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Wie die Aalener Grünen über die Klinikdebatte denken

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Von: Jürgen Steck

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Das Ostalb-Klinikum in Aalen: Die grüne Fraktion im Aalener Gemeinderat hat eine klare Meinung, wie es mit dem Gebäude weitergehen soll.
Das Ostalb-Klinikum in Aalen: Die grüne Fraktion im Aalener Gemeinderat hat eine klare Meinung, wie es mit dem Gebäude weitergehen soll. © opo/dat

Die Fraktion der Grünen im Aalener Gemeinderat positioniert sich in der Klinik-Frage und hat eine klare Meinung zum Aalener Ostalb-Klinikum.

Aalen

In der Debatte um die künftige Klinikstruktur im Ostalbkreis meldet sich nun die größte Fraktion im Aalener Gemeinderat, Bündnis 90/Die Grünen zu Wort - und spricht sich klar für das Ostalb-Klinikum in Aalen aus, wenn es um den Standort eines künftigen zentralen Regionalversorger-Klinikums im Ostalbkreis geht.

Die Stadtratsfraktion stelle sich damit „hinter die Forderung des Aalener Oberbürgermeister Frederick Brütting, die Klinikstruktur im Ostalbkreis unter weiterer Nutzung des Geländes sowie vorhandener Bausubstanz und Erschließung im Bereich des Ostalbklinikums ernsthaft zu prüfen“, wie der Fraktionssprecher Michael Fleischer mitteilt. Die Vorschläge, die Brütting im Oktober für die bauliche Entwicklung am jetzigen Standort etwa unter Erstellung von Neubauten für den Zentral-OP, die Intensivstation, die Notaufnahme, Radiologie und Zentralsterilisation vorgelegt habe, „haben Hand und Fuß“, so Fleischer.

Was Brütting vorgeschlagen hat

Brütting hatte im Oktober erklärt, man wisse in Aalen um die Defizite des Ostalb-Klinikums, des mit 452 Betten größten Klinikums im Ostalbkreis. Zwar seien in den vergangenen zehn Jahren 53 Millionen Euro investiert worden. Aber es gebe weiter „bauliche Herausforderungen“. Um den Standort des Ostalb-Klinikums für die Zukunft zu stärken, seien umfassende Sanierungs- und Neubaumaßnahmen notwendig, räumte Brütting damals ein. Und diese Maßnahmen könnten auch nicht innerhalb des Klinikums während des laufenden Betriebes quasi „am offenen Herzen“ durchgeführt werden. Aus diesem Grund, so die Analyse der Stadt, müssten Schwerpunkte am Standort Aalen „gänzlich neu“ gebaut werden. Brütting nannte den Zentral-OP, die Intensivstation und die Notaufnahme - Bereiche, die im Sinne der Patienten eng miteinander zu tun haben.

Wie Fleischer ausführt, eigneten sich der Bereich der jetzigen Kantine, des Wirtschaftshofes und des Parkhauses „unter paralleler, teilweise übergangsweiser Weiternutzung der anderen Gebäudeteile“. Außerdem würde die Stadt zusätzlich das erworbene Grundstück der Villa Kupferschmied mit fast 4000 Quadratmeter Fläche einbringen. Dieses Grundstück hatte die Stadt für 800 000 Euro erworben.

Geringere Investitionskosten

„Mit diesem Konzept könnten mit weitaus geringeren Investitionskosten gegenüber einem kompletten Neubau auf der grünen Wiese gleichermaßen effiziente Strukturen geschaffen und die bauliche Substanz saniert werden“, sagt Fleischer. Hinzukomme, „dass das Ostalb-Klinikum nur drei Kilometer vom geographischen Mittelpunkt des Ostalbkreises entfernt ist“. Bereits heute leiste es deshalb auf Grund „seiner guten Erreichbarkeit aus dem Osten des Landkreises bei Notfällen schon mehr als das doppelte der beiden anderen Kliniken zusammen“, erklärt Fleischer. Auch bei den Geburten sei das Klinikum Spitzenreiter, „so dass dies gemeinsam mit der Pädiatrie als Schwerpunkt ausgebaut werden sollte“.

Flächen schonen

Ökologisch spreche „alles dafür, vorhandene Baubsubstanz zu nutzen statt mit viel 'grauer Energie' einen kompletten Neubau auf der grünen Wiese nur wenige Kilometer entfernt zu errichten“. Ein wichtiger Aspekt ist für die Grünen-Fraktion auch der Erhalt von landwirtschaftlichen Flächen. Ein Neubau auf der grünen Wiese hätte einen steigenden Druck auf Flächen und Preise zur Folge.

Modelle und Termine

Die aktuelle Beschlusslage zu den Kliniken im Ostalbkreis sieht so aus: Der Kreistag hat im Dezember die Verwaltung damit beauftragt, drei mögliche Modelle weiter zu verfolgen: Erstens das Modell „Ein neues regionales Klinikum und zusätzlich ein Grundversorger in Ellwangen“ - Mutlangen und Aalen würden geschlossen. Zweitens das Modell „Je eine starke Klinik in Mutlangen und Aalen“ (Ellwangen wäre dann geschlossen) - und drittens das Modell „Regionalversorgung zentral mit Grundversorgung in Mutlangen, Ellwangen und Bopfingen“. Landrat Bläse favorisiert das dritte Modell. Vor der Entscheidung sollen die Bürger mit Infogesprächen beteiligt werden. Solche Bürgerdialoge sind in

Schwäbisch Gmünd am Montag, 27. März, ab 18.30 Uhr, im Kongresszentrum Stadtgarten,

in Bopfingen am Dienstag, 28. März, 18.30 Uhr, Schranne/ Rathaus,

in Aalen am Mittwoch, 29. März, 18.30 Uhr, Stadthalle Aalen und

in Ellwangen am Donnerstag, 30. März, 18.30 Uhr, Stadthalle.

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