver Giers
Ministerin Petra Olschowski.
Ministerin Petra Olschowski. © Oliver Giers
Prof. Dr. Iman Taha.
Prof. Dr. Iman Taha. © Oliver Giers
Interview mit der Ministerin Petra Olschowski.
Interview mit der Ministerin Petra Olschowski. © Oliver Giers
Ministerin Petra Olschowski.
Ministerin Petra Olschowski. © Oliver Giers
Hochschule Aalen.
Hochschule Aalen. © Oliver Giers
Posiumsdiskussion beim Festakt zum 60. Jubiläum der Hochschule Aalen.
Posiumsdiskussion beim Festakt zum 60. Jubiläum der Hochschule Aalen. © Oliver Giers
Hochschule Aalen.
Hochschule Aalen. © Oliver Giers
Podiumsdiskussion mit (von rechts): Hochschulrektor Prof. Dr. Harald Riegel, Landrat Dr. Joachim Bläse, Wissenschaftsministerin Petra Olschowski, Zeiss-Chef Dr. Karl Lamprecht, OB Frederick Brütting und Moderator Markus Brock.
Podiumsdiskussion mit (von rechts): Hochschulrektor Prof. Dr. Harald Riegel, Landrat Dr. Joachim Bläse, Wissenschaftsministerin Petra Olschowski, Zeiss-Chef Dr. Karl Lamprecht, OB Frederick Brütting und Moderator Markus Brock. © Oliver Giers

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