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Jannik Schebesta ist Europameister

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Von: Bernhard Hampp

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Jannik Schebesta (Mitte) ist Europameister im Ofensetzen
Jannik Schebesta (Mitte) ist Europameister im Ofensetzen © privat

Der 22-jährige Aalener Handwerker setzt sich bei den Ofenbaumeisterschaften in Österreich gegen starke Konkurrenz durch.

Aalen

Europameister! Jannik Schebesta hat‘s geschafft: Der 22-jährige Aalener hat nach der deutschen Meisterschaft als Ofen- und Luftheizungsbauer im österreichischen Wels nun auch den europäischen Titel klargemacht. Als Attraktion auf der Kachelofen-Messe „KOK Austria“ traten die Besten des Kontinents gegeneinander an. Dabei sah es zuerst knapp aus: „Beim Schweizer haben ich schon gewusst: Der ist ziemlich gut“, sagt der Aalener Handwerksmeister.

Bereits im Jahr 2020 hatte sich Jannik Schebesta in Neuburg an der Donau zum deutschen Meistertitel gemauert. Dann folgte coronabedingt eine Pause. Zweimal wurde die Europameisterschaft verschoben, Ende Januar war es nun soweit. Ofenprofis aus Deutschland, der Schweiz, Ungarn, Tschechien und der Slowakei traten gegeneinander an.

Nach der Anreise am Montag gehörte der Dienstag der Vorbereitung. Jannik Schebesta legte sein mitgebrachtes Handwerkszeug in der Messehalle bereit: Nasssäge, Spachtel, Traufel. Das Material hatte der Veranstalter- bereits herangeschafft. Die Aufgabe: einen Kachel-Grundofen bauen. Ein solcher, erklärt Schebesta, ist komplett gemauert – größtenteils aus Schamottsteinen, aber auch aus Kacheln – und besitzt keinen Luftspalt. „Der Grundofen mit einem kleinen Heiztürchen ist in Deutschland nicht so häufig vertreten, hier gibt es eher große Sichtscheiben“, erzählt der junge Ofenbauer, der nach dem Realschulabschluss an der Friedrich-von-Keller-Schule Abtsgmünd im September 2017 eine dreijährige Ausbildung im elterlichen Betrieb absolvierte. Seit 2022 hat er den Meisterbrief – in der Zukunft will er einmal den Ofenbaubetrieb leiten, den sein Großvater Erich Schebesta vor 60 Jahren eröffnete und den heute sein Vater Ralf Schebesta führt.  

Aber in Österreich war die Herausforderung eine andere: „Im täglichen Geschäft kontrolliert niemand die Maße des Feuerraums“, sagt er. Hier aber ging es um Millimeter. Mittwoch und Donnerstag waren die fünf Teilnehmer ganztägig zugange, während ihnen die Messebesucher über die Schultern schauten. „Am ersten Tag war es stressig,  es ging um konzentriertes Arbeiten, dann habe ich gemerkt, ich liege gut in der Zeit und konnte am zweiten Tag besonders auf die Maßgenauigkeit achten.“ Das zahlte sich aus, denn die Genauigkeit war schließlich das K.o.-Kriterium für die Jury.

Am Donnerstagabend war es soweit: Die Jury kürte Jannik Schebesta zum Sieger, 15 Punkte vor dem zweitplatzierten Schweizer. „Es war stressig, aber hat Spaß gemacht“, so das Fazit des Aaleners. Schade nur, dass mit dem Europameistertitel nun alles erreicht ist: „Für eine Weltmeisterschaft gibt es zu wenige Ofenbauländer außerhalb Europas, da wäre höchstens noch Kanada zu nennen.“

Jannik Schebesta ist Europameister im Ofensetzen
Jannik Schebesta ist Europameister im Ofensetzen © Hampp, Bernhard

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