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Wo Regen helfen kann

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Von: Jürgen Steck

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Motorsense in Aktion
Motorsense in Aktion © Pexels/Pixabay

Der Abend, an dem die Schwarzwurst plötzlich nicht mehr geschmeckt hat.

Sie werden „Gestrenge Herren“ genannt, jene Tage, die im Mai als diejenigen gelten, an denen im Frühjahr noch Frostnächte möglich sind. Erst danach dürfen die Tomaten raus, zum Beispiel. Benannt sind diese Tage nach Heiligen, dem Mamertus, dem Pankratius, dem Servatius und schließlich dem Bonifatius. Diese Eisheiligen finden ihren Abschluss nicht mit einem gestrengen Herren, sondern mit der Sophia, oder, wie man hierzulande sagt, mit der „Kalten Sofie“. Die war am Montag - und jetzt hat kalte Zeit ein Ende. Und hoffentlich auch die Regenzeit, die uns gefühlt die vergangenen zwei Monate von vielem abgehalten hat, zum Beispiel dem abendlichen Vesper auf der Terrasse. Jetzt nun ging dies endlich wieder. Ein Stück Schwarzwurst, ein Kanten Brot und ein bissle geschnittenes Gemüse, Karotte, Rettich, Paprika: Herz, was willst mehr? Doch es gibt auch andere, die verzichten mussten in den vergangenen Monaten. So kann der eine Nachbar endlich wieder seinen Zweitaktmäher röhren lassen. Der mit dem Laubbläser fällt spontan mit ein ins nachbarliche Abendkonzert. Komplettiert wird die Soirée von einer giftig brüllenden Motorsense. Und schon schmeckt die Schwarzwurst nicht mehr ganz so gut. Und die beste aller Ehefrauen spricht aus, was sich sonst keiner traut: „Vielleicht regnet's ja gleich, dann hört das wieder auf mit der Lärmerei.“

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