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Nach Erdbeben hilft der Verein weiter

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Von: Katharina Scholz

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Roland Hamm (rechts, stehend) berichtet über die aktuelle Situation in Antakya Vereinsvorsitzender Hermann Schludi (links, stehend) bedankt sich für sein Engagement.
Roland Hamm (rechts, stehend) berichtet über die aktuelle Situation in Antakya Vereinsvorsitzender Hermann Schludi (links, stehend) bedankt sich für sein Engagement. Foto: ks © Scholz, Katharina

Der Städtepartnerschaftsverein Aalen möchte den Erdbebenopfern in der türkischen Partnerstadt Antakya/Hatay weiterhin helfen. Das ist geplant.

Aalen

Beherrschendes Thema bei der Jahreshauptversammlung des Aalener Städtepartnerschaftsvereins war das schwere Erdbeben in der türkischen Partnerstadt Antakya/Hatay. Roland Hamm begann seinen Bericht vor rund 25 Vereinsmitgliedern im Sängerheim Hofherrnweiler mit Aktivitäten vor der Katastrophe.

Antakya/Hatay: Angefangen mit der Reise einer Delegation aus Hatay nach Aalen, gefolgt von der Reise einer Aalener Delegation zur Eröffnung der Botanik-Expo in Antakya und Iskenderun und einer Reise des Städtepartnerschaftsvereins. Noch im Januar dieses Jahres reiste OB Frederick Brütting in die Türkei. Währenddessen, so erzählte es Hamm, maß sich Brütting beim Judo mit einem jungen türkischen Meister, der beim Erdbeben kurz darauf seine Frau und seine Kinder verloren habe.

Am 6. Februar 2023 um 4 Uhr Ortszeit erschütterte das Erdbeben Hatay und weitere Regionen. Es hatte die Stärke 7,8 auf der Richterskala. „Eines der stärksten Erdbeben weltweit“, sagte Hamm. „Betroffen ist ein Gebiet so groß wie die Bundesrepublik Deutschland.“ 20 000 Verletzte und 50 000 Tote seien bisher gezählt worden.

Ausführlich ging Hamm auf Hilfsaktionen ein, angefangen beim Treffen am gleichen Abend im Antakya-Kulturclub in Aalen über die Sachspenden, die im Triumph-Areal gesammelt und verpackt wurden, über die Hilfstransporte. „Insgesamt eine herausragende Leistung“, bilanzierte Hamm. Außerdem seien rund 600 000 Euro an Spendengeldern eingegangen. Ein Drittel fließe in die Soforthilfe, werde für Lebensmittel und Medikamente ausgegeben. Zwei Drittel sollen in längerfristige Projekte investiert werden. Die türkische Gemeinschaft in Aalen macht Hamm zufolge Vorschläge. Die Entscheidung trifft ein Gremium mit Mitgliedern der Stadtverwaltung, des Gemeinderats, des Städtepartnerschaftsvereins und des DRK.

Der Vorsitzende des Städtepartnerschaftsvereins, Hermann Schludi, bedankte sich bei Hamm für sein Engagement und die Mitglieder applaudierten. Schludi erwähnte, dass der Verein 3000 Euro für die Soforthilfe gespendet habe und nun weitere 2000 Euro spenden werde.

Rückblick: Die stellvertretende Vorsitzende, Hildegard Stehle, erinnerte an die wichtigsten Aktivitäten wie die Reichsstädter Tage, Brotrezepte aus den Partnerstädten backen mit der Kulturküche, einem italienischen Abend, einem englischen Theaterabend oder die Benefizaktion zugunsten der Erdbebenhilfe im Kino am Kocher.

Cervia: Beate Schön berichtete von einer Delegationsreise in die italienische Partnerstadt und einem italienischen und französischen Stand bei den Reichsstädter Tagen. Außerdem vom Besuch einer Schülergruppe aus Cervia in Aalen. Judith Wittmann ergänzte, dass zwei neue Partnerschaften geschlossen wurden, einmal zwischen zwei Musikschulen aus Cervia und der Aalener Musikschule und einer Sprachschule und dem SG.

