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Rudi Marvin hat drei neue Bücher geschrieben

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Von: Dagmar Oltersdorf

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Rudi Marvin.
Rudi Marvin. © Oliver Giers

Der Autor hat unter anderem den Roman „Peter Schoppenhauer“ geschaffen. Wie Marvin arbeitet und wie er seine Bücher veröffentlicht.

Aalen

Man kann ihn gut und gerne als Vielschreiber bezeichnen. Der Aalener Rudi Marvin hat schon mehr als eine Handvoll Bücher geschrieben - nun sind es acht an der Zahl. Seit 2016 ist Marvin in Rente. Zuvor war er Deutsch- und Erdkundelehrer am Schubart-Gymnasium. Zwei Büchlein allein sind während der Pandemie entstanden. Das „Liebegott Projekt“, eine Kurzgeschichte, die bereits 2020 erschienen ist und die nach New York entführt. Und jüngst der Roman „Peter Schopenhauer“ - beide Werke auch diesmal illustriert von Hans-Dieter Sumpf.

„Ich schreibe über menschliche Befindlichkeiten“, sagt der Siebzigjährige. Prosa und lyrische Texte, keine Dramen. Und meist haben die Geschichten des Autors einen bestimmten Impuls.

In Marvis Roman 328 Seiten umfassenden Roman „Peter Schopenhauer“ etwa war es ein Bericht über den VfR Aalen und dessen damaligen Spieler Clemens Schoppenhauer. Marvin schuf aus diesem Impuls heraus die Figur Peter Schoppenhauer, einen „skurrilen Typen“ und Privatgelehrten, der für den Erhalt der deutschen Sprache kämpft. Als ein Freund Schoppenhauers bei einem Unfall ein Bein verliert, fährt die Titelfigur mit diesem mit einer Ape nach und durch Frankreich. Verwirrungen inklusive. „In Frankreich kenne ich mich am besten aus“, sagt Marvin. Seit Jahrzehnten zieht es ihn immer wieder dorthin. Schon als Schüler organisierte Marvin selbst eine Frankreich-Reise, später machte die Familie mit drei Kindern Urlaub im Ferienhaus in der Bretagne.

Reise er heute, reise er intensiv und schreibe stets Reisetagebuch, sagt Marvin. Das Büchlein „Und ständig strömt die Coularotte“ etwa sein bei einer solchen Reise entstanden - in einer weiteren „kongenialen Zusammenarbeit“ mit dem Illustrator Hans-Dieter Sumpf. „Wir waren tatsächlich zusammen in der Provence“, erzählt Marvin.

Ideen beim Spazierengehen

Die Geschichte um Peter Schoppenhauer ist eine erfundene Geschichte, die mit ihrem Unfall allenfalls unbewusst beeinflusst ist von einem Sturz Marvins auf einer spiegelglatten Treppe. Die Folge: ein dreifacher, komplizierter Bruch, der ihn ausbremste. Marvin schreibt vor allem „im Kopf“, wenn er jeden Morgen spazieren geht oder auf dem Panoramaweg wandert. Früher ist er sogar Halbmarathon gelaufen, doch das würden die Gelenke heute nicht mehr mitmachen. Also geht er langsamer, aber trotzdem oft bis zu 30 Kilometer.

Wenn ihm beim Laufen etwas einfalle, dann könne er es stets kaum erwarten, wieder nach Hause zu kommen. „Dann gehe ich immer gleich nach oben und schreibe es auf.“ Handschriftlich, dann mit dem Computer, danach druckt Marvin diese Texte auch jeweils gleich aus. Denn gerade bei seinem Schoppenhauer-Roman habe er versehentlich sämtliche Dateien zunächst vernichtet. Also schrieb er noch mal alles auf und besserte nach.

Drei Jahre Arbeit, dazwischen der Unfall, stecken in dem Roman. „Zeitweilige Katastrophen“, wie Marvin sagt, die eine Veröffentlichung des Buches für den Autor allerdings noch zwingender machten. Es gehe ja auch darum, dass die Menschen seine Bücher lesen. Geld zu verdienen sei damit so gut wie keines - „es ist ein kleiner Quatsch, der mir Spaß macht“, sagt Marvin. Und Lyrik, die sei bei ihm vor allem eins: humorvoll. „Lyrik ist für mich vom Ansatz her etwas Witziges. Da treibe ich es gerne auf die Spitze“, so der Autor.

Das nächste Buch in Arbeit

Die Bücher Rudi Marvins sind allesamt bei „www.epubli.de“, erschienen. Dass er einen Lektor für diese hat, ist ihm dabei besonders wichtig. „Das ist aber nicht ganz billig“, sagt er. Deshalb müsse er immer warten, bis er dafür jeweils Geld zur Verfügung habe. Er selbst vermarkte seiner Bücher kaum, sagt Rudi Marvin. Als er einmal eine Lesung in Stuttgart gehabt habe, seien allerdings deutlich mehr Bücher verkauft worden.

Doch es geht ihm eben vor allem um die Freude am Schreiben und am Geschichtenerzählen. „Ich habe noch sehr viel Material. Das nächste Buch sei schon in Arbeit, sagt Rudi Marvin. Ein Vielschreiber, wie gesagt.

Rudi Marvin.
Rudi Marvin. © Oliver Giers
Rudi Marvin.
Rudi Marvin. © Oliver Giers
Rudi Marvin.
Rudi Marvin. © Oliver Giers

Rudi Marvins zuletzt erschienene Werke

Peter Schoppenhauer. Roman, 328 Seiten, erschienen im März 2022. ISBN: 978-3-7549-5985-5

Das Liebegott-Projekt. Kurzgeschichte. 44 Seiten, erschienen im Juni 2020. ISBN 978-3-7529-6499-8

Und ständig strömt die Coularotte. Zehn Tage in Rasteau. 40 Seiten, 1. Auflage Juli 2018. ISBN 978-3-750292-42-0

Rudi Marvin.
Rudi Marvin. Foto: Oliver Giers © Oliver Giers

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