- VonMartin Simonschließen
Kerstin Fiebiger wurde nun mit zwei Jahren „Corona-Verspätung“ bei einer kunterbunten Feier in der Stauferhalle offiziell ins Amt der Schulleiterin eingesetzt.
Bopfingen-Schloßberg
Die halbe Stauferhalle haben Schülerinnen und Schüler der Grundschule Schloßberg mit selbstgemalten Porträts von Kerstin Fiebiger tapeziert. Und wie sie ihre Schulleiterin sehen, haben die Erstklässler in einem Video auch verbal ausgedrückt: „Immer fröhlich“, „ganz arg lieb“, „sie weiß immer eine Lösung“, „sie ist sehr schlau“ und „schön ist sie“. Als dann noch Lars Wolf, der Geschäftsführende Schulleiter der Bopfinger Schulen eine ellenlange Liste der Attribute herunterbetete, die eine Schulleiterin haben muss, und die sie alle „übererfüllt“, ist klar: Kerstin Fiebiger ist eine Superfrau - dementsprechend schenkte Wolf namens der Kollegen ihr das passende T-Shirt.
Kerstin Fiebiger leitet bereits seit „zwei Jahren und ein paar Tagen“ wie sie sagt, die Grundschule in Schloßberg. Bislang kommissarisch, nun offiziell. Wegen Corona konnte die Ernennungsfeier zur Rektorin erst am Donnerstag über die Bühne gehen. Und die wurde zu einem fröhlichen Vormittag.
Die Klasse 2b zeigte ein kleines Schauspiel, die Viertklässler sangen „Willkommen“, die Klasse 4 wurde für „Rope-Skipping“ beklatscht, Konrektor Florian Holzer begrüßte die Gäste und die Moderatoren Pia und Jan aus der dritten Klasse führten charmant durch das Programm.
Stets Initiative gezeigt
Bevor Schulamtsdirektor Jörg Hofrichter Kerstin Fiebiger die Ernennungsurkunde überreichte, ging er auf ihre Vita ein. Geboren 1983 in Nördlingen, aufgewachsen aber in Bopfingen ist sie. Nach der Grundschule machte sie Abitur am OAG und studierte danach an der Gmünder PH Lehramt an Grundschulen in den Fächern Sport, Englisch und Deutsch. Pech, 2007, nach Ende ihres Studiums, herrschte Einstellstopp an Schulen.
„Doch statt den Kopf in den Sand zu stecken, haben sie Initiative gezeigt“, lobte Hofrichter. Laupheim, Amstetten, Heidenheim, Mutlangen, Ulm, Blaustein, Tannhausen und mehr Stationen als Vertretungslehrerin waren es für sie, bis sie schließlich in Bopfingen gelandet ist.
Seit 2016 wirkt sie an der Grundschule Schloßberg und unterrichtete dort alles, was anfiel. Schnell sei klar gewesen, dass sie die richtige Frau für den Leiter-Job dort ist - im August 2022 wurde sie zur Rektorin auf Lebenszeit ernannt - „und heute endlich offiziell eingeführt“, freute sich Hofrichter.
Bürgermeister Dr. Gunter Bühler dankte Kerstin Fiebiger für ihre Bereitschaft, Verantwortung zu übernehmen. Die sei zwar oft Last, denn es gehe immer darum, Erwartungen anderer zu erfüllen, die sei aber auch Chance, denn man könne Dinge gestalten. Corona, Lehrermangel, die Integration ukrainischer Kinder - viele Herausforderungen habe sie unaufgeregt gemeistert, die Grundschule Schloßberg wisse er daher bei ihr in guten Händen, sagte Bühler.
Glückwünsche namens der Kirchen überbrachte Schuldekan Helmut Bertling. Er wünscht sich, dass die gute Kooperation weiterläuft. „Kommen Sie auf uns zu, wir sind bereit“, sagte er.
Die Elternbeiratsvorsitzende Rebekka Schwenninger überreichte einen Korb mit „Wohlfühldingen“ und erinnerte Fiebiger daran, auch mal an sich zu denken. Sie sei eine echte Teamplayerin. „Danke für alles, was sie geleistet haben“, sagte sie.
Schloßbergs Ortsvorsteher Albert Kratzel gratulierte ihr namens der Ortsvorsteher von Trochtelfingen, Flochberg und Unterriffingen - dem Einzugsgebiet der Schule - mit einem besonders gestalteten Wimpel.
Der Traum vom Musical
Am Ende bedankte sich die Vielgelobte bei allen, die sie zuvor gewürdigt hatten, vor allem aber bei ihren Schülerinnen und Schülern und bei ihrem Kollegium. Gemeinsam seien viele Herausforderungen gemeistert worden, nun freue sie sich auf ein hoffentlich ganz normales Schuljahr ohne Corona-Stress, sagte sie.
Sie präsentierte das neue Schullogo, das Aufbruch symbolisieren soll, und nannte dann gleich ein erstes Ziel: „Ich träume davon, dass wir eine Theater AG aufbauen und mit dieser, so wie vor Corona, im Rahmen der Rieser Kulturtage ein Musical aufführen“. Applaus. Und „Sowieso“, ein gemeinsames Mutmachlied des Lehrerkollegiums, zum Ende.