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Jüdischem Leben wird auf vielen Wegen nachgespürt

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Von: Michael Scheidle

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Die ehemalige Synagoge Bopfingen-Oberdorf
Die ehemalige Synagoge Bopfingen-Oberdorf © Stadt Bopfingen

Der Trägerverein ehemalige Synagoge Oberdorf präsentiert sein Jahresprogramm für 2023. Die neue museale Ausstellungseinheit wird am 8. Mai eröffnet.

Bopfingen-Oberdorf. In der ehemaligen Synagoge in Oberdorf ist wieder einiges los. Das Programm steht. Zum Auftakt am Freitag, 21. April treten die „Vier Männer von Welt“ auf. Sie sind eine mobile Band, und sie musizieren an zahlreichen verschiedenen Orten der Region, inzwischen auch überregional. Mit ihrem offenen Konzept sind sie immer auf der Suche nach einem musikalischen Abenteuer. Ohne große Reden legen sie los. Gut gelaunt und funky erzählen sie musikalische Geschichten, die traurig oder auch unterhaltsam sein können. Sicher ist aber: der Groove lässt die Füße nicht stillhalten. Generationenübergreifend wollen sie zur Bewegung animieren.Die Vier Männer von Welt sind: Magnus Barthle (Posaune), Johannes Groß (Baritonsaxophon, Klarinette), Uli Reverend Krug (Sousaphon) und Hartmut Ott (Percussion) Zu erleben ist Am Freitag, 21. April 2023 ab 19:00 Uhr ist das Ensemble der Synagoge Oberdorf zu Gast und wird ein rund einstündiges Programm zum Besten geben. Der Auftritt läuft als Benefizkonzert des Lions Clubs Aalen. Eine Anmeldung hierzu ist nicht erforderlich.

Doch der Trägerverein ehemalige Synagoge Oberdorf bietet noch mehr. Nach über einem Jahr Arbeit präsentiert der Verein nun die neue museale Ausstellungseinheit. Die feierliche Eröffnung ist am 8. Mai, um 17 Uhr. Der Verein konnte durch Förder- und Spendengelder eine neue Dauerausstellung schaffen. In vielen ehrenamtlichen Stunden wurden die Ausstellung und die Neugestaltung des Außenbereichs ermöglicht. Zum festlichen Auftakt spielt die Junge Philharmonie Ostwürttemberg.

Der internationale Museumstag ist am Sonntag, 21. Mai. An diesem Tag werden offene Führungen angeboten. Dabei wird über die Baugeschichte der Synagoge sowie über jüdische Spuren und jüdisch-deutsche Vergangenheit in Oberdorf berichtet. Führungen gibt es ebenfalls auf dem jüdischen Friedhof, auf dem über jüdische Bestattungssitten informiert wird.

Am Tag der jüdischen Kultur werden gleichfalls kostenfreie Führungen in der ehemaligen Synagoge Oberdorf angeboten. Dabei soll aufgezeigt werden, wie die jüdische Vergangenheit, bei genauem Hinsehen, in Oberdorf noch greifbar ist.

Eine Lesung mit Professor Andreas Benk gibt es am 9. November, um 18 Uhr. Unter dem Titel „Christentum, Antisemitismus und Schoah. Die uneingestandene Schuld der katholischen Kirche“ spricht er über Gründe für die Gleichgültigkeit der christlichen Gesellschaften gegenüber der Judenverfolgung. Diese reichten zurück bis zu den Anfängen des Christentums. Benk zeigt auf, wie sich die Exklusivität, die das Christentum von Beginn an für sich beanspruchte, nicht nur gegen Juden richtete. Opfer kirchlicher Absolutheitsansprüchen wurden immer wieder „anders“ bewertete Menschen. 

Die Veranstaltungen sind kostenlos, um Spenden wird gebeten. Das detaillierte Programm ist unter www.synagoge-oberdorf.de zu finden.

 

Die "Vier Männer von Welt" eröffnen das Programm 2023 in der ehemaligen Synagoge Oberdorf.
Die "Vier Männer von Welt" eröffnen das Programm 2023 in der ehemaligen Synagoge Oberdorf. © Juergen Roesner

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