Albaufstieg: Die BI will den Tunnel im Süden

+
Trassenvarianten für den Albaufstieg
  • schließen

Vier mögliche Trassen sollen jetzt geprüft werden, wie man vom Kochertal aufs Härtsfeld und zur A 7 kommt. Für die Bürgerinitiative in Unterkochen kann es nur eine geben.

Aalen-Unterkochen

Von einem wichtigen, ja historischen Prozess hatte der Aalener Oberbürgermeister in der jüngsten Ortschaftsratssitzung gesprochen. Es war um den Albaufstieg gegangen.  Wie gelangt man vom Kochertal bei Unterkochen hinauf aufs Härtsfeld und zur A7? Vier mögliche Trassen hat der Ortschaftsrat jetzt zur Priorisierung eingereicht. Für die Bürgerinitiative, die sich in Unterkochen seit Jahren mit dem Thema beschäftigt, gibt es einen klaren Favoriten: eine Variante im Süden, die mit einem langen, geraden Tunnel den Verkehr hinauf pumpt auf die Alb - oder von dort herunter. Im Nachgang der Sitzung will die SchwäPo von der BI wissen, warum. Und warum die anderen Varianten nicht. Geantwortet hat auf die SchwäPo-Fragen Rochus Honold, der sich im Vorfeld mit anderen Mitgliederinnen und Mitgliedern der BI abgestimmt hat : 

Sie sprechen sich klar für die Südvariante mit Tunnel aus. In kurzen Worten: warum?

Rochus Honold: Von allen von uns geprüften Trassenvarianten ist  sie die Einzige, die alle unsere Kriterien für eine zukunftssichere Lösung erfüllt:  geringe Belastung aller Anwohner durch möglichst großen Abstand zu bebauten Gebieten, wenig Eingriff in die Natur durch Untertunnelung, Erhalt und Neuschaffung von zusammenhängenden Waldflächen und Tierkorridoren und eine einfache lineare Streckenführung zwischen B19 und Nordumfahrung Ebnat unter Einhaltung aller straßenbautechnischen Vorgaben für einen derartigen Zubringer.

Was stört sie jeweils an den drei anderen Varianten?

Alle nördlichen Um- und Unterfahrungen des Zwerenbergs führen viel zu nah am südlichen Teil Unterkochens vorbei und belasten damit die dortigen Anwohner. Sie bringen keinen Vorteil für Mensch und Natur und erfordern eine sehr komplizierte Streckenführung mit dem Neubau einer zweiten Talbrücke neben der sanierungs- und abrissbedürftigen B-19-Brücke bei der Stefansweiler Mühle. Und die „offene“ südliche Variante ist umweltschutztechnisch sehr problematisch, zerschneidet große Waldgebiete und schützenswerte Biotopverbände. Sie erfordert außerdem aufwendige Brückenneubauten am südlichen Ortsrand Unterkochens.

Nochmals zu der von Ihnen vorgeschlagenen Variante mit einem längeren Tunnel: Sehen Sie da nicht exorbitante Kosten beim Bau als großes Gegenargument?

Es gibt keine Alternative, die ohne Tunnel alle Anforderungen an vorhandene Straßenbauvorgaben, Menschen- und Umweltschutz erfüllen kann. Unser Vorschlag beinhaltet einen sehr gerade verlaufenden Tunnel, der im weichen Jurakalk relativ problemlos realisierbar ist. Die Kosten sind nicht exorbitant, sondern entsprechen in etwa denen des Böbinger Tunnels. Wenn wir nicht weiter Verkehrsplanung auf Kosten der Natur machen wollen, kommen wir um eine Untertunnelung nicht herum. Eine gesunde Umwelt ist unbezahlbar, ein Tunnel dagegen schon.

 

Zurück zur Übersicht: Unterkochen

Mehr zum Thema

Kommentare