Am Sonntag treffen über 80 Vereine in Unterkochen ein und trotzen dem nasskalten Wetter.
Aalen-Unterkochen. Was für ein Wochenende für die Unterkochener Narrenzunft Bärenfanger. Am Samstag die Prunksitzung und nur wenige Stunden später der große Umzug mit über 80 teilnehmenden Vereinen. Eine Mammutleistung, die dort von den Verantwortlichen gestemmt werden musste.
Das Zunftmeisterteam bestehend aus Juliane Flath, Timo Stitz und Daniel Mock konnten am Samstag um 11.11 Uhr in der Sporthalle die Vorstände und Zunftmeister der befreundeten Vereine begrüßen, während es draußen bereits bei der „Umzugs-Warm-Up-Party“ heiß herging. Das war auch notwendig, denn die Temperaturen waren alles andere als gemütlich.
Dichtes Schneetreiben, nass und windig – nicht gerade Kaiserwetter. Aber so kamen die bunten Kostüme und Häs vielleicht noch besser zur Geltung beim wohl größten Faschingsumzug in der Geschichte der Bärenfanger. Mit circa 3300 aktiven Häs- und Maskenträgern hat sich der riesige Gaudiwurm durch Unterkochen geschlängelt. Drei Jahre gab es keinen Umzug mehr in Unterkochen und die Auflagen zur Durchführung eines solchen Events machten die Sache nicht leichter. Doch viele helfenden Hände und die Motivation der Vereinsmitglieder haben dafür gesorgt, dass alles reibungslos lief.
Von der Narrenzunft Bärenfanger, die nach dem Startschuss den Tross anführten bis zu „Tabaluga“, dem großen Themenwagen der „Riffinger Hidde“ war alles dabei, was zu einem Narrenumzug gehört. An der Waldhäuser Straße über den Kutschenweg und den Roßbrunnenweg zurück zur Halle standen die Zuschauer und bejubelten die vorbeiziehenden Narren. Süßes flog durch die Luft und wurde begierig aufgefangen. Aber auch Schneebälle flogen, sollten Chefredakteur Lars Reckermann bei der Liveübertragung des Umzugs treffen. Der hatte gut lachen, war als Gast an der Waldhäuser Straße bei Familie Buberl im Einsatz und filmte aus sicherer Entfernung die Riesengaudi.
Hexen, Gardemädels und edle Prinzenpaare – eine bunte Mischung war in Unterkochen unterwegs und hat mit teils waghalsigen Pyramiden und akrobatischen Einsätzen oder auf Stelzen die am Wegesrand Stehenden begeistert. Schlachtrufe der Vereine waren zu hören, hier und da brach die ein oder andere Hexe aus und verteilte Hobelspäne auf den Zuschauern. Natürlich durften auch die Guggen nicht fehlen. Mit ihrer Musik sorgten beispielsweise die Oschtalb Ruasgugga in ihrem Kaminkehrer-Häs für die passende Unterhaltung und der Elferrat aus Kösingen verteilte vom Wagen aus Süßes an die Umstehenden.
Majoretten, Kirschkern-Spucker und Höllweiber, Brauchtumsvereine, Wildsaue und Wasserratza – vielfältig waren die Namen auf der Liste der teilnehmenden Vereine, dass man gar nicht alle nennen kann. Das Piratenschiff der Limesnarren aus Pfahlheim setzte Segel und nahm Kurs auf den Hafen bei der Sporthalle, wo es statt Rum einen heißen Glühwein gab.
Schön war der Umzug, auch wenn man den Bärenfangern und Mitwirkenden besseres Wetter hätte wünschen können. Aber wer ein richtiger Narr ist, der lässt sich von solchen Kleinigkeiten nicht aus der Ruhe bringen. Schließlich lockte am Ende eine große Auswahl an Verköstigungen im Narrendorf vor der Sporthalle und drinnen mit einer Party und Barbetrieb mit DJ Diabolo.
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