Stadtoval: Wegen der Telekom "in die Steinzeit zurückversetzt"?

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Ein Anwohner im Stadtoval in Aalen klagt, er habe seit Monaten keinen Internetzugang in seiner Wohnung. Von der Telekom fühlt er sich hingehalten.
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Ein Anwohner des Stadtovals in Aalen ist sauer: Seit zehn Monaten warte er auf seinen Internetanschluss zu Hause, muss sich mit Behelfslösungen online halten. Von der Telekom fühlt er sich hingehalten. Wie kommt es zu dieser Situation?

Aalen. Florian S. (Name von der Redaktion geändert) ist offline. Unfreiwillig und seit gut einem Dreivierteljahr. Denn: Seit seinem Einzug in einen Neubau im Stadtoval in Aalen gibt es dort keinen Internetanschluss. "Hier geht es nicht um schnelles Internet", betont der Anwohner, "sondern generell um eine Anbindung". Dass er mittlerweile zehn Monate, "im 21. Jahrhundert, in Zeiten des Homeoffice", von der Telekom "hingehalten" werde, sorgt bei ihm für Unverständnis. "Wir fühlen uns in die Steinzeit zurückversetzt und fühlen uns machtlos", prangert der Anwohner an.

Um trotzdem mit dem Internet verbunden zu sein, nutzt S. sein Smartphone. Für die Videokonferenz im Homeoffice ausreichend. Für seine Arbeit nicht. "Eigentlich wird bei mir bevorzugt, dass ich von zu Hause aus arbeite", erklärt S., "aber das kann ich nicht umsetzen". 

Seit seinem Einzug im April vergangenen Jahres hätten er und andere Anwohner sich mehrfach an die Telekom gewandt. "Wir werden hingehalten. Es wird immer wieder versprochen, dass in zwei Wochen die Leitung freigeschaltet wird." Einmal sei die Baugesellschaft schuld gewesen, dann seien es fehlende Teile, Personalmangel, eine falsche Dokumentation. "In den Augen der Anwohner sind das fadenscheinige Ausreden und wir haben es aufgegeben, den Versprechungen der Telekom Glauben zu schenken."

Als Beleg liefert S. den Nachrichtenverlauf eines ehemaligen Nachbarn mit mehreren Mitarbeitenden der Telekom. "Das traurige Sahnehäubchen", so S., "der Anwohner ist aufgrund der fehlenden Internetanbindung im Dezember ausgezogen". Im Nachrichtenprotokoll werden mehrere Termine genannt, an denen das Internet hätte funktionieren sollen. Angefangen bei "Anfang Mai", dann einmal konkret der 14. Juli. Noch im Dezember klagt der Anwohner im Nachrichtenverlauf, dass er noch keinen Anschluss habe. 

"Verkettung unglücklicher Umstände"

Wieso müssen S. und die anderen Anwohner eines Hauses im Stadtoval seit zehn Monaten auf ihren Internetanschluss warten? Eine Nachfrage bei der Telekom ergibt: "Leider kam es hier zu einer Verkettung unglücklicher Umstände." Ein Unternehmenssprecher nennt hier nötige Baugenehmigungen und unerwartet notwendige Erweiterungen im Zugangsnetz. Der Anschluss sei ohne "umfangreiche Tiefbaumaßnahmen im öffentlichen Straßenraum", verbunden mit entsprechenden Genehmigungen, nicht möglich gewesen. "Wie uns die Tiefbaufirma mitteilte, brauchte das leider einige Zeit."

Für das Ärgernis von Florian S. entschuldigt sich das Unternehmen: "Wir bedauern, dass die Kunden so lange warten mussten. Das tut uns leid. Umso mehr danken wir für deren Geduld." Die entsprechende Baugesellschaft sei informiert worden, dass die Anschlüsse buchbar seien. Dann brauche es nur noch einen "letzten" Termin, bei dem die Techniker des Unternehmens "die beauftragten Anschlüsse bereitstellen, sprich nach einer letzten Leitungsprüfung etwa notwendige Modems konfigurieren".

Ob es nun tatsächlich klappen soll, sieht der Anwohner skeptisch: "Es scheint, wir würden ein weiteres Mal hingehalten." Wie er dazu kommt? Telefonisch habe er selbst erfahren, dass es jetzt in eine vierwöchige Dokumentationsphase gehen soll. "In der Dokumentationsphase befanden wir uns bereits im Juni 2022", merkt er an, "somit ist weder ein Anschluss buchbar noch kann ich einen konkreten Termin für die Bereitstellung vereinbaren".

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