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Mit vollem Einsatz durchs Dickicht

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Von: Michael Scheidle

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Im Dickicht des Waldes entfernten die Jungen und Mädchen der Jugendfeuerwehr Bopfingen die Wuchsgitter und trtansportierten sie aus dem Forst.
Im Dickicht des Waldes entfernten die Jungen und Mädchen der Jugendfeuerwehr Bopfingen die Wuchsgitter und trtansportierten sie aus dem Forst. © Michael Scheidle

Wie 29 Kinder und Jugendliche der Jugendfeuerwehr Bopfingen an zwei Wochenenden den Stadtwald von unzähligen Wuchshüllen aus Plastik befreien.

Christina Baumhauer (vorne), Leiterin der Forstaußenstelle Bopfingen, erklärt den Jugendfeuerwehrleuten, wie wichtig ihr Einsatz für den Wald ist.
Christina Baumhauer (vorne), Leiterin der Forstaußenstelle Bopfingen, erklärt den Jugendfeuerwehrleuten, wie wichtig ihr Einsatz für den Wald ist. © Michael Scheidle
29 Jugendliche machten sich auf den Weg in das Untrerholz.
29 Jugendliche machten sich auf den Weg in das Untrerholz. © Michael Scheidle

Bopfingen

Die Jugend ist an ihrer Zukunft interessiert. Das zeigen auch die Jungen und Mädchen der Jugendfeuerwehr Bopfingen. Unter der Parole „Hier wächst Zukunft“ haben sich an zwei Wochenenden 29 Jugendliche ins Dickicht des Bopfinger Stadtwaldes „gestürzt“, um dort Plastikwuchshüllen von Baumstämmen zu entfernen.

Die Leiterin der Forstaußenstelle Bopfingen des Ostalbkreises Christina Baumhauer erläuterte den Jungfeuerwehrleuten die Wichtigkeit des Waldes. Nicht nur für die Menschen, auch Tiere und Pflanzen bräuchten den Wald. „Die sogenannte „Grüne Lunge“ leistet einen wichtigen Beitrag im Kampf gegen den fortschreitenden Klimawandel“, erklärte Baumhauer.

Die Jugendfeuerwehren in Baden-Württemberg feiern dieses Jahr ihr 50-jähriges Bestehen, weshalb das Ministerium für Ländlichen Raum die Kampagne „Das Blatt wenden – hier wächst Zukunft“ zusammen mit der Landesforstverwaltung ins Leben gerufen hat. Die Jugendfeuerwehren und Forstleute leisten mit dieser Aktion einen Beitrag zum Erhalt der Kommunalwälder.

Die Sommer werden heißer und die Wälder immer trockener: Die Gefahr von Waldbränden steigt. „Darum wollen wir den Kontakt zwischen Forst und Spezialisten für die Brandbekämpfung schaffen“, sagt Andreas Mailänder, Kommandant der Gesamtwehr Bopfingen.

Bürgermeister Gunter Bühler bedankte sich bei den Jugendlichen: „Ihr leistet in Eurem Stadtwald einen wichtigen Beitrag für Eure und spätere Generationen.“ Dann ging es in die Tiefen des Waldes. Ausgerüstet mit Schutzbrille, Handschuhe und Messer schnitten die jungen Feuerwehrleute die Wuchsgitter aus Kunststoff von den Baumstämmen ab und sammelten sie. Anschließend wurde der Kunststoff abtransportiert. Der Einsatz war harte Arbeit für den Feuerwehrnachwuchs. Sie mussten durch das Gestrüpp und Dickicht kriechen, um an die Hüllen an den Bäumen heranzukommen.

1500 Gitter entfernt

Der Leiter der Jugendfeuerwehr Martin Schmid hatte zuvor gezeigt, wie die Hülle abgenommen werden muss, damit der Baum nicht verletzt wird. Vier Stunden kämpfte sich die Truppe durch das Gehölz. Am Ende hatten sie 1500 Gitter entfernt. Auch weiteren Plastikmüll, den sie im Unterholz fanden, trugen die Jungfeuerwehrleute aus dem Forst.

Die jetzt entfernten Gitter hatten ursprünglich die Aufgabe gehabt, Verbiss- und Fegeschäden von jungen Bäumen abzuwenden. Ohne diese Hüllen wäre es schwer möglich, klimaangepasste Mischbaumarten anzupflanzen.  Nun sind die Bäume zehn Jahre alt und für die Tiere nicht mehr interessant. „Die jungen Bäume sind für das Wild, wie wenn Ihr jeden Tag Currywurst bekommt, und plötzlich steht eine Pizza vor Euch“, beschreibt Christina Baumhauer das Interesse der Tiere an den frischen Baumsetzlingen.

Der Nachteil dieser Wuchsgitter zeige sich darin, so Baumhauer, „dass sie sich nicht zersetzten, eventuell in den Baum hineinwachsen oder zerreißen und als Mikroplastik im Wald bleiben“.

Beim Anbau der Pflanzen habe der Hersteller versprochen gehabt, dass diese Gitter kompostierbar seien. Eine Aussage, die nun aber - nicht nur in Bopfingen - widerlegt wurde. „Der Einsatz der Feuerwehr Bopfingen ist eine willkommene Unterstützung dabei, den Wald klimafit zu halten,“ bedankte sich Christina Baumhauer bei allen Beteiligten.

Christina Baumhauer (vorne), Leiterin der Forstaußenstelle Bopfingen, erklärt den Jugendfeuerwehrleuten, wie wichtig ihr Einsatz für den Wald ist.
Christina Baumhauer (vorne), Leiterin der Forstaußenstelle Bopfingen, erklärt den Jugendfeuerwehrleuten, wie wichtig ihr Einsatz für den Wald ist. © Michael Scheidle
29 Jugendliche machten sich auf den Weg in das Untrerholz.
29 Jugendliche machten sich auf den Weg in das Untrerholz. © Michael Scheidle

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