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Tradition und Neustart mit Wumms

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Von: Rainer Wiese

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Das Kreisjugendblasorchester bot nach dreijähriger Pause in der Unterkochener Festhalle wieder sein traditionelles Palm-Sonntagskonzert. Und stellte sich beim Abschied von Christian Wolf einer besonderen Herausforderung.
Das Kreisjugendblasorchester bot nach dreijähriger Pause in der Unterkochener Festhalle wieder sein traditionelles Palm-Sonntagskonzert. Und stellte sich beim Abschied von Christian Wolf einer besonderen Herausforderung. Foto: Oliver Giers © Oliver Giers

Kreisjugendblasorchester nach lange Pause wieder mit dem traditionellen Palm-Sonntagskonzert in der Unterkochener Festhalle. Eine prächtige Darbietung.

Aalen-Unterkochen

Ein prächtiges Konzert des Kreisjugendblasorchesters nach dreijähriger Pause und ab jetzt wieder traditionell am Palmsonntag, sechs Werke und zwei Zugaben, aufgeführt unter der Leitung von Michael Stegmaier und Christian Wolf vor vollem Haus in der Unterkochener Festhalle.

Zu Beginn das schöne, romantische Stück „Arsenal“ von Jan van der Roost aus dem Jahre 1995. Das Orchester zeigte, was es konnte: feinste musikalische Gestaltung, diszipliniert in allen Lagen und Aufgaben, nachgerade professionell im differenzierten Ensemble-Spiel. Dirigent Michael Stegmaier nutzte die präsente Aufmerksamkeit aller Stimmgruppen zu einer glänzenden Aufführung des starken Stückes.

Emotionale Wucht

„Ghost Ship“ von José Alberto Pina, das zweite Stück des Abends, ist eine Herausforderung für technische und musikalische Könnerschaft. Beides gelang dem jungen Ensemble, diesmal unter der Leitung von Christian Wolf. Er ließ die Orchesterballade vom alten Geisterschiff mit emotionaler Wucht und melancholischer Tiefe erklingen.

Eine musikalische Zitatensammlung aus der Krimi-Filmmusik unserer Zeit mit dem Namen „The Sound of Crime“ von Stefan Schwalgin folgte und nach der Pause dann das Stück „Lord Tullamore“ von Carl Wittrock mit dem mitreißenden ersten Satz, dem entspannten, innerlichen Mittelpart und dem fröhlichen Schluss. Eine „Phil Collins Collection“, arrangiert von Peter Kleine Schaars, lud zum grandiosen Finale des offiziellen Konzertes ein, zu einer sinfonischen Adaption von „Coldplay“-Hits, arrangiert von Bert Appermant.

Das Orchester kann vieles und hat sein eigenes Temperament, mit dem sich besonders gerne das breit aufgestellte Schlagwerk den eigenen Weg zur Darstellung suchte. Da war dann manchmal die Pauke etwas zu selbstbewusst und dann auch noch elektronisch verstärkt. Wer Blasmusik mag und Blasmusik mit Wumms und großem Sound erst recht, wurde in einigen Stücken bestens bedient.

Abschied von Christian Wolf

Wer Blasmusik mit Humor und Ironie mag, durfte sich besonders über die letzte Zugabe freuen, die Scherzpolka von Thomas Doss. In das kurze Stück werden die Aus- und Einfälle eines nicht mehr ganz nüchternen Blasorchesters exakt und wie mutwillig hineinkomponiert. Das Ensemble muss bewusst „falsch“ spielen, ein nicht ganz leichtes Unterfangen, auch nicht für ein so gutes Orchester wie das Jugendblasorchester unter der Leitung von Christian Wolf, der sich mit diesem Stück vom Orchester verabschiedete.

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