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Viel mehr als nur Sammeln: Briefmarkenverein feiert 100-Jähriges

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Von: Jürgen Eschenhorn

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Hubert Baier ist stellvertretender Vorsitzender des Briefmarkenvereins Aalen und stellt am Sonntag selbst seine Schätze aus.
Hubert Baier ist stellvertretender Vorsitzender des Briefmarkenvereins Aalen und stellt am Sonntag selbst seine Schätze aus. Foto: je © Jürgen Eschenhorn

Der „Briefmarkenverein Aalen“ zeigt zu seinem Jubiläum am Sonntag im Wasseralfinger Bürgerhaus außergewöhnliche Sammlungen.

Aalen-Wasseralfingen

Der Briefmarkenverein Aalen feiert in diesem Jahr sein 100-jähriges Bestehen. Aus diesem Anlass veranstaltet der Verein am Sonntag, 23. April, von 10 bis 16 Uhr,  im Wasseralfinger Bürgerhaus eine große Ausstellung.

„Das Sammeln von Briefmarken oder alter Postkarten ist für uns der Erhalt von historischem Kulturgut, von alten Belegen“, sagt Hubert Baier, stellvertretender Vorsitzender des Briefmarkenvereins. Er sammelt alles, was mit Wasseralfingen zu tun hat, Briefmarken, Briefumschlage alter Firmen und anderes. So hat er einen Brief einer örtlichen Firma von 1660.

Im Jahr 1923 trafen sich zwölf Freunde des „Briefmarkensammlersportes“, wie es damals hieß, im Nebenzimmer des Gasthofes „Schwarzer Adler“. Dabei wurde der „Briefmarkenverein Aalen“ gegründet, um sich regelmäßig zu treffen und Dubletten zu tauschen. Im selben Jahr führte der Verein das Ausleihen von Briefmarkenkatalogen ein, ein Service, der bis heute besteht. 1937 wurde eine Jugendgruppe gegründet, danach Sammlergruppen in Wasseralfingen (1954), Ellwangen (1961), Adelmannsfelden (1972), Oberkochen (1984) und Neresheim (1987).

Neben den regelmäßig stattfindenden Vereinsabenden gab es ab 1949 regelmäßig öffentliche Briefmarkenausstellungen und Tauschtage - im Saal des „Roten Ochsens“, in der Stadthalle Aalen oder im Bürgerhaus in Wasseralfingen. Der Briefmarkenverein wurde 1952 Mitglied bei der Gründungsversammlung des „Landesverbandes Südwestdeutscher Briefmarkensammlervereine“ und des „Bundes Deutscher Philatelisten“. Im Jahr 1995 hatte der Verein 275 Mitglieder, heute sind es noch 80.

Sammeln nach Lieblingsthemen

„Sammler sammeln ihre Marken nach Ländern, dokumentieren damit deren Geschichte, Entwicklung und Kultur. Oder sie sammeln nach Motiven wie Sportarten, Oldtimer oder Motorräder oder in Zeitepochen“, ergänzt Baier. So sammelt ein ehemaliger Ringer im Verein alles zu seinem Sport.  Doch die ganze Geschichte erzählt oft nicht die Briefmarke, sondern der komplette Briefumschlag mit der Briefmarke.

Eine Sammlung, die Baier am Sonntag zeigen wird, hat er als Junge zusammengestellt. Sie umfasst drei große Sportereignisse der 1970er-Jahre: die „Olympischen Sommerspiele München 1972“, die Fußball-WM in Deutschland 1974 und die Winterolympiade in Innsbruck 1976. Neben den Briefmarken und Sonderstempeln der Veranstaltungen sind auf den Belegen die Unterschriften der deutschen Teilnehmer, Weltmeister oder Medaillen-Gewinner. Erinnerungen an Ulrike Meyfarth, Heide Rosenthal, Rudolf Mang, Franz Beckenbauer, Gerd Müller, Helmut Schön oder Evi und Rosi Mittermaier werden da beim Betrachter wach.

Was am Sonntag gezeigt wird

Die Jubiläumsausstellung des Briefmarkenvereins findet am Sonntag  im Bürgerhaus von 10 bis 16 Uhr statt. Es werden auch Sammlungen zu den Themen „Härtsfeldbahn“, „Bahnhöfe“, „Segelfliegen“, „Landpoststempel des Ostalbkreises“, zum Ringen, „Post- und Vereinsgeschichte“ und Wasseralfinger Ansichtskarten gezeigt.  Natürlich bietet die Veranstaltung auch die Gelegenheit, bei einem Tauschtag nach fehlenden Stücken für die eigene Sammlung zu suchen.

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