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Wie sich der neue Steg über die Gleise spannt

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Von: Gerhard Königer

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Der Steg wächst über die Gleise zum Stadtoval.
Der Steg wächst über die Gleise zum Stadtoval. © OLIVER GIERS

Die enorme Baukostensteigerung macht das Infrastrukturprojekt zu einem Zankapfel im Aalener Gemeinderat.

Aalen Ein über Jahre und bis zuletzt stark umstrittenes Bauwerk wird im September und Oktober endlich sichtbar und sogar zu wesentlichen Teilen fertig gestellt: der Steg über die Gleise vom Bahnhof zum Stadtoval, der Sobek-Steg, wie er von manchen nach seinem Planer genannt wird. In vier Elementen wird die Brücke für Fußgänger auf die Stützen gehoben und dafür ist schweres Gerät nötig. Für die letzten beiden Teile muss ein Raupenkran beigeschafft werden. In der Nacht von 23. auf 24. September setzt er die Teile vom Oval aus an ihren Platz.Passierbar ist das Bauwerk damit noch lange nicht. Bis zum März 2023 sollen sich die Bauarbeiten noch hinziehen.Am 18. Oktober sorgt der Bund für Steuerzahlen für Schlagzeilen, als er in seinem Schwarzbuch die Kosten für das Bauwerk kritisiert. Stand Mai 2022 sollte der Bau fast 10,4 Millionen Euro kosten. Der Gemeinderat stimmte darüber ab, die Kostensteigerung zu akzeptieren. 29 Rätinnen und Räte (CDU, SPD, Freie Wähler, AfD und Linke) stimmten für die Erhöhung der Finanzierung und für die Vergaben. 16 stimmten dagegen.Mittlerweile sind auch wieder einige Monate vergangen und bei der aktuellen Inflation ist es nicht unwahrscheinlich, dass am Ende noch mehr abgerechnet wird. Ursprünglich war die Fußgängerbrücke einmal auf weniger als 3 Millionen Euro taxiert, meinte der Architekt. Später hieß es, in dieser Schätzung seien nur die Nettokosten enthalten gewesen. Im Mai 2021 hatte der Gemeinderat den Kostenrahmen für den Steg bereits auf 8,71 Millionen Euro erhöht. Im September 2021, nachdem die ersten Ausschreibungen gelaufen waren, kalkulierte die Stadt Aalen die Gesamtkosten bereits auf rund 9,34 Millionen Euro.Stadtrat Norbert Rehm war zu dem Zeitpunkt schon weiter und schätzte, dass es mindestens 10,4 Millionen werden.Im März meldete OB Brütting dann auch noch, dass das Land seine Förderzusage gekippt habe. Offenbar war bei der Antragstellung eine Frist versäumt worden. Entwarnung gab das Land erst Ende November: „Der Steg ist förderfähig.“

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