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Theater in Aufhausen: Wie die Stepphühner den Saal rocken

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Von: Michael Scheidle

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Sportlich geht es bei den Stepphühnern zu. (v.l. Sylvia Geiss, Sonja Wolf, Tobias Brenner, Daniela Klasche)
Sportlich geht es bei den Stepphühnern zu. (v.l. Sylvia Geiss, Sonja Wolf, Tobias Brenner, Daniela Klasche) © Michael Scheidle

Erste Theateraufführung des BC Aufhausen nach drei Jahren Pause. Wie das Ensemble das Stück als gelungene Unterhaltung in die Egerhalle bringt.

Bopfingen-Aufhausen

Wer die Theatergruppe des BC Aufhausen kennt, weiß, da steckt Qualität dahinter. In diesem Jahr spielt das Ensemble das Stück „Die Stepphühner“ von Bernd Spehling. Verraten sei: Wer etwa Auftritte wie bei „Lord of the Dance“ erwartet, ist falsch in der Egerhalle. Wer jedoch gute Komik und viel Humor möchte, ist hier genau richtig.

Die Stücke des bei Hannover lebenden Bernd Spehling sind vor allem in plattdeutschsprachigen, schweizerischen und luxemburgischen Theatern bekannt. Um so erfreulicher, was der BC Aufhausen im Schwäbischen daraus macht. Die drei Stepphühner Dorle (Daniela Klasche), Leocadia (Sylvia Geiss) und Wiebke (Sonja Wolf), die sich dienstags zum Stepptanz treffen, machen Erholung am Wörthersee. Dort in der Pension Seeblick ist neben der Inhaberin (Jenny Späh) und ihrer Schwester Gila (Maike Bannert) auch der auf Frauensuche befindliche Guido Dünnbier (Thomas Müller) und der Animateur Ramon (Benedikt Müller) und Dr. von Apostel (Tobias Brenner) anzutreffen. Zuerst wirkt es wie eine einfach gestrickte Geschichte, drei Frauen, drei Männer, da ahnt man das Ende schon. Doch weit gefehlt. Die Geschichte wird von den Akteuren genial in Szene gesetzt. Herrlich, wie die drei Stepphühner um Ramon werben. Dorle als die graue Maus, Leocadia als zweifache Witwe, die noch immer ihrem vor sechs Jahren verstorben Mann hinterher trauert und Wiebke, die Feministin. Alle wandeln sich beim Anblick des italienischen Animateurs zu lüsternen Frauen. Das Stück ist gespickt mit Anspielungen auf Feminismus, Beziehungen und Abgründe der Seelen. Die Äußerungen der Charaktere sind Brüller in Breitwand, die Gags sitzen perfekt, Unterhaltung und Lachtränen sind garantiert.

Die verhaltensoriginellen Persönlichkeiten auf der Bühne zeigen Intrigen mit viel Spaß und Mobbing bis zum absoluten Lachrausch. Die Anekdoten, die eingestreut werden, sind das Salz in dieser Theatersuppe. Doch ohne die Darsteller, die teilweise viel Erfahrung haben, könnte das Stück auch in eine falsche Richtung driften. Sie können's eben, die Akteure des BC Aufhausen.

Mit Silvia Geiss, die seit 10 Jahren auf der Bühne steht, Thorsten Müller seit 15 Jahren, und den weiteren Kollegen ist die Theatergruppe gut aufgestellt. Auch hinter den Kulissen arbeitet ein hervorragendes Team. Doris Mangold ist seit 30 Jahren für die Maske verantwortlich. Diese hat sie auch in diesem Jahr perfekt aufgetragen. Erstmals nach 2019 konnte nun wieder in der Egerhalle Theater gespielt werden. Da beendete Anne Bannert ihre Regiekarriere. Nun ist ein Team zusammen, um in die großen Fußstapfen zu treten. Mit „Die Stepphühner“, die bereits 2020 auf die Bühne gebracht werden sollten, hat sich das Regieteam die Schuhe richtig angezogen.

Weitere Aufführungen: Gespielt wird am 7. Januar um 19.30 Uhr und am 8. Januar um 15.30 Uhr. Es gibt noch Restkarten an der Abendkasse.

Wenn die dreiStepphühner Dorle (Daniela Klasche), Leocadia (Sylvia Geiss) und Wiebke (Sonja Wolf) reisen, können sie was erleben.
Wenn die dreiStepphühner Dorle (Daniela Klasche), Leocadia (Sylvia Geiss) und Wiebke (Sonja Wolf) reisen, können sie was erleben. © Michael Scheidle
Jede der drei Stepphühner versucht bei Animateur Ramon zu landen. (v.l. Daniela Klasche, Sonja Wolf, Benedikt Müller, Sylvia Geiss, Jenny Späh)
Jede der drei Stepphühner versucht bei Animateur Ramon zu landen. (v.l. Daniela Klasche, Sonja Wolf, Benedikt Müller, Sylvia Geiss, Jenny Späh) © Michael Scheidle
Für Dorle (Daniela Klasche), die zum ersten Mal von zu Hause rauskommt, wird selbst das Besteigen des Barhockers zum Abenteuer.
Für Dorle (Daniela Klasche), die zum ersten Mal von zu Hause rauskommt, wird selbst das Besteigen des Barhockers zum Abenteuer. © Michael Scheidle
Guido Dünnbier (Thorsten Müller) versucht bei den Stepphühnern, hier Leocadia (Silvia Geiss) zu landen.
Guido Dünnbier (Thorsten Müller) versucht bei den Stepphühnern, hier Leocadia (Silvia Geiss) zu landen. © Michael Scheidle
Die Feministin Wiebke (Sonja Wolf) ist vom Ramon (Benedikt Müller) hingerissen.
Die Feministin Wiebke (Sonja Wolf) ist vom Ramon (Benedikt Müller) hingerissen. © Michael Scheidle

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