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Bäckerei Moll meldet Insolvenz an

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Von: Bernhard Hampp

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Die Bäckerei Moll ist im vorläufigen Insolvenzverfahren.
Die Bäckerei Moll ist im vorläufigen Insolvenzverfahren. © Unternehmen

Handwerksbetrieb aus Kirchheim am Ries mit 20 Filialen soll weitergeführt werden. Die 100 Beschäftigten bleiben vorerst an Bord. Was Oliver Moll dazu sagt.

Kirchheim

Die Bäckerei Moll aus Kirchheim am Ries hat Insolvenz beantragt. Das Unternehmen betreibt 20 Filialen im Ostalbkreis und den angrenzenden Kreisen Donau-Ries und Heidenheim – unter anderem in Kirchheim, Aalen, Bopfingen, Utzmemmingen und Lauchheim, aber auch Nördlingen, Königsbronn und Dischingen. Das Amtsgericht Aalen hat das vorläufige Insolvenzverfahren am 2. Mai eröffnet.

Zum vorläufigen Insolvenzverwalter wurde der Aalener Rechtsanwalt Henning Necker bestellt. Der Geschäftsbetrieb soll vorerst weitergehen. Auch die 100 Beschäftigten bleiben bis auf Weiteres an Bord.

Bäckermeister Oliver Moll sieht die Gründe im Gespräch mit dieser Zeitung in den Rohstoffkosten, dem Personalmangel und den Energiepreisen. Der vorläufige Insolvenzverwalter teilt mit: „Die wichtigste Aufgabe ist die Stabilisierung des Betriebs. Das Herstellen der Backwaren und der Verkauf in den Filialen müssen gesichert werden. Hierzu wird an der Vorfinanzierung des Insolvenzgelds gearbeitet.“ Necker rechnet mit einer ersten Zahlung an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der kommenden Woche. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind seit März 2023 ohne Lohn.Von Kirchheim aus werden derzeit 20 Filialen beliefert. Viele Filialen befinden sich in Supermärkten. Erst 2022 hatte Moll die Filialen der Bäckerei Hofmann in Aalen-Ebnat und Unterkochen übernommen. Dieses Jahr im April kam außerdem die Filiale im Rewe-Markt Wasseralfingen hinzu.

„Der schnelle Preisanstieg für Energie, Rohstoffe und Mieten brachte den Betrieb in wirtschaftliche Schwierigkeiten“, führt der vorläufige Insolvenzverwalter aus: „Viele Mietverträge sind an den Verbraucherpreisindex gekoppelt, so dass viele Vermieter die Mieten in der jüngeren Vergangenheit erhöhen konnten. Gleichzeitig ist die Gewinnung von Personal immer schwieriger geworden. Ende April sah der Betrieb keinen Ausweg mehr und reichte den Insolvenzantrag ein.“

Die Aufgabe für den vorläufigen Insolvenzverwalter sei sehr anspruchsvoll. Der Insolvenzgeldzeitraum von insgesamt drei Monaten sei bis auf den Monat Mai bereits ausgeschöpft. „Nach Sicherung der Löhne durch die Vorfinanzierung des Insolvenzgelds ist die Belieferung des Betriebs mit Rohstoffen, Energie und Verkaufsware zu sichern“, erklärt Necker, der für die kommende Woche stehen Gespräche mit allen Beteiligten ankündigt.

Bis auf weiteres werden alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter weiter beschäftigt. Alle Filialen bleiben geöffnet und werden täglich mit frischen Backwaren beliefert. „Es geht alles normal weiter“, sagt Oliver Moll. Er selbst will dem Betrieb als angestellter Bäckermeister erhalten bleiben: „Wir stehen als Familie in der Verantwortung den Mitarbeitern gegenüber.“

Filiale der Bäckerei Moll in Nördlingen.
Filiale der Bäckerei Moll in Nördlingen. © Bernhard Hampp

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