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Wie geht's weiter mit der Vilankulo-Freundschaft?

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Von: Bea Wiese

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Ein Zyklon hat in Aalens freundschaftlich verbundener Stadt Vilankulo in Mosambik eine Spur der Verwüstung hinterlassen.
Ein Zyklon hat in Aalens freundschaftlich verbundener Stadt Vilankulo in Mosambik eine Spur der Verwüstung hinterlassen. © privat

Der Zyklon hinterließ eine Spur der Verwüstung. Was Aalen an Soforthilfe überwiesen hat und wo der Fokus der künftigen Zusammenarbeit liegen soll.

Aalen

Freddy hat Aalens „Städtefreundin“ Vilankulo schwer getroffen. Der Zyklon mit Windböen von bis zu 165 Stundenkilometern und bis zu 200 Millimeter Regen in 24 Stunden richtete in der afrikanischen Küstenstadt schwere Schäden an. Im Kultur-, Bildungs- und Finanzausschuss des Gemeinderats gab Daniela Dorrer, Koordinatorin für kommunale Entwicklungspolitik, einen Überblick.

Die Lage in Vilankulo: 14 Schulen sind teilweise zerstört. 586 Häuser sind beschädigt, 57 komplett zerstört. 187 Hektar landwirtschaftlicher Fläche wurden vernichtet; betroffen sind 3335 Bäuerinnen und Bauern. Es sei der am längsten zirkulierende Zyklon in der Geschichte des Landes, so Dorrer. Als Soforthilfe hat die Stadtverwaltung 5000 Euro nach Vilankulo überwiesen.

Weiteres Engagement: Im Ausschuss ging es jetzt darum, Ausrichtung und Schwerpunkte der künftigen Städtefreundschaft festzulegen. Was sich aus Sicht der Aalener Stadtverwaltung bewährt hat: der fachliche Austausch, zum Beispiel bei der Stadt- und Infrastrukturplanung, zum Finanz- und Katasterwesen oder auch zu den Herausforderungen des Klimaschutzes. Den kulturellen Austausch zwischen Aalen und Vilankulo belebe in diesem Frühjahr beispielsweise der Besuch einer Gruppe Jugendlicher aus Vilankulo in Aalen, informierte OB Frederick Brütting. Bei den Plänen Vilankulos für eine neue Abfalldeponie und Müllrecycling bringe die GOA ihre Kompetenzen ein.

Stimmen der Fraktionen: Aus mehreren Fraktionen gab es grünes Licht, die 5000 Euro Soforthilfe aufzustocken. Andrea Hatam (SPD): „Einige tausend Euro sind für uns machbar und dort unten viel wert.“ Wie Ralf Meiser von den Grünen sah sie die Städtefreundschaft als Bereicherung für Aalen. Beide meinten, der Fokus solle aber hauptsächlich auf dem fachlichen Austausch zwischen den Stadtverwaltungen liegen.

Meiser bat, direkte Kontakte, sprich Reisen nach Vilankulo, „möglichst klimafreundlich zu gestalten“.

Hartmut Schlipf (CDU) wünschte sich mehr Hilfe für den Bildungssektor in Vilankulo und die Aalener Bevölkerung müsse durch mehr Information und Transparenz besser in die Städtefreundschaft eingebunden werden, auch die Wirtschaft müsse einen Beitrag leisten.

Bernhard Ritter (Freie Wähler) wünschte sich, die Freundschaft weiter zu pflegen, in Form von Projektarbeit, und fragte nach, wie es mit der Stelle von Sarah Kreidewolf weitergeht? Die Stadtplanerin aus Aalen arbeitet vor Ort in Vilankulo an der nachhaltigen Stadtplanung, im Rahmen eines Kooperationsprojekts mit der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit. Die auf zwei Jahre befristete Stelle endet am 30. Juni. Vorerst seien die Kapazitäten im Stadtplanungsamt erhöht worden, antwortete OB Frederick Brütting sinngemäß.

Dr. Frank Gläser (AfD) regte Initiativen an, in Vilankulo künftig Wohngebäude und Schulen zu errichten, die extremen Wetterereignissen besser standhalten.

Christa Klink (Linke) nahm den Bericht über den Zyklon zum Anlass für eine Mahnung: Solche Auswirkungen des Klimawandels seien indirekt „auch durch uns verursacht worden“.

Wie es weitergeht: Die Stadtverwaltung will bis zur nächsten Gemeinderatssitzung am 20. April einen Vorschlag machen, in welcher Höhe Aalen die Katastrophenhilfe für Vilankulo aufstocken könnte. Dann soll der Gemeinderat auch über die weitere Ausrichtung der Städtefreundschaft abstimmen. OB Brütting zeigte allerdings auch klare Kante: Was Aalen in diese Freundschaft an Ressourcen einbringe, sei auf einen „gewissen Rahmen beschränkt“ und nicht das, was man in die Pflege der Städtepartnerschaften einbringe. Gerade die Situation nach dem Erdbeben in Antakya erfordere jetzt besonderes Engagement.

Mehr zum jüngsten Besuch einer Delegation aus Vilankulo in Aalen lesen Sie hier

Ein Zyklon hat in Aalens freundschaftlich verbundener Stadt Vilankulo in Mosambik (Mosambik) eine Spur der Verwüstung hinterlassen.
Ein Zyklon hat in Aalens freundschaftlich verbundener Stadt Vilankulo in Mosambik (Mosambik) eine Spur der Verwüstung hinterlassen. © privat
Ein Zyklon hat in Aalens freundschaftlich verbundener Stadt Vilankulo in Mosambik eine Spur der Verwüstung hinterlassen.
Ein Zyklon hat in Aalens freundschaftlich verbundener Stadt Vilankulo in Mosambik eine Spur der Verwüstung hinterlassen. © privat

Theater der Jugend aus Vilankulo und Aalen

Vormerken:Im Juni ist eine Gruppe Jugendlicher aus Vilankulo zu Gast in Aalen. Gemeinsam mit Jugendlichen aus der Kocherstadt und dem Theater der Stadt Aalen werden sie ein Bühnenstück entwickeln und öffentlich aufführen. Termin: Samstag, 10. Juni, 19.30 Uhr im Kulturbahnhof.

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