- VonUwe Glowienkeschließen
Bei der Vita Romana strömen zahlreiche Besucher ins Museum. Handwerker und Händler beantworten viele Fragen und das Museumsteam hat alle Hände voll zu tun.
Aalen
Das Aalener Limesmuseum ist immer einen Besuch wert. Das hat man wieder am Wochenende gesehen, als römisches Leben live zu erleben und zu bestaunen war. Vita Romana ist das Eintauchen in eine Welt, die sich hier in Aalen und an vielen Orten entlang des Limes so oder ähnlich abgespielt hat.
Und so wie heute, haben die Menschen damals auch ihre Bedürfnisse gehabt. Essen musste zubereitet, Licht ins Dunkel gebracht und Arbeitsgeräte instand gehalten werden. So bunt und vielfältig die Händler und Handwerker damals ihre Waren feilboten, so umfangreich war auch am Samstag und Sonntag das Angebot auf dem Freigelände des einst größten römischen Reiterkastells diesseits der Alpen.
Und alles was man kaufen kann, muss erst einmal von Handwerkern hergestellt werden. Wie webt man ein Band, welche Kräuter passen am Besten zu einem leckeren Eintopf? Wer ins Limesmuseum kommt, geht immer ein bisschen schlauer wieder raus. Auch wenn man meint, vieles schon zu kennen, erleben die Besucher immer wieder etwas Neues, entdecken Dinge, die sie zuvor nicht bemerkt haben.
Was viele schätzen, sind die Mitmachaktionen und die vielen Infos, die man an den Ständen im Lager bekommt. Hier kann man ungeniert Fragen stellen, sich beispielsweise über die Herstellung von Mühlsteinen informieren wie bei Florian Peteranderl von der Arbeitsgemeinschaft Historisches Handwerk, der außerdem Specksteinkochtöpfe und Lampen produziert. Wer wert auf sein Äußeres legt, kann sich eine stylische römische Frisur machen lassen oder verschiedene Düfte aus Naturmaterialien testen.
Hat man den Überblick über das große Angebot verloren und tappt im Dunkeln, sollte man unbedingt beim Stand von Kathi Zimmermann vorbeischauen. Mit ihren Öllampen, die sie selbst herstellt und auch Kurse gibt, hat die Schweizerin ständig interessierte Besucher um sich herum. Und wenn dann ein junges Mädel eine der schönen Lampen kaufen möchte, gibt es für das Vorsingen eines Liedes noch einen satten Rabatt. „Man muss sich auch einfach mal was Trauen“, lacht sie.
Wer wollte, konnte sich an beiden Tagen einem Marktrundgang anschließen und gelangte so zu allen Ständen auf dem Gelände. Außerdem gab es am Samstag und Sonntag Geländeführungen und einzelne Kurzvorträge. Selbst Hand anlegen, viele Fragen stellen können, Werkzeuge in die Hand nehmen oder gemütlich durch das Museum schlendern, eintauchen in eine andere Zeit.