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Mal nachgeschaut: Was lebt im Taufbach?

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Von: Linda Kauer

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Mit einem Kescher fangen die Teilnehmer des "Flow"-Projekts die Wassertiere auf.
Mit einem Kescher fangen die Teilnehmer des "Flow"-Projekts die Wassertiere auf. © Linda Kauer

Für das „Flow“-Projekt untersuchten Freiwillige am Samstag die Wasserqualität und Artenvielfalt des Aalener Taufbachs. 

Aalen

Welche Tiere leben in unseren Bächen und Flüssen? Was sagen die verschiedenen Tierarten über die Wasserqualität aus? Und welche Chemikalien landen in den Gewässern? Mit diesen Fragen beschäftigten sich am Samstag die Freiwilligen des Citizen-Sciene-Projekts „Flow“.

„Beim 'Flow'-Projekt geht es darum, den Zustand unserer Gewässer zu bewerten und gleichzeitig ein Bewusstsein für die Natur und die Artenvielfalt in unserer Region zu schaffen“, sagte Christopher Weth vom Bund für Umwelt und Naturschutz Ortsverband (BUND OV) Aalen zu Beginn. „Wir haben uns den Taufbach vorgenommen.“ Dafür errichteten Weth und weitere Freiwillige auf dem Parkplatz der ehemaligen Musikschule aus Klapptischen und Biergarnituren ein kleines Forschungslabor - mit Probenbechern, Stereomikroskopen und Fachbüchern zur Bestimmung der Wassertiere.  

Circa 15 Interessierte, darunter auch Schülerinnen und Schüler, nahmen am Wasserprojekt teil. „Wir arbeiten in drei Gruppen“ erklärte Hanspeter Pfeiffer, Vorsitzender des BUND OV Aalen. „Eine Gruppe bewertet die Struktur des Bachs. Die Chemiegruppe bestimmt die Temperatur, den Sauerstoff- und Nitratgehalt und untersucht, ob Schadstoffe im Wasser sind. Und die sogenannte Makrozoobenthos-Gruppe nimmt sich die Tiere vor - also Eintagsfliegen, Köcherlarven oder Wasserasseln - und bestimmt die jeweiligen Familien.“

20 Proben auf 100 Metern

Nach einer kurzen Einweisung ging es los: Mit einem Kescher, Eimern und Tabellen bewaffnet kämpften sich die Freiwilligen durch das hohe Gras bis zum Taufbach. Auf 100 Metern Strecke wurden nun insgesamt 20 Proben entnommen. Dafür kickte Melanie Kraus vom BUND OV Aalen, die sich mit Wathose in das Wasser wagte, jeweils zehn Mal auf den Boden, um die Organismen aufzuwirbeln und anschließend mit dem Kescher aufzufangen.

Genau dokumentieren

Die anderen Teilnehmer unterstützten sie dabei, gaben hilfreiche Tipps und dokumentierten jeden Arbeitsschritt. Dabei achteten sie genau darauf, was im Wasser lebt: Flusskrebse und Libellen beispielsweise sind geschützte Tierarten, die nicht aus dem Gewässer entnommen werden dürfen.  Anschließend wurden die Proben gesiebt und unter den Mikroskopen untersucht, um die einzelnen Wassertiere mithilfe von Fachliteratur zu bestimmen. „Einen Teil der Proben senden wir in das UFZ Leipzig, das Zentrum für Umweltforschung“, sagte Pfeiffer. „Dort werden die Arten von Experten bestimmt und geprüft, ob wir mit unseren Ergebnissen richtig lagen.“ 

Präsentation der Ergebnisse

Die Ergebnisse des ersten „Flow“-Projekts in Aalen am Taufbach stellt der BUND Ortsverband Aalen am Samstag, 1. Juli beim Tag der offenen Tür vor. Ab 14 Uhr können Interessierte im Biotop bei der alten Musikschule mikroskopieren, Fragen stellen und die Tierwelt des Taufbachs erkunden. „Alle sind willkommen“, machte Hanspeter Pfeiffer dazu deutlich. Und Christopher Weth ergänzte: „Wir freuen uns, vor allem junge Menschen für unsere heimische Natur zu begeistern.“

Mithilfe von Mikroskopen und Fachbüchern werden die Wassertiere bestimmt.
Mithilfe von Mikroskopen und Fachbüchern werden die Wassertiere bestimmt. © Linda Kauer
Mit einem Kescher fangen die Teilnehmer des "Flow"-Projekts die Wassertiere auf.
Mit einem Kescher fangen die Teilnehmer des "Flow"-Projekts die Wassertiere auf. © Linda Kauer
Kurze Einsatzbesprechung, bevor die Teilnehmer des "Flow"-Projekts mit ihren Untersuchungen loslegen.
Kurze Einsatzbesprechung, bevor die Teilnehmer des "Flow"-Projekts mit ihren Untersuchungen loslegen. © Linda Kauer
Fremdkörper im Wasser werden direkt untersucht und herausgefiltert.
Fremdkörper im Wasser werden direkt untersucht und herausgefiltert. © Linda Kauer
Die Freiwilligen haben auf dem Parkplatz der ehemaligen Musikschule ein Forschungslabor aufgebaut.
Die Freiwilligen haben auf dem Parkplatz der ehemaligen Musikschule ein Forschungslabor aufgebaut. © Linda Kauer
Um zum Taufbach zu gelangen, müssen sich die Freiwilligen erst durch das hohe Gras kämpfen.
Um zum Taufbach zu gelangen, müssen sich die Freiwilligen erst durch das hohe Gras kämpfen. © Linda Kauer

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