1. Startseite
  2. Ostalb
  3. Ellwangen

Arbeitskampf: "Die Löhne müssen dauerhaft hoch"

Erstellt: Aktualisiert:

Von: Gerhard Königer

Kommentare

Die Gewerkschaft ver.di sammelt 70 Streikende von Schönborn Haus, Virngrundklinik und Baubetriebshof beim Warnstreik am Klinikportal.
Die Gewerkschaft ver.di sammelt 70 Streikende von Schönborn Haus, Virngrundklinik und Baubetriebshof beim Warnstreik am Klinikportal. © Gerhard Königer

Verdi sammelt 70 Streikende von Schönborn Haus, Virngrundklinik und Baubetriebshof. 

Ellwangen. „Heute ist kein Arbeitstag, heute ist Streiktag“ rufen die 70 Männer und Frauen in Streikwesten, die am Dienstagmorgen vor dem Haupteingang der St. Anna-Virngrundklinik stehen. Mit Trillerpfeifen und Transparenten sind sie ausgestattet und machen ihrem Unmut Luft.

Gewerkschaftssekretär Jonas Schamburek wiederholt die Forderung der Gewerkschaft im aktuellen Arbeitskampf für die Angestellten im öffentlichen Dienst: 10,5 Prozent mehr Lohn und eine Einmalzahlung von 500 Euro. Das sei mehr als gerechtfertigt für die Beschäftigten, die nicht nur in der Pandemie Außerordentliches leisteten. Schamburek: „Wir haben deutlich gezeigt, dass wir systemrelevant sind.“

Das bisherige Angebot der Arbeitgeber sei nicht akzeptabel, weil Einmalzahlungen nicht nachhaltig sind. „Die Krise ist dauerhaft, also müssen die Löhne auch dauerhaft rauf“, ruft er den Streikenden zu und erntet großen Applaus.

Mieten und Mietnebenkosten steigen, Lebensmittel, Medikamente, Fahren, das Leben insgesamt wird teurer bei einer Inflationsrate, die sich gerade bei über 10 Prozent einpendelt. „Und wer zahlt“ fragt der Gewerkschafter und gibt selbst die Antwort: „Wir nicht!“

Man müsse jetzt Position beziehen, den Streik auch noch ausweiten, wenn sich die Arbeitgeber nicht einsichtig zeigen. Wichtig sei der Gewerkschaft auch der Sockelbetrag, weil die Inflation die Niedriglöhner besonders hart treffe. Vor dem Hintergrund macht Schamburek auf Lohneinschnitte aufmerksam, die von Arbeitgeberseite unter dem Stichwort „Zukunftssicherung“ immer noch in der Pipeline seien.  Nicht mehr, weniger Lohn drohe den Beschäftigten wenn es dazu komme. Dabei seien die Arbeitgeber jetzt schon nicht mehr in der Lage, freie Stellen zu besetzen. Die örtlichen Landräte könnten mehr Mut zeigen, und lauter fordern, dass mehr Geld in das System kommt.

Ihren Warnstreik hat die Gewerkschaft mit der Klinikleitung abgestimmt. Während Anästhesie und OP stillgelegt sind, wird für die Patienten auf den Stationen weiter gesorgt. Auch für den Notfall sei Vorgesorge getroffen worden. „Wenn jetzt ein schlimmer Unfall auf der Autobahn ist, gehen die Streikenden selbstverständlich an ihre Arbeitsplätze“, sagt der Gewerkschafter.

Mehr zum Thema

Protest vor dem Stauferklinikum - „Streik im Krankenhaus geht“

Umfrage der Woche: Was halten Sie von Streiks an Kliniken?

Die Gewerkschaft ver.di sammelt 70 Streikende von Schönborn Haus, Virngrundklinik und Baubetriebshof beim Warnstreik am Klinikportal.
Die Gewerkschaft ver.di sammelt 70 Streikende von Schönborn Haus, Virngrundklinik und Baubetriebshof beim Warnstreik am Klinikportal. © Gerhard Königer

Auch interessant

Kommentare