Saint-Lô: Sandra Bertele berichtete von den Beziehungen in die französische Partnerstadt Saint-Lô und von einer Delegationsreise um OB Brütting im Juni vergangenen Jahres. Sie strich hervor, dass bei der Gedenkveranstaltung zur Schlacht um die Normandie 1944 die deutsche vor der französischen Nationalhymne gespielt wurde.

Christchurch: Nach einer Verwaltungsreform in Großbritannien gibt es Christchurch in der Form nicht mehr, berichtete Schludi. Kontakte nach Aalen gebe es noch auf privater Ebene. Judith Wittmann ergänzte, dass sich die Taverners Big Band zu den Reichsstädter Tagen angesagt habe, um mit der Kochen Clan Pipe Band zu musizieren. Außerdem plane eine Pfadfindergruppe einen Besuch. Laut Schludi möchten auch Mitglieder des Roundtables wieder kommen.

Tatabanya: Schludi berichtete von der vergangenen Reise in die ungarische Partnerstadt, die er zum ersten Mal seit etwa zehn Jahren wieder besucht habe. „Für mich war das eine Offenbarung.“ Die Stadt habe sich von der ehemaligen Bergarbeiterstadt zu einer modernen Kommune mit zahlreichen Unternehmen aus der IT-Branche entwickelt.

Vilankulo: Andrea Hatam berichtete vom Besuch einer Delegation aus Mosambik in Aalen und dem Besuch einer Theaterjugendgruppe aus Aalen in Vilankulo, den sie begleitete. Gemeinsam mit einer Theatergruppe aus Vilankulo haben die Aalener ein Stück geprobt und aufgeführt. „Auch in Vilankulo gab es eine Katastrophe“, sagte Hatam. Ein Zyklon sei gleich zweimal über die Stadt gefegt. Anders als in Antakya habe es zum Glück keine Todesopfer gegeben.

Wischauer Sprachinsel: Die Stadt Aalen hat eine Patenschaft für die Wischauer übernommen. In Fachsenfeld hat die Gemeinschaft ein Begegnungszentrum. Sabine Kollmann berichtete von einer Ausstellung, Treffen, Reisen nach Brünn und Wischau und einem herzlichen Miteinander.

Saint-Ghislain: Laut Schludi ist eine Spende für die Erdbebenopfer aus der befreundeten belgischen Stadt eingetroffen.

Die wichtigsten Termine des Vereins

Das Ensemble Quadro Nuevo spielt am Mittwoch, 3. Mai, um 20 Uhr im Kubaa ein Benefizkonzert für die Erdbebenopfer in der Türkei und Syrien. Anschließend zeigt das Kino am Kocher „Zwei halbe Leben sind kein ganzes“, gedreht in Antakya.

Eine Theateraufführung des Projekts mit der Gruppe aus Vilankulo gibt es am Samstag, 10. Juni, um 19.30 Uhr im Kubaa.

30 Jahre Partnerschaftsverein soll im September gefeiert werden.

Roland Hamm (rechts, stehend) berichtet über die aktuelle Situation in Antakya.
Roland Hamm (rechts, stehend) berichtet über die aktuelle Situation in Antakya. © Scholz, Katharina
Vorsitzender Hermann Schludi gibt einen Ausblick auf geplante Aktionen.
Vorsitzender Hermann Schludi gibt einen Ausblick auf geplante Aktionen. © Scholz, Katharina
Roland Hamm berichtet über die aktuelle Situation in Antakya.
Roland Hamm berichtet über die aktuelle Situation in Antakya. © Scholz, Katharina
Hermann Schludi, Vorsitzender des Städtepartnerschaftsverein
Hermann Schludi, Vorsitzender des Städtepartnerschaftsverein © Scholz, Katharina

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