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Nach mehr als einem Jahr: Bekommt Wasseralfinger seinen VIP-Bus endlich wieder?

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Von: Lars Reckermann

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Stefan Maier hat noch den Zweit- und Reserveschlüssel des Sprinters. Für ihn unerklärlich, dass allein der Umstand, dass er diese noch hat, nicht überzeugend ist, dass er den Sprinter nicht freiwillig abgegeben hat.
Stefan Maier hat noch den Zweit- und Reserveschlüssel des Sprinters. Für ihn unerklärlich, dass allein der Umstand, dass er diese noch hat, nicht überzeugend ist, dass er den Sprinter nicht freiwillig abgegeben hat. © Oliver Giers

Es gibt endlich einen Gütetermin am Landgericht Berlin. Was Stefan Maier hofft und warum er auf den "Käufer" so sauer ist.

Aalen-Wasseralfingen. Bekommt Stefan Maier seinen vermieteten und illegal verkauften VIP-Bus endlich zurück? Am 17. April gibt es im Landgericht Berlin eine Güteverhandlung zwischen Maier und dem Käufer des schwarzen Mercedes-Busses. Seit mehr als einem Jahr kann der Wasseralfinger seinen Bus nicht nutzen. Steuern und Versicherungen muss er allerdings weiterbezahlen.

Mühlen der Justiz mahlen seit mehr als einem Jahr

Der Fall sorgt inzwischen bundesweit für Kopfschütteln. Zur Erinnerung: Maier ist Inhaber eines Fahrservices. Sein Geschäft ist es, Autos zu vermieten. Er vermietete im März 2022 seinen luxuriös ausgestatteten VIP-Mercedes-Bus (neun Ledersitze, TV, Kühlschrank, Spezialverglasung) an einen Mann namens David Chris. Wie sich am Ende herausstellte, hatte der polizeibekannte Mann falsche Ausweise vorgezeigt. Noch während der Mietvertrag lief, verkaufte der vermutlich irische Staatsbürger das Fahrzeug an einen Berliner Sänger. Der Betrug fiel auf, als der Berliner den Wagen bei der Kfz-Zulassungsstelle ummelden wollte. Die vorgelegte Zulassungsbescheinigung war ebenfalls gefälscht. Doch statt das Fahrzeug an Stefan Maier zurückzugeben, entschied das Amtsgericht Ingolstadt am 21. September, dass das Fahrzeug beim „Gewahrsamsinhaber“, sprich beim Berliner verbleibt.

Diesen schwarzen 9-Sitzer hat Stefan Maier vermietet, statt ihn zurückzubekommen haben die Mieter ihn mit gefälschten Dokumenten abgemeldet und verkauft.
Diesen schwarzen 9-Sitzer hat Stefan Maier vermietet, statt ihn zurückzubekommen haben die Mieter ihn mit gefälschten Dokumenten abgemeldet und verkauft. © Stefan Maier

Der Berliner sieht sich ebenfalls als Opfer. Schließlich habe er 33.000 Euro für das Fahrzeug bezahlt. Genau da setzt wieder Maier an. Der Kaufpreis sei deutlich günstiger gewesen als bei vergleichbaren Fahrzeugen. „Normalerweise kosten solche Fahrzeuge mit dieser Laufleistung und Ausstattung mehr als das Doppelte“, sagte Maier. Außerdem konnte der irische Betrüger keinen Zweitschlüssel aushändigen. Auch das seien deutliche Signale, dass etwas nicht in Ordnung ist.

Maier muss Versicherung weiter bezahlen

Bis November 2022 war der Mercedes-Bus sichergestellt, stand das Fahrzeug auf einem Parkplatz der Berliner Polizei. Seit Mitte November fährt er wieder durch Berlin. Der Berliner Sänger nutzt ihn. Umgemeldet wurde der Wagen noch nicht. Er hat immer noch das Aalener-Kennzeichen. „Steuern und Versicherungen bezahle ich weiter. Gerade erst wurden 600 Euro abgebucht“, sagt Maier. Er würde bei der Güteverhandlung den Käufer am liebsten fragen, was er sich dabei denkt, mit dem Versicherungsschutz von Maier durch Berlin zu fahren.

So lange juristisch noch nicht abschließend geklärt ist, wem das Fahrzeug gehört, darf der Berliner den Bus nutzen. Ob es bei der Güteverhandlung am 17. April schon eine Lösung gibt ...? Maier hofft das. Dass sich die Parteien gütlich einigen, dürfte indes schwer werden. Maier klagt auf Herausgabe. Die Gegenseite möchte die Klage abweisen.

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Kommentar: Dieses Urteil ist eine Blamage

Stefan Maier ist als Erinnerung noch das Nummernschild des Skiträgers des unterschlagenen Sprinters geblieben.
Stefan Maier ist als Erinnerung noch das Nummernschild des Skiträgers des unterschlagenen Sprinters geblieben. © Oliver Giers

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