Bopfingens Breitbandoffensive läuft

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In Bopfingen werden insgesamt fast 27 Millionen Euro in schnelles Internet investiert. ⋌Foto; privat/stock.adobe.com
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Insgesamt rund 26,9 Millionen Euro werden investiert, um rund 2500 Haushalte und zwei Schulen mit schnellem Internet zu versorgen. Der Fahrplan steht, die Arbeiten haben begonnen.

Bopfingen

Schnelles Internet für alle, und das so schnell wie möglich. Das ist das Ziel der Breitbandoffensive, die in Bopfingen angelaufen ist. Ein aktualisierter Fahrplan der Vorhaben wurde nun im Gemeinderat präsentiert.

90 Prozent Zuschuss

Mit immenser finanzieller Unterstützung von Bund und Land, die im Schnitt rund 90 Prozent der Kosten tragen, ist Bopfingen aufgebrochen bei seiner Breitband-Offensive. Viel Geld muss die Stadt selbst aber trotzdem noch aufbringen, auch weil bisweilen dort, wo bereits die Erde aufgerissen wird, gleich verschiedene Infrastruktur-Leitungen erneuert werden.

Damit der viele Millionen Euro schweren Aufwand am Ende nicht den städtischen Haushalt killt, und dessen Genehmigungsfähigkeit verhindert, hat Bopfingen den „Eigenbetrieb Breitbandversorgung“ gegründet. Hier werden alle Kosten und Einnahmen aus dem Thema vereint. Begrüßt haben dieses Vorgehen alle Fraktionen im Gemeinderat.

Weiße Flecken-Programm

Im Weiße-Flecken-Programm gelten alle Bereiche als unterversorgt, in denen keine Übertragungsraten von mindestens 30 Mbit/s zur Verfügung stehen. In Bopfingen betrifft dies etwa 1215 Haushalte. Die Stadt hat hier Zuschussanträge an Bund und Land gerichtet und Zusagen erhalten. Die Gesamtbaukosten belaufen sich in diesem Programm auf rund 16,3 Millionen Euro. Der Bund trägt 50 Prozent, das Land 40 Prozent der Kosten, zehn Prozent, also rund 1,63 Millionen Euro bleiben an der Stadt Bopfingen „hängen“.

Diese Maßnahme musste europaweit ausgeschrieben werden, und auch um sich nicht in Fallstricken zu verfangen, die dieses besondere Ausschreibungsverfahren birgt, hat sich die Stadt Bopfingen hierbei Unterstützung durch die Anwaltskanzlei Iuscomm du das Breitbandbüro Baden-Württemberg geholt.

Den Zuschlag zur Erledigung der Baumaßnahmen hat die Arbeitsgemeinschaft EnBW ODR, Ellwangen und Firma Bortolazzi, Bopfingen als Generalübernehmer erhalten.

Der aktuelle Fahrplan

Die Umsetzung des Weiße-Flecken-Programms wurde in verschiedene Ausbaubereiche unterteilt und mit einem Bauzeitenplan versehen.

Der sieht so aus: Oberdorf Bauzeit vom 15. Juni 2022 bis Ende März 2023; Mühlweg, Bopfingen: vom 22. August 2022 bis Juni 2023; Kerkingen: vom 20. Februar 2023 bis Oktober 2023; Schloßberg: vom März 2023 bis Oktober 2024; Meisterstall: vom Oktober 2023 bis Oktober 2023; Industriegebiet Flochberg: vom März 2024 bis April 2024; Trochtelfingen, Röhrbachsiedlung: vom November 2023 bis März 2024; Michelfeld, Flugplatz, Vereine: vom November 2023 bis Januar 2024; Mühlen und Aufhausen: Vom Januar 2024 bis April 2024.

Nächster Schritt: graue Flecken

Graue Flecken sind Gebiete, die eine geringere Übertragungsrate als 100 Mbit/s aufweisen. In Bopfingen sind hier etwa 1297 Haushalte betroffen. Die liegen in Kerkingen, Itzlingen, Baldern, Trochtelfingen, Aufhausen, Unterriffingen und Randzonen der Kernstadt.

Auch hier tragen beim Ausbau der Bund 50 und das Land 40 Prozent der Kosten. Der positive Bescheid des Bundes liegt vor. Trifft auch der positive Bescheid des Landes ein, sollen die Arbeiten analog zum Verfahren beim Weiße-Flecken-Programm ausgeschrieben werden. Insgesamt belaufen sich die Baukosten auf rund 13,15 Millionen Euro netto.

Viele Gebiete bereits erschlossen

Die restlichen Haushalte im Bopfinger Stadtgebiet verfügen bereits über einen Breitbandanschluss mit einer Übertragungsrate größer als 100 Mbit/s. Im Zuge der Herstellung des Ostalb-Backbone-Netzes Härtsfeldtrasse wurden in Härtsfeldhausen, Dorfen, Hohenberg sowie Teilen von Ober- und Unterriffingen bereits rund 110 Glasfaserhausanschlüsse geschaffen werden. In den Baugebieten „Gemeines Feld“ in Oberdorf und „Buchbrechten II“ in Schloßberg muss Bopfingen für die Versorgung mit Kommunikationsleitungen aufkommen.

Sonderfall Schulen

Im Zuge des Förderprogramms „Sonderaufruf Schule“ erhalten das Bildungszentrum und die Grundschule am Ipf jeweils einen Glasfaseranschluss. Die Förderbescheide von Bund und Land über insgesamt 90 Prozent der Kosten hierfür liegen bereits vor. Kosten wird die Maßnahme insgesamt rund 1,12 Millionen Euro, damit bleiben etwa 110.000 Euro für Bopfingen.

Die Ingenieurleistungen für dieses Projekt hat die Stadt an das Büro A2Plan aus Westhausen vergeben. Inzwischen wurde auch die Planung an die Trassenverläufe aus dem Weiße-Flecken-Programm“ angepasst. Die Bauleistungen für die „passive NGA-Netzinfrastruktur zum Anschluss der Schulstandorte“ wurde ausgeschrieben und schließlich am 2. Februar 2023 an die Firma Bortolazzi vergeben. Im März noch sollen die Bauarbeiten beginnen und zu Beginn des Schuljahres 2023/2024 nach den Sommerferien abgeschlossen sein.

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