- VonLars Reckermannschließen
Warum Aalen nach Hannover eine Vorbildfunktion im Umgang mit Klimaklebern einnehmen kann.
Aalen. Was ist da gerade in Aalen geschehen? Die „Letzte Generation“ sitzt nicht und klebt nicht, sie steht. Mit Genehmigung der Stadt und der Polizei blockieren fünf Aktivisten für 30 Minuten eine wichtige Verkehrsverbindung in Aalen. Statt ihnen die festgeklebten Hände vom Asphalt zu reißen oder sie direkt einzusperren (was im Internet sicherlich Applaus ausgelöst hätte), suchen Polizei und Stadt das Gespräch. Gerd Heideker von der Ordnungsbehörde findet den richtigen Ton. Ruhig, aber bestimmend. Auch Polizeichef James Smith setzt auf Deeskalation. Und auch Aktivist Frieder Zürcher favorisiert das Geplänkel und nicht das Gefecht. Das schafft gegenseitiges Vertrauen. Gemeinsam finden sie eine Lösung. 30 Minuten genehmigter Protest. Es ist eine gute Lösung. Sie schützt unser aller Grundrechte. In Aalen könnte das gelingen, was gerade auch in Hannover für bundesweite Schlagzeilen sorgt. Austausch zwischen Stadt und Aktivisten auf Augenhöhe. Oder wie es die Süddeutsche Zeitung überschrieben hat: „Kreuzbrave Klimakleber“.