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Fahrradschutzstreifen in der Wilhelmstraße auf Eis gelegt

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Von: Katharina Scholz

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Kommando zurück in Sachen Radweg Richtung Ortsmitte Wasseralfingen. Die Stadtverwaltung wollte zunächst aus dem Geh- und Radweg einen reinen Gehweg machen und für die Radfahrer einen Schutzstreifen auf der Wilhelmstraße markieren. Das soll nun noch einmal diskutiert werden. Archivfoto: ks
Kommando zurück in Sachen Radweg Richtung Ortsmitte Wasseralfingen. Die Stadtverwaltung wollte zunächst aus dem Geh- und Radweg einen reinen Gehweg machen und für die Radfahrer einen Schutzstreifen auf der Wilhelmstraße markieren. Das soll nun noch einmal diskutiert werden. Archivfoto: ks © ks

Auf den massiven Protest im Wasseralfinger Ortschaftsrat folgt Protest im Gemeinderat. Die Stadtverwaltung rudert nun zurück.

Aalen-Wasseralfingen

Im Wasseralfinger Ortschaftsrat am Dienstag hat es bereits großen Unmut zum Thema Fahrradschutzstreifen in der Wilhelmstraße gegeben. Am Donnerstag im Gemeinderat folgte weiterer Protest im Gemeinderat. Der OB gab daraufhin bekannt, dass die Markierungen zunächst nicht aufgemalt werden sollen. Zuerst wolle man das Thema im Gemeinderat auf die Tagesordnung setzen und diskutieren.

Die ganze Geschichte von vorne: Die Wilhelmstraße wurde zwischen Stiewingstraße und der Löwenbrauerei saniert. Bereits im Juli vergangenen Jahres waren die Arbeiten beendet und die Straße wurde wieder freigegeben. Markierungen fehlen aber bis heute noch.

Aufregung im Ortschaftsrat

Am Dienstag informierte dann Tiefbauamtschef Stefan Pommerenke im Ortschaftsrat darüber, wie es gemacht werden soll: In Fahrtrichtung Aalen soll der Geh- und Radweg wieder hergestellt werden. „Die Stadt will die Radwegeführung sicherer machen“, betonte der Tiefbauamtsleiter, bevor er vorstellte, was auf der gegenüberliegenden Seite, also in Fahrtrichtung Wasseralfingen, geplant ist.

Hier wolle die Stadt den gemeinsamen Geh- und Radweg auflösen und zu einem Gehweg umwandeln. Schilder „Radverkehr frei“ und „Elektrokleinstfahrzeuge frei“ sollen signalisieren, dass diese zwar in gegenseitiger Rücksichtnahme auf die Fußgänger hier fahren dürfen. Allerdings soll Schrittgeschwindigkeit gelten. Weil der Gehweg hier nur 1,80 Meter breit ist, soll parallel zum Gehweg auf der Straße ein 1,50 Meter breiter Schutzstreifen für Radfahrer markiert werden.

Im Ortschaftsrat gab es Unmut aus zwei Gründen: Zum einen hatte sich das Gremium bereits vehement gegen Schutzstreifen für Fahrradfahrer ausgesprochen. Zum anderen gab es für den Ortschaftsrat an der Stelle nichts zu entscheiden und nichts zu empfehlen. Ausschließlich zur „Kenntnisnahme“ stand das Thema auf der Tagesordnung.

Diskussion im Gemeinderat

Im Gemeinderat am Donnerstag stand das Thema gar nicht erst auf der Tagesordnung. Michael Fleischer, Fraktionsvorsitzender der Grünen, sprach es am Ende unter „Verschiedenes“ an. „Ich habe es nicht glauben können“, beschrieb er seine Reaktion, als er den Bericht über die Ortschaftsratssitzung in der Zeitung gelesen habe.

Ihm zufolge gibt es eine Radverkehrskommission, also einen Arbeitskreis, zum Thema. Die sei bereits Sturm gelaufen gegen den Vorschlag, auf der Wilhelmstraße schmale Schutzstreifen für Radfahrer abzumarkieren. Fleischer kritisierte daher, dass nun im Ortschaftsrat darüber berichtet wurde, dass eine Entscheidung getroffen worden sei und dass eine Verkehrsschau stattgefunden habe. Ein Schutzstreifen auf der Strecke nannte er „ein völlig falsches Signal.“ Der Geh- und Radweg neben der Straße habe immer funktioniert. „Meines Wissens unfallfrei“, fügte Fleischer an.

Er beantragte daher, dass das Thema in der nächsten Gemeinderatssitzung auf die Tagesordnung kommt, dass die Verwaltung informiert, wie es dazu kam, dass darüber im Ortschaftsrat ausschließlich informiert wurde, dass der jetzige Zustand, also ein Geh- und Radweg neben der Straße, beibehalten wird und dass solange keine Markierungen auf der Straße aufgebracht werden.

Oberbürgermeister Frederick Brütting antwortete: „Die Situation ist für alle Beteiligten unbefriedigend.“ Er schloss nicht aus, dass man am Ende in der Wilhelmstraße noch einmal umbauen muss. In jedem Fall sagte er zu, die Markierungen nicht aufzubringen, bevor das Thema im Gemeinderat diskutiert wurde.

Dank an OB Brütting

Fleischer bedankte sich beim OB für die „gute, gemeinsame Lösung“. Ebenso bedankte sich Timo Lorenz (SPD). Der Wasseralfinger Stadt- und Ortschaftsrat Josef Anton Fuchs (CDU) erläuterte, warum er sich im Ortschaftsrat so aufgeregt hatte. Der Punkt sei auf der Tagesordnung kryptisch formuliert gewesen. So dass sich ihm überhaupt nicht erschlossen habe, worum es eigentlich gehe.

Erst als die Sitzungsvorlage dazu im Bürgerinformationssystem hochgeladen worden sei, sei das klar geworden. Fuchs beschreibt seine Gedanken bei der Lektüre so: „Ich dachte, ich falle aus allen Wolken.“

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