Siebenbrunnen: Absage an weiteren Pumpversuch

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Ein Gutachten soll erst Klarheit bringen, warum das Grundwasser abgesackt ist.

Bopfingen/ Nördlingen. Eine Million Kubikliter Wasser benötigt die Stadt Nördlingen jährlich. Die Hälfte kommt aus der Stadtwerke eigenen Quelle in Ederheim, die andere Hälfte wird bei der Bayerischen Rieswasserversorgung zugekauft. Um hier in Zukunft unabhängiger agieren zu können, sind die Nördlinger Stadtwerke 2019 auf die Suche gegangen und haben im Bereich Christgarten nach Trinkwasser gesucht. Allerdings wurde dieser Standort dann, wegen fehlender Schützbarkeit und auch Grundstücksverfügbarkeit wieder verworfen. Ergänzend zu dieser Studie, wurde der Bereich „Alte Bürg“ mit einbezogen. Nach Probebohrungen wurde von einer möglichen Entnahme vom 200 000 bis 300 000 Kubikmeter Wasser ausgegangen. Nun haben die Stadtwerke Nördlingen einen Antrag auf Ausbau zum Trinkwasserbrunnen und einen stufenweisen 144 Stunden Pumpversuch gestellt. In der Stellungnahme des Landesamts für Geologie, Rohstoffe und Bergbau (LGRB) konnte, aufgrund des vorliegenden Kenntnisstandes die Auswirkung auf die benachbarte Trinkwasserfassung der „Wasserversorgung Siebenbrunnen“ nicht bewertet werden.

Allerdings wurde der Vorsitzende des Zweckverbandes „Wasserversorgung Siebenbrunnen“, Willibald Freihard, auf eine deutliche Veränderung des Grundwasserspiegels am Brunnen Wannental aufmerksam gemacht. Dieser Brunnen liegt nahe an der Probebohrung „Alte Bürg“.

Seit dieser Probebohrung im Juni 2021 fällt der Grundwasserspiegel drastisch, teilweise um über die Hälfte, ab. Auch die jährlichen leichten Schwankungen sind größer. Vor dem September 2020 war der Brunnen das ganze Jahr über bis zum Überlauf gefüllt. Ein weiterer Brunnen bei der Röhrbachmühle zeigt keine Auffälligkeiten.

Auch die Brunnen in Bopfingen sind nicht weiter gesunken. „Es kann nicht sein, dass es innerhalb von sieben Kilometer um so viel weniger regnen soll,“ sagte Bopfingens Bürgermeister Gunter Bühler bei der Sitzung am Dienstag.

„Der dortige Karstboden hat viele Verzweigungen,“ erklärte Willibald Freihard. Wahrscheinlich wurde bei der Bohrung der Boden so verletzt, dass das Wasser einen anderen Weg nehme. Deshalb war sich das Gremium einstimmig einig, dem Pumpversuch nicht zu zustimmen. Erst soll zweifelsfrei geklärt werden, wie es zu dieser starken Absenkung des Grundwasserspiegels gekommen ist.

Der Zweckverband „Wasserversorgung Siebenbrunnen“ plant eine PV-Anlage am Wasserwerk Kapf zu errichten. Lorenz Eitzendörfer von der EnBW ODR stellte nun die Möglichkeiten und Wirtschaftlichkeit in der vergangenen Sitzung des Zweckverbandes vor. Zuerst ging es um die Statik des Daches. Diese ist gut und kann deshalb voll bestückt werden So können 62 Module auf das Haus und weitere zwölf Module auf den Behälter gebaut werden. Die Zuleitung ist ebenfalls für den Strom, der entstehen soll, belastbar. Eitzendörfer rechnet mit einem Ertrag vom 25 000 KW pro Jahr. Der Bedarf liege bei 45 000 KW pro Jahr, so müsse trotzdem noch dazu gekauft werden. Er empfahl, zusätzlich einen Solarspeicher zu installieren. Der Zweckverband stimmte einstimmig zu. 

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