- VonMichael Scheidleschließen
Der Musikverein Riesbürg meldet sich mit seinen verschiedenen Ensembles nach langer Corona-Zwangspause in der Römerhalle Utzmemmingen klangvoll zurück.
Riesbürg-Utzmemmingen
Der Musikverein Riesbürg hat in der Römerhalle Utzmemmingen nach langer Pause wieder aufgespielt. „Ist die Welt ohne Musik nicht trostlos und leer?“, fragte Robert Minder bei seiner Begrüßung ins Publikum.
Dass der Musikverein die Zeit der Pandemie bereits aufgeholt hat, bewies auch die Jugendkapelle, geleitet von Pia Geiger. Die Hälfte der Musiker war zum ersten Mal auf der Bühne. Gleich zu Beginn „galoppierten“ sie in den Abend. „Grand Galop“ eigentlich ein Stück für Zirkusauftritte, eröffnete das Set. Unter dem Motto „Tierisch wild“ zeigten die jungen Musiker ihre Fähigkeiten. Bei der Zugabe „Crocodile Rock“ mussten die jungen Akteure gestehen, den Song zuvor nicht gekannt zu haben.
Stammkapelle bringt Märsche
Die Stammkapelle, unter der Leitung von Birgit Minder, eröffnete ihren Teil des Abends mit dem flotten „Kaiserin-Sissi-Marsch“, einem Hit der Blasmusik. Die Dirigentin hatte einen weiteren Marsch eingeprobt. Beim „King-Robert-Marsch“ ließen die Musiker Glanz und Gloria Großbritanniens spüren. Pompöse Pauken, dazu die Querflöten versetzten in ein schottisches Schloss. Der Abschluss des Stückes mit allen Musikern setzte ein erstes Ausrufezeichen an diesem Abend. Weitere sollten folgen.
Robert Minder hatte in seiner Anrede bereits angekündigt, viele verschiedene Musikrichtungen darzubieten. Der Wechsel von Marsch auf Rock ’n’ Roll wurde dementsprechend fließend vollzogen. „Elvis - The King“ ein Medley aus bekannte Hits von Elvis Presley begeisterte das Publikum und ließ auch so manchen Musiker nicht mehr ruhig auf seinem Stuhl sitzen.
Lied für Lied ein neuer Stil
Die Auswahl der Stücke war eine Herausforderung für die Musiker. Die Kapelle wechselte die Stilrichtungen mit jedem Lied. „Ludwig“, eine Hommage an Ludwig van Beethoven, war ein Sprung von einem großen Musiker zum nächsten. Beide haben ein exquisites musikalisches Erbe hinterlassen.
Die Musiker führten in kontrastreiche Gefühlswelten und ließen dennoch eine ganz neue Musik aufleben. Birgit Minder dirigierte im Stile von Lorin Maazel und erwies damit einem der großen Komponisten ihre Ehre.
Nach der Pause starte der Musikverein Riesbürg wiederum mit einem Marsch, bevor mit „Hindenburg“ ein monumentales Stück folgte. Es beschreibt die letzte Fahrt des Luftschiffes, und wer die Bilder von der Landung in Lakehurst gesehen hat, hatte diese vor Augen. Wer nicht, spürte trotzdem das Gefühl des Fluges und der Katastrophe. Interessant wurde es bei „Schräglage“. Ungewöhnliche Harmonien, die sich melodiös finden, war eine Herausforderung für die Akteure.
Die Schlagzeugtruppe konnte dann bei „Hernando’s Hideaway“ ihr Können zeigen.
Nach der Zugabe „Über den Wolken“, „für alle, die nicht mehr bei uns sind“, sagte Dirigentin Birgit Minder und „Bei der Mühle“ verabschiedete sich die Stammkapelle bei einem enthusiastischen Publikum